Kapitel 31

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Die italienische Sonne ist schon warm, als Carlos und ich los gefahren sind. Das Verdeck des McLaren haben wir runter gefahren und da wir es überhaupt nicht eilig haben, fahren wir über die Landstraßen. Italien ist so ein tolles Land. Irgendwann will ich mal wieder längere Zeit hier verbringen. Musik ertönt aus den Lautsprechern, wir singen die Lieder mit und haben unseren Spaß. Manchmal halten wir ein bisschen an, sehen uns die Gegend genauer an, bevor wir Mittags in Genua ankommen. Unser Hotel ist klein, gemütlich und ein Familienbetrieb.

Nachdem wir unsere Koffer abgeliefert haben, starten wir eigentlich direkt los in die Stadt. Wir verschaffen uns erstmal einen Überblick über alles, genießen die bunten Häuser, essen Eis und gehen am Jachthafen spazieren, bevor wir Abends essen gehen. Wir sitzen am Wasser, essen unsere Pizza und trinken ein Glas Wein. Während des Essens geht die Sonne unter. Wie immer in Italien bin ich beim Sonnenuntergang ein bisschen emotionaler.

Hier muss ich immer an Jules denken. An unsere Urlaube hier, unsere Badeausflüge, meinen ersten Wein mit ihm zusammen. Damals war ich 15, wir waren in Monza. Es war die Saison seines Unfalls, das letzte Mal, dass wir gemeinsam in Italien waren. Jules und ich waren gemeinsam in seinem Zimmer, sind auf dem Balkon gesessen und hinter dem Rücken meiner Eltern haben wir eine Flasche Wein getrunken.

"Ist alles in Ordnung?", fragt mich Carlos.

Ich nicke. "Ja, ähm, Sonnenuntergänge machen mich emotional. Momentan noch mehr, als gewöhnlich. Es tut mir leid."

"Du hast sie immer mit Jules angesehen oder?" Carlos nimmt einen Schluck von seinem Wein.

"Er hat sie geliebt. Wir haben sie gemeinsam angesehen oder er hat mir Bilder geschickt. Jeden Tag. Vielleicht ist es verrückt, aber ich hab sie noch alle. Jedes einzelne Bild, was er mir geschickt hat."

Bisher hab ich nur mit Lando darüber gesprochen, aber es ist schön es noch jemandem zu erzählen, der nicht unbedingt Charles oder Pierre oder Lando ist.

Carlos schüttelt den Kopf. "Nein, ist nicht verrückt. Hast du deswegen das Tattoo?"

Gedankenverloren streiche ich über die feinen Linien und meine Narbe am Handgelenk. "Pierre und Charles haben mich letztes Jahr damit überrascht. Pierre hat eine Wette verloren und musste mich mit etwas überraschen. Die beiden haben sich dazu entschieden, dass wir erst karten gehen, dann waren wir beim tätowieren und dann waren wir noch auf dem Weihnachtsmarkt, wo wir uns das Feuerwerk angesehen haben. Es war wirklich der perfekte Tag."

"Du hast Glück die beiden in deinem Leben zu haben."

"Oh ja. Sie sind immer da, wenn ich sie brauche."

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Am nächsten Tag gehen wir schon früh an den Strand und legen uns in die Sonne. Carlos war so lieb und hat mich eingecremt am Rücken, woraus er gleich noch eine kleine Massage gemacht hat. Seine Hände kneten meine Muskeln am Rücken richtig durch, was sich so gut anfühlt.

"Du kannst das echt gut", murmle ich, während ich mich immer weiter entspanne.

"Danke", lacht er und beginnt meine Schultern zu massieren.

Als er fertig ist, legt er sich auf sein Handtuch neben mir. Die Sonne scheint heiß auf uns herunter, ich kann richtig fühlen, wie meine Haut darauf reagiert. Über den Sommer bin ich schön braun geworden, aber ich genieße es, wie mein Haut das Vitamin D aufsaugt.

Um uns herum sind noch Familien mit kleinen Kindern, die im Sand spielen. Immer wieder schallt Kinderlachen zu uns rüber und ich schaue einem kleinen Jungen dabei zu, wie er eine Sandburg baut mit seinem Papa. Es ist einfach goldig.

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt