Kapitel 9

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28.08.2019, Spa, Belgien

Die Sommerpause ist vorbei, wir sind in Belgien gelandet und warten darauf, dass unser Wagen da ist. Charles hat unsere beiden Koffer in der Hand, während wir vor dem Flughafengebäude stehen. Es ist später Nachmittag und morgen beginnen die Termine für die Jungs. Pierre ist schon eher hergeflogen heute morgen, wir werden ihn im Hotel treffen.

Unser Gepäck ist ein bisschen mehr, da das nächste Rennen ebenfalls schon nächste Woche in Monza stattfinden wird und wir deshalb direkt am Dienstag hinfliegen werden. Auch wenn die Sommerpause schön war, genieße ich es sehr, dass wieder Rennen sind. Selbst wenn ich nicht in so einem Auto sitze, die Anspannung vor den Rennen, die Stimmung der Fans ist einfach einzigartig.

Lando ist noch zwei weitere Tage bei uns geblieben. Da haben wir nicht mehr viel gemacht, überwiegend sind wir tatsächlich in unserer Wohnung geblieben. Die blauen Flecken an meinem Handgelenk verblassen langsam, auch wenn man sie immer noch sieht. Charles hat einen Anfall bekommen, als er das gesehen hat. Es dauerte einige Zeit, bis ich ihn beruhigen konnte.

Unser Wagen hält neben uns, Charles verstaut unser Gepäck und wir steigen ein. Irgendwie hab ich Spa immer gemocht, keine Ahnung wieso. Vielleicht liegt es daran, dass es das erste Rennen nach der Sommerpause ist.

Die Fahrt zum Hotel dauert nicht lange, vielleicht eine halbe Stunde. Vor dem Hotel warten schon Fans auf Charles und er macht sogar noch ein paar Bilder mit ihnen, während ich uns einchecke. Mit unseren Zimmerkarten in der Hand warte ich auf ihn, während ich auf einem der breiten Sofas Platz nehme. Etwa eine viertel Stunde später kommt er dann doch mal rein.

"Hier ist deine Zimmerkarte. Warum auch immer, unsere Zimmer liegen dieses Mal direkt nebeneinander", sage ich und beginne Richtung Fahrstühle zu laufen. Normalerweise sind wir immer ein paar Zimmer auseinander, aber dieses Mal nicht.

"Ich weiß. Darum hab ich gebeten", sagt er.

"Wieso?" Verwirrt sehe ich ihn an, bevor ich eine Idee habe. "Charles, das Ganze ist in einem Club passiert, mir geht es gut. Ich hab weder ein Trauma, noch wurde ich ernsthaft verletzt oder muss Angst haben, dass so etwas nochmal passiert."

Er erwidert nichts und mir wird klar, dass ich das noch eine Weile aushalten muss.

Oben angekommen gehen wir beide in unsere Zimmer, wo wir uns fürs Abendessen fertig machen. In Jeans und einem T-Shirt fahre ich wieder nach unten. Heute werden wir alle zusammen essen. Heute bin ich vor Charles und Pierre da. Von hinten schleiche ich mich an Lando ran, schlinge von hinten die Arme um ihn und flüstere in sein Ohr: "Wer bin ich?"

Freudestrahlend dreht er sich um, steht auf und schlingt die Arme um mich. "Angelique!"

"Lando!" Lachend schlinge ich ebenfalls die Arme um ihn.

Wir umarmen uns eine Zeit lang, bevor wir uns lösen. Ich setze mich gegenüber von ihm an den Tisch und schon bald sitzen links und rechts Charles und Pierre neben mir. Carlos und Daniel sitzen uns gegenüber neben Lando. Zu sechst unterhalten wir uns bunt durcheinander, bestellen unser Essen und  essen dann. Nach dem Essen bleiben wir noch sitzen, reden ein bisschen weiter, bevor wir dann alle schlafen gehen.

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Heute ist Samstag, wir sind alle an der Strecke. Gestern waren die Jungs mal wieder ziemlich eingebunden und ich hab die Zeit genutzt ihnen ein bisschen zuzusehen, an meinem Blogeintrag zu arbeiten und shoppen zu gehen. Heute ist das Qualifying und ein Sprintrennen der F2. Ich werde beides von der Strecke verfolgen, da heute auch Anthoine an den Start geht. Ich war vorhin kurz bei ihm um ihm alles Gute zu wünschen. Er ist nervös, aber das ist ganz normal.

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt