You were there for me - Lando Norris FF

Kapitel 62

20.10.2021, Monaco

„Amo, hast du meinen ganz großen Koffer irgendwo gesehen?", rufe ich aus dem Schlafzimmer zu Lando.

Ich bin gerade am packen für die nächsten Wochen. Morgen geht unser Flieger nach Austin, wo das nächste Rennen stattfinden wird. Wir werden die nächsten vier Wochen dauerhaft unterwegs sein, da jetzt jedes Wochenende ein anderes Rennen in einem anderen Land stattfindet. Wir kommen nur nochmal nach Hause, vor den letzten zwei Rennen und dann ist diese Saison auch schon wieder vorbei. Dafür müssen natürlich alle Klamotten und andere wichtige Dinge eingepackt werden. Nur leider ist mein ganz großer Koffer nicht da, wo ich ihn vermutet habe. Unsere Koffer liegen normalerweise auf einer Art Ablage im Kleiderschrank, aber da ist nur mein zweitgrößter Koffer gewesen, der schon aufgeschlagen auf unserem Bett liegt. Leider hab ich nur festgestellt, dass der zu klein wird dafür.

„Ich glaube der ist im Keller", ruft Lando zurück.

Wieso ist mein Koffer im Keller? Vor zwei Wochen war er noch hier oben.

„Kannst du mir den bitte holen? Ich muss noch mega viel packen!"

Außerdem muss er seine Sachen auch noch packen, aber das sieht mein Freund ganz entspannt. Also, wirklich entspannt. Da er die meiste Zeit sowieso nur McLaren Sachen trägt, packt er überwiegend die ein und nur noch wenige andere Sachen. Er hat definitiv den leichteren Job was packen angeht.

Anstatt einer Antwort höre ich die Tür ins Schloss fallen und Muppet sieht kurz auf, bevor er sich wieder hin legt. Der kleine Kerl weicht mir nicht von der Seite seit meinem Geburtstag. Er ist immer irgendwo in meiner Nähe. Zwar sind die ersten fünf Minuten immer ein bisschen schwierig wenn ich doch mal weg bin, aber dann beruhigt er sich wieder und hört auf zu jaulen. Das trainieren wir momentan noch mit ihm, genauso wie andere wichtige Sachen wie z.B. an der Leine laufen, auf „Stopp!' zu hören und so etwas. Er ist ein wirklich lieber Hund und er versteht alles wirklich schnell. Das muss er aber auch, wenn wir ihn weiterhin mit an die Strecke nehmen wollen.

Wir haben ihn probeweise mit nach Istanbul genommen und es hat super geklappt. Wir haben ihn gleich mal an Landos Driver Room gewöhnt, wo er ein Körbchen stehen hat, dass das gleiche ist wie hier bei uns zuhause im Wohnzimmer wo er schläft. Auch das Fliegen war überhaupt kein Problem, auch wenn er die Transportbox ein wenig skeptisch betrachtet hat am Anfang.

Während ich auf ihn warte, leere ich den anderen Koffer wieder aus und lege meine Stapel aufs Bett, bevor ich diesen Koffer wieder verräume. Noch einmal betrachte ich die Sachen auf dem Bett und überlege, ob das alle Klamotten sind die ich brauche. Meine ganzen Kosmetikartikel kann ich erst morgen einpacken, da ich die ja noch brauche.

Nach ungefähr zehn Minuten kommt Lando mit dem Koffer wieder, stellt ihn neben dem Bett ab und lehnt sich dann gegen den Türrahmen. „Hab ich dir heute eigentlich schon gesagt wie süß du aussiehst?"

Verwirrt sehe ich in den großen Spiegel am Schrank. „Süß? Ich bin ein menschliches Chaos!" Meine Haare sind ungekämmt in einen Knoten geschlungen, ich bin ungeschminkt und trage eines seiner riesigen Shirts ohne Hose. Süß ist anders.

Lächelnd schüttelt er den Kopf, kommt zu mir rüber und schlingt die Arme um mich. „Nein, du bist süß. Ich liebe dich."

Schmetterlinge flattern in meinem Bauch wild umher. Jedes Mal wenn er diese Worte zu mir sagt. „Ich liebe dich auch", erwidere ich und küsse ihn.

Langsam geht er rückwärts, bis wir kichernd aufs Bett fallen und er mich erneut küsst.

—-

Dadurch, dass jemand an meiner Schulter rüttelt wache ich auf. Verwirrt sehe ich mich im Flugzeug um, bis mir einfällt, dass wir ja nach Austin fliegen. Es ist ein verdammt langer Flug, 14 Stunden von Nizza aus. Während dem Flug hab ich versucht ein bisschen an meinem Video zu schneiden, aber das wollte mir nicht so recht gelingen, da ich die ganze Zeit so verdammt müde war. Wir sind in der Nacht geflogen, damit wir unter Tags ankommen und den Jetlag umgehen können. Irgendwann hab ich es dann tatsächlich aufgegeben und einfach geschlafen.