You were there for me - Lando Norris FF

Kapitel 43

"Hast du heute schon was vor?", ist Landos gleiche Frage seit vier Tagen.

Wir sitzen wie immer in der Küche beim Frühstück, nachdem wir gemeinsam aufgestanden sind. In den letzten Tagen hat er mich dann immer mit zum Training genommen, da ich nicht alleine sein will. Alleine hab ich einfach kein gutes Gefühl.

Aber heute ist Sonntag, da hat er kein Training.

Ich schüttle den Kopf. "Nein, wieso?"

Er beginnt zu grinsen. "Lust klettern zu gehen?"

"Klettern? Wirklich?"

Lando nickt und so stimme ich zu klettern zu gehen.

Nach dem Frühstück machen wir uns fertig. Ich entscheide mich für Sneaker, Jeans, einen dünnen Pulli und dann noch meine Winterjacke. Lando ist ähnlich angezogen wie ich und ich schlinge noch meinen Schal um meinen Hals, als wir aus der Wohnung gehen. In meiner Handtasche hab ich auf Landos Wunsch meine Kamera noch eingepackt, damit wir ein bisschen filmen können.

Der Kletterpark ist nicht weit von seiner Wohnung entfernt, trotzdem will er mit dem Auto fahren. Dort angekommen bekommen wir direkt Kletterschuhe und eine kurze Einweisung, bevor wir auch schon an den Sicherheitsseilen festgemacht werden und starten können. Zum Glück war ich schon einige Male mit Charles beim klettern, sodass ich mich auskenne.

Lando hat jemand von den Mitarbeitern gebeten uns ein bisschen zu filmen, nachdem er das Intro für heute übernommen hat. Wir klettern nebeneinander her und unterhalten uns ein wenig währenddessen. Lando war noch nicht oft klettern und bald bin ich ihm einige Meter voraus.

"Warte mal auf mich", ruft er schließlich und ich sehe nach unten, nur um zu sehen, dass er ungefähr einen Meter unter mir ist.

Meine Muskeln brennen ein bisschen, da ich schon lange nicht mehr klettern war. Unter meinem Helm fange ich zu schwitzen an, aber es kümmert mich nicht. Ich fühle mich gut, frei, kann mich voll und ganz darauf konzentrieren.

"Beeil du dich mal", rufe ich runter und steige munter weiter nach oben. Lando versucht tatsächlich mich einzuholen, aber ich bin vor ihm oben und läute die Glocke. „Yay!"

Lando ist nur knapp hinter mir, aber er sieht mich aus glänzenden Augen an und grinst so breit, dass seine Grübchen zu sehen sind. Wir klatschen uns ab, bevor wir uns wieder abseilen. Sobald wir wieder festen Boden unter den Füßen haben und das Klettergeschirr los sind, holen wir unsere Sachen und verlassen die Kletterhalle.

„Gib mal deine Kamera her", fordert mich Lando auf. Sobald er die Kamera an hat, richtet er sie auf uns und schlingt einen Arm um meine Schulter, während wir gehen. „Also, wir waren jetzt klettern und als nächstes werden wir nach Nizza fahren."

„Wir fahren nach Nizza?", frage ich verblüfft.

Er nickt und sieht lächelnd zu mir runter. „Ja, werden wir. Ich dachte mir, du könntest mir deine frühere Heimat zeigen. Also, wenn du Lust hast."

Ich war schon eine Ewigkeit nicht mehr einfach so in Nizza. Nur wenn ich meine Eltern besucht habe und dann waren wir auch eher bei uns zuhause. Also nicke ich. „Klar."

Die Fahrt nach Nizza dauert etwa eine halbe Stunde, die wir eher schweigend verbringen. Das ist das schöne an unserer Freundschaft, wir müssen uns nicht unterhalten und genießen einfach nur die Anwesenheit des anderen. In Nizza rate ich ihm ab, das Auto zu parken und ich lotse ihn einfach mit dem Auto durch die bekannten Straßen.

„Also, hier bin ich in die Grundschule gegangen", beginne ich unsere Tour. „Ich bin immer mit dem Bus hergefahren, die Bushaltestelle ist da vorne."