IV. Dazwischen

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Dazwischen.
Nicht zugehörig.

Wenn ich dieses Wort höre,
fängt mein Kopf direkt an,
zwei verschiedene Gespräche
mit sich selbst zu führen.

Bin nicht begeistert,
Entscheidungen zu treffen
und mich quasi auf eine
Seite stellen zu müssen.

Ist es nicht auch
eine Kunst zu wissen,
dass man eben nicht weiß,
was man will?

Ist es nicht völlig absurd,
dass die Gesellschaft verlangt,
sich überhaupt
entscheiden zu müssen?
Wieso kann man sich
denn nicht allem
etwas zugehörig fühlen?

Es gibt auch
nicht nur Gut und Böse,
so wie es auch nicht nur
Licht und Dunkel gibt.
Dafür gibt es viel zu viel
schatten-spendende Bäume.

Ist es nicht vollkommener Irrsinn,
immer nur ihn zwei Farben
zu denken und zu fühlen?

Du fragst mich,
ob Rot oder Blau,
doch ich würde mich
immer für Lila entscheiden.

Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß.

Das Leben schenkt uns Farbstifte,
sodass wir die Welt
nach unseren Belieben
bemalen können.

Und, wenn du dich
eben nicht für eine
Farbe entscheiden kannst,
dann male doppelt darüber
und kreiere somit deine
ganz eigene bunte Welt.

Melodien meiner GedankenWhere stories live. Discover now