Spiegelselfie

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„Wieso so eilig, junge Dame?" Manuel legte seinen Kopf schief und lächelte selbstbewusst.
Alleine seine Blicke hätten die macht mich auszuziehen, doch davon war hier in dieser engen Kabine wohl kaum die Rede.

Bevor ich ihm auf seine Frage antworten konnte legte er seine Hand an meinen Hinterkopf. Sein Daumen streichelte über meine Haare während ich bei dem Gedanken daran, dass seine Hand sicherlich so groß wie mein Kopf ist, schmunzeln musste.

Er brachte mich dazu meinen Kopf auf seiner Brust ruhen zu lassen.
Ich spürte genau wie sein Herz klopfte, vielleicht noch schneller als meins.
Meine Hand legte sich an den weichen Stoff seines Oberteils und fuhr diesen behutsam auf und ab.

„Vielleicht habe ich es doch nicht so eilig..." seufzte ich leise.
Als ich meinen Kopf hob um ihn anzusehen stellte ich fest, dass er mich, fast schon verliebt, anlächelte.
Es war wirklich kein romantischer Ort, diese Damentoilette einer Gaststätte aber wir machten ihn zu einem.
Im Moment gab es nur uns beide.

„Ist es okay wenn ich mich später revanchiere?" meine Stimme klang so unsicher und mädchenhaft, nicht das, was ich vor einem Weltmeister ausstrahlen wollte. Doch ich kam kaum dazu auszusprechen bevor ich seinen Finger auf meinen Lippen spürte.

Er nannte meinen Namen ruhig aber sicher und sah mir in die Augen.
„Hör zu, ich will nicht, dass du das Gefühl hast, ich mache das nur um etwas zurück zu bekommen, ich mache das zu meiner eigenen Freude."
Seine blauen Augen schienen mich zu durchlöchern.
„Verstanden?"
Ich nickte und lächelte dankbar.
„Und jetzt bekommst du noch ein kühles Bier um den Sonnenuntergang wirklich genießen zu können, ich hoffe nur, wir haben ihn nicht verpasst."

Als wir aus der Kabine kamen checkte ich kurz mein Aussehen im Spiegel.
Als ich meinen Lippenstift nachzog rutschte mir dieser übers ganze Gesicht.
Grund dafür: Manu packte mich an der Taille und zog meinen Körper an seinen.
Bevor Ich empört reagieren konnte lachte er und machte ein Bild von uns beiden im Spiegel.

„Keine sorge..." versicherte er mir.
Er griff nach einem Papiertuch, befeuchtete es und wischte mir sorgsam über das Gesicht.
Als er zufrieden nickte gab ich ihm einen Kuss.
Man kann ihn nur gern haben.

Er warf das Tuch in den Müll, legte seine Hand an meine Taille und erzählte mir, der Grund für unseres plötzliches Kommen und Gehen war ein Fleck in seinem Hemd welcher entfernt werden musste.
Kichernd kamen wir zusammen zu den anderen Pärchen und verklickerten ihnen diese Geschichte.
Doch ich glaube, so richtig kauft uns das niemand ab, sind ja alles erwachsene Menschen die ebenfalls mal frisch verliebt waren.

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Entschuldigt dass so lange nichts kam, irgendwie habe ich die Motivation verloren. Aber jetzt ist es 23:30, ich muss in 6 Stunden wieder aufstehen und 8 Stunden arbeiten, es gibt keinen besseren Zeitpunkt das ganze hier fortzuführen.

Abseits des Stadions  - Manuel NeuerWhere stories live. Discover now