Kapitel 17

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04.10.2019, Monte-Carlo, Monaco

"Happy Birthday to you, happy birthday to you, happy birthday dear Angelique, happy birthday to you", werde ich geweckt.

Stimmt. Heute ist mein 21. Geburtstag.

Charles und Pierre stehen mit einem kleinen Kuchen und einer Kerze darauf vor mir und singen schief Happy Birthday für mich. Sie grinsen mich an und strecken mir den Kuchen entgegen. Ebenfalls grinsend puste ich die Kerze aus und wünsche mir eigentlich wie jedes Jahr das Gleiche: Dass alle meine Liebsten gesund bleiben und diese beiden und dieses Mal auch Lando, immer gesund aus ihren Wägen steigen.

Letztes Wochenende waren wir in Sotschi und ich werde erstmal eine Pause einlegen und nicht mit nach Japan reisen. Ich kann diese Rennstrecke nie wieder betreten. Vor drei Jahren hab ich es versucht, aber ich konnte einfach nicht.

"Danke!"

Pierre stellt den Kuchen auf meinem Schreibtisch ab, bevor sich beide auf mein Bett werfen und wir uns in einem Durcheinander alle umarmen. Ich hab meine Arme um beide geschlungen, genieße den Moment. Jedes Jahr wecken sie mich mit einem Ständchen, mit Kuchen und einer Umarmung. Als Jules noch lebte, war er immer mit dabei. Er hat am lautesten von allen gesungen und mir immer den Kuchen überreicht. Wie jedes Jahr bleiben wir einfach eine ganze Weile im Bett liegen, quatschen über Gott und die Welt.

"Na los, mach dich fertig! Unsere Familien kommen jetzt dann zum Brunchen." Charles kneift mich in mein Bein.

Richtig. Wir haben unsere Familien eingeladen um zu brunchen. Gemeinsam steigen wir aus meinem Bett, damit ich mich fertig machen kann. Die beiden standen gerade schon fertig angezogen vor mir. Charles trägt eine hellblaue Jeans und ein weißes Leinenhemd, Pierre trägt eine schwarze Jeans und einen blauen Pullover. Im Badezimmer putze ich mir die Zähne, bevor ich mich schminke und meine Haare in Locken lege. Zurück in meinem Schlafzimmer ziehe ich mir eine helle Jeans und einen rosa Pullover an.

Meinen Geburtstag feiere ich nicht mehr groß. Der letzte den ich so richtig gefeiert habe, war mein 16. Geburtstag und am nächsten Tag hatte Jules seinen Unfall. Seither hab ich nicht mehr das Bedürfnis groß zu feiern wenn ich ehrlich sein soll.

Aus dem Essbereich dringt leise Musik zu mir, als ich nach vorne laufe. Vom Anblick unseres Wohn- und Essbereichs bin ich überrascht. Er ist total schön dekoriert! Unser großer Tisch ist ausgezogen, es stehen zwei Blumensträuße mit Wildblumen darauf, Girlanden sind aufgehängt und Konfetti liegt auf dem bereits fertig gedeckten Tisch. Wann haben die beiden das gemacht?

Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, klingelt es schon an der Tür. Jemand anderes öffnet anscheinend, denn schon bald dringen die Stimmen von Charles Mutter und seinen Brüdern herein. Sie kommen mit Geschenken beladen herein und Pascale ist die erste, die mich in den Arm nimmt.

"Joyeux anniversaire, Cheri", sagt sie, während sie mich fest an sich drückt. Pascale bemuttert mich manchmal ein bisschen, da meine Eltern wieder in Nizza wohnen. Sie sind vor einem Jahr wieder zurück dorthin gezogen. Wenn wir in Monaco sind, treffen wir uns regelmäßig zum essen und ich kann wegen allem zu ihr kommen.

Der nächste der mich umarmt ist Lorenzo und dann Arthur. Auch sie wünschen mir alles Gute. Kaum sind wir fertig kommen auch schon meine Eltern. Sie umarmen mich beide fest, vielleicht einen Moment zu lang, küssen mich auf die Wangen und fragen mich nach den letzten Wochen. Als letztes kommen dann auch noch Pierres Eltern.

Erst als wir alle am Tisch sitzen, fällt mir auf, dass gar nichts zu essen hergerichtet ist. Gerade als ich aufstehen will und in die Küche gehen will, hält mich Charles auf. "Wir haben für alles gesorgt. Es ist alles bereit in der Küche. Jungs, helft mir mal!"

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt