Kapitel 42

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Lando POV.

Die Sonne scheint noch gar nicht, als ich nach einer unruhigen Nacht aufwache. Angelique liegt eng an mich gekuschelt neben mir, was mir eine unglaubliche innere Ruhe bringt. Gestern als sie zusammengebrochen ist, hätte ich diesen Greg Devenport an liebsten gesucht und .... Ich weiß es auch nicht genau. Ihn geschlagen? Ihn angebrüllt? Was genau? Keine Ahnung, aber irgendwas hätte ich tun müssen! Immerhin geht es hier um Angelique. Sie hat wieder so gebrochen gewirkt gestern, einfach nur schrecklich.

Jedes Mal wenn sie sich in der Nacht umgedreht hat, bin ich aufgewacht. Aber nicht weil sie sonderlich unruhig gewesen wäre, sondern weil ich auf alles gefasst war. So wie sie gestern drauf war, hätte sie auch nachts noch einen Zusammenbruch haben können. Wieso macht jemand so etwas? Wieso dringt jemand so in die Privatsphäre eines anderen Menschen ein? Wieso kann man Angelique nicht einfach mal in Ruhe lassen?

Gedankenverloren streiche ich über ihr Handgelenk, wie immer wenn wir so da liegen. Das erste Mal, als sie mir von ihrem Selbstmordversuch erzählt hat, ist mein Herz gebrochen. Jedes Mal wenn ich diese Narbe sehe, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Das Tattoo verdeckt die Narbe zwar zum Teil, aber sie ist immer noch zu sehen, wenn man es weiß.

Ihre braunen Haare sind über ihren Rücken ausgebreitet und ihre Atemzüge gehen gleichmäßig. Ich muss später unbedingt noch mit Pierre und Charles sprechen. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie. Das ganze könnte sie zerstören.

Da ich sie nicht wecken will, bleibe ich so lange liegen, bis sie aufwacht. Sie beginnt sich langsam zu strecken und lächelt dann zu mir hoch. "Hi", flüstert sie.

"Hi", antworte ich mit einem Lächeln. "Gut geschlafen?"

Sie nickt leicht. "Ja. Immer wenn ich bei dir schlafe. Du?"

"Geht mir genauso. Willst du noch ein bisschen liegen bleiben oder willst du aufstehen?"

"Ich glaube ich brauch einen Kaffee", seufzt sie, macht aber keine Anstalten aufzustehen, deswegen bleiben wir liegen.

Zumindest solange, bis wir Max in der Küche hören und ebenfalls aufstehen. Er hat sich eine Tasse Tee gemacht und mit dem restlichen heißen Wasser mache ich mir ebenfalls Tee, während sich Angelique einen Kaffee macht. Die Kaffeemaschine hab ich überwiegend wegen ihr wenn ich ehrlich bin.

Angelique setzt sich auf die Arbeitsplatte, nachdem sie noch Milch und Zucker in ihren Kaffee gemacht hat. Fragend sieht sie uns an. "Was sind eure Pläne für heute?"

Nach einem Blick auf meinen Kalender antworte ich ihr: "Ich hab den ganzen Tag Training, aber ich kann auch hier bleiben wenn du willst. Wenn es dir nicht gut geht."

Sie winkt ab und sieht mich mit einem lächeln an. "Nein, geh nur. Mir geht es wieder besser, das gestern war einfach nur der Schock. Was ist mit dir Max?"

Der zuckt die Schultern. "Ich wollte mich vielleicht mit Freunden treffen und später vielleicht noch ein bisschen streamen oder so. Du?"

"Hm, ich hab noch keine Ahnung. Ich werde schon eine Beschäftigung finden für heute", grinst sie.

Irgendwas stimmt nicht. Ihr Lächeln und ihr Grinsen erreichen nicht ihre Augen. Sie macht uns was vor. Es geht ihr nicht gut, aber was soll ich gerade machen? Wenn ich jetzt mein Training absage, wird sie nicht begeistert sein. Vielleicht kann ich Max davon überzeugen, heute ein Auge auf sie zu haben.

Sobald ihre Kaffeetasse leer ist und sie ins Badezimmer verschwindet, lehne ich mich zu meinem besten Freund rüber. "Bleib bitte heute bei ihr, pass ein bisschen auf sie auf, ja?"

"Klar", nickt er. "Es geht ihr nicht so gut wie sie uns weis machen will, oder?"

"Nein und das macht mir ein bisschen Sorgen", sage ich leise.

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt