Kapitel 56

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Wie in einem Film laufen Jules und Landos Crash beide vor meinen Augen ab.

Ich starre so lange auf den Bildschirm, bis er sich bewegt. Wie in Zeitlupe sehe ich, dass Sebastian neben ihm abbremst und erst als Lando einen Daumen hoch gibt, kann ich wieder Luft holen und dann beginnen die Tränen zu laufen. Um uns herum ist eine gespenstische Stille, als ich auf wackligen Beinen versuche aufzustehen. Als mir die Beine wegknicken, fasst mich jemand am Arm und hält mich aufrecht.

„Ich... Ich muss zu ihm", murmle ich leicht panisch.

Die Angst, dass ihm etwas schlimmes passiert ist, lässt mich am ganzen Körper zittern. Lorenzo legt einen Arm um mich und geht mit mir zusammen nach unten, wo wir direkt ins Medicalcenter gehen. Sein Auto muss erst von der Strecke geborgen werden, es sah übel aus. Lando kam direkt zu den Ärzten und ich warte betend und zitternd auf Neuigkeiten von ihm. Enzo ist die ganze Zeit bei mir, hat einen Arm um mich gelegt und versucht mich zu beruhigen.

Es vergeht mehr als eine Stunde, bis endlich die Entwarnung kommt, dass es ihm gut geht.

Es geht ihm gut. Lando ist okay.

Diese Worte sage ich mir immer wieder vor, während ich darauf warte, dass ich ihn endlich sehen kann. Er muss noch ins Krankenhaus um eventuelle Knochenbrüche auszuschließen, aber das ist nicht so schlimm.

Als dann endlich die Tür aufgeht und er aufrecht gehend raus kommt, fällt die ganze Anspannung von mir ab. Die Erleichterung durchströmt mich bis in den letzten Millimeter und ich hab das Gefühl, dass ich wieder atmen kann. Langsam gehe ich auf ihn zu und er versucht sich an einem Lächeln. Er trägt immer noch seinen Rennanzug und das Lächeln ist eher gequält wie alles andere, aber es erleichtert mich trotzdem.

„Nicht ganz mein bestes Quali, aber hey, sonst wäre es doch langweilig", versucht er zu scherzen.

Mit ernstem Gesichtsausdruck stehe ich vor ihm. „Nicht lustig. Gehts dir gut?"

Er legt seinen rechten Arm um mich, der linke ist in einer Art Schlinge. „Ja, ein paar Prellungen und blaue Flecken, aber ansonsten geht es mir gut. Ich bin okay, Baby."

„Ich hatte solche Angst", flüstere ich und schaue zu ihm hoch.

„Mir gehts gut. Jetzt fahren wir noch kurz ins Krankenhaus und schauen ob alles okay ist und dann vergessen wir das ganze einfach, ja?"

Ich nicke und zusammen mit ein paar anderen fahren wir ins Krankenhaus. Auf dem Weg dahin halte ich Landos Hand fest in meiner und kann den Blick gar nicht von ihm nehmen. Ich hatte wirklich Angst, vor allem als ich gesehen habe, wie zerlegt sein Auto war.

Im Krankenhaus gibt es dann zum Glück recht schnell Entwarnung. Lando hat keine gebrochenen Knochen und nachdem sich der Arzt im Krankenhaus mit dem Arzt der FIA besprochen hat, darf er morgen sogar starten. So wie er allerdings bei einigen Bewegungen das Gesicht verzieht, bin ich davon gar nicht begeistert, aber das wird ihn vermutlich nicht so interessieren. Also interessieren vielleicht schon, aber er würde trotzdem ins Auto steigen.

Zurück an der Strecke klebe ich förmlich an ihm und begleite ihn zu seinen Interviews die er noch abhalten muss. Natürlich fragen alle nach seinem Crash, aber ich weiche ihm nicht von der Seite.

Ich kann es in seinem Gesicht lesen, dass er schon nach 2 Interviews völlig fertig ist, aber er hält tapfer durch. Danach muss er noch zu einem Treffen mit Zak, wo ich nicht mitgehen darf. In der Zeit gehe ich zu unseren Freunden, um sie zu entwarnen.

Carlos ist der erste der mich bemerkt, als ich rein komme. „Wie gehts ihm? Ist soweit alles okay?"

Nickend lasse ich mich auf einen der Stühle fallen. „Ja, ein paar blaue Flecken, aber nichts gebrochen oder so."

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt