VIII. Weißes Blatt Papier

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Das Papier geholt.
Den Stift ausgepackt.
Eine gemütliche Position gefunden.
Setze den Stift auf das Blatt ab.

Aber worüber soll ich denn jetzt schreiben?
Es gibt so viele Dinge, die in meinem Kopf herum schwirren;
Erinnerungen, die plötzlich aufploppen,
und trotzdem spielt sich immer das gleiche Szenario ab.

Ich habe einen Gedanken, den ich aufschreiben will,
doch sobald ich vor dem weißen, mit Linien vorgefertigten,
Blatt Papier sitze, sind meine Gedanken, wie ausradiert,
als hätte es sie nie gegeben.

Doch die Linien des Papiers sind geordnet.
Der gleiche Winkel;
und der gleiche Abstand
zur nächsten Seite.

Meine Gedanken kann ich
nicht in eine solche Ordnung bringen.
Sie sind das reinste Chaos und
lassen sich nicht in
Linien und Abstände
unterteilen.

Das weiße Papier verbreitet
ein steriles, klares Gefühl,
welches ich mit meinen Gedanken
nicht vereinen kann.

Trotzdem sitze ich jedes Mal
aufs Neue an meinem Schreibtisch.

Versuche zu ordnen,
woran ich denke.

Versuche zu ordnen,
was ich fühle.

Versuche zu denken,
was ich fühle.

Melodien meiner GedankenWhere stories live. Discover now