Kapitel 22

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Die Sonne scheint heiß auf mich runter, die Wellen schlagen am Strand auf. Ein paar Kinder lachen, während sie mit ihren Eltern am Strand spielen, aber ansonsten ist es ruhig. Meine Haut ist schön gebräunt, ich habe die letzten Tage viel geschlafen und ansonsten eigentlich nur gegessen. Lando war ebenfalls einfach nur faul, ist mit mir am Strand gelegen und hat sein Training ein wenig vernachlässigt, auch wenn man es ihm nicht ansieht. Dafür hat er sich beim Essen ein bisschen besser zurückgehalten wie ich.

Er ist gerade auf seinem Zimmer, da er ein paar Telefonate trotz des Urlaubs führen muss und ein paar Emails beantwortet, während ich hier in der Sonne liege. Gestern waren wir beim Schnorcheln, was unglaublich schön war. So viele verschiedene Farben, Pflanzen, Tiere. Wir haben Schildkröten und bunte Fische gesehen, Korallen und sogar Haie.

Vorgestern haben wir uns einen Jetski ausgeliehen und sind damit gefahren. Lando hatte das Ganze sehr viel besser drauf wie ich. Ich bin nicht nur einmal im Wasser gelandet.

Heute wollen wir es allerdings sehr ruhig angehen lassen. Einfach ein bisschen am Strand liegen, Abends essen und dann vielleicht noch einen Film in einem unserer Zimmer ansehen. Immer wieder döse ich ein bisschen weg, bis sich jemand auf die Liege neben mich fallen lässt. Verschlafen öffne ich die Augen und sehe Lando neben mir setzen, der seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt.

"Na? Alles erledigt?", frage ich ihn.

Er nickt. "Ja, aber jetzt will ich erstmal eine Weile schlafen."

Wir beide schließen die Augen, aber ich kann nicht mehr schlafen. Nach einer Weile setze ich mich auf, schnappe mir mein Tablet und öffne meinen letzten Entwurf für meinen Blogeintrag. Natürlich schreiben ich auch einen über unseren Urlaub hier, hab gestern schon mal ein bisschen angefangen zu schreiben, aber bin noch nicht sonderlich weit gekommen.

Die Einträge über die Saison dieses Jahr sind sehr gut angekommen, auch die Interviews mit den Fahrern und ich werde das definitiv nächstes Jahr noch ausführlicher verfolgen. Einige haben sich sogar einen YouTube Kanal gewünscht, wo ich richtige Vlogs hochlade. Leider hab ich für sowas kein Talent, aber vielleicht können mir ja Lando und Max dabei helfen, immerhin kennen sie sich mit Technik aus.

Der Eintrag über die letzten Tage ist schon ziemlich fertig, als Lando wieder aufwacht. Er sieht ziemlich zerknautscht aus, als er mich ansieht. "Was machst du?"

"Einen Blogeintrag über unseren Urlaub schreiben. Solange meine Erinnerungen noch frisch sind", antworte ich ihm.

"Hhhmm", macht er. "Klingt gut. Ich geh ne Runde Schwimmen. Willst du mitkommen?"

Ich nicke begeistert, lege mein Tablet weg und gemeinsam gehen wir ins Wasser. Naja, eigentlich war es mein Plan, aber Lando hat andere Pläne, denn er packt mich und wirft mich über seine Schulter.

"Lando, was machst du?", lache ich, aber er verstärkt seinen Griff nur um meine Oberschenkel und geht weiter. "Lando. Was hast du vor?"

Langsam kommt das Wasser in mein Blickfeld und ein böses Gefühl beschleicht mich, als er seine Schritte beschleunigt und weiter ins Wasser geht. Das Wasser reicht ihm bis zur Hüfte, als es mir wirklich bewusst wird, was er vor hat.

"Lando, wag es nicht", sage ich, aber da ist es zu spät. Er packt mich erneut um die Taille und wirft mich ins Wasser. Sofort werde ich nach unten gezogen, meine Augen brennen, weil ich sie nicht schließen konnte. Vom Meeresboden stoße ich mich ab und tauche prustend wieder auf. "Lando!"

"Man, mein Name muss ja dein neues Lieblingswort sein", lacht er.

Da er in diesem Moment nicht damit rechnet, werfe ich mich auf ihn und tauche uns beide unter Wasser. Dieses Mal bin ich aber besser vorbereitet und schließe die Augen und halte die Luft an. Was auch gut so ist, denn er schlingt die Arme um mich und zieht mich mit nach unten. Er stößt sich vom Boden ab und wir kommen nach Luft schnappend an die Oberfläche.

"Na warte", droht er und spritzt Wasser in meine Richtung.

Lachend drehe ich mich weg, bevor ich ebenfalls Wasser in seine Richtung spritze. Wir führen eine richtige Wasserschlacht, bis er sich lachend ins Wasser fallen lässt.

"Ich gebe auf", ruft er.

Jubelnd recke ich die Arme in die Luft. "Ja!"

Auch ich lasse mich auf dem Wasser treiben, bevor wir beide wieder aus dem Wasser gehen. Von unseren Liegen holen wir unsere Sachen, bevor wir in unser kleines Häuschen gehen, das unser Zimmer ist. Wir haben getrennte Schlafzimmer, aber wir verbringen sowieso die meiste Zeit zusammen.

Ich gehe direkt duschen, damit ich das Salzwasser von mir waschen kann, bevor ich mir etwas bequemes anziehe. Wir wollen heute im Zimmer Abendessen und deswegen werde ich mich auch  nicht mehr besonders schick anziehen. In bequemen Hosen und einem T-Shirt gehe ich wieder ins Wohnzimmer, wo Lando schon frisch geduscht und fertig angezogen sitzt. Er studiert schon die Speisekarte, sieht aber auf, als ich wieder komme.

"Worauf hast du Lust?", fragt er, als ich mich neben ihn setze.

Gemeinsam sehen wir in die Speisekarte und entscheiden dann, was wir essen wollen. Ich entscheide mich für einen Burger mit Pommes, während Lando ein Hähnchensteak mit Pommes wählt. Während wir auf unser Essen warten, spielen wir beide schweigend an unserem Handy rum. Das ist das Schöne an Landos und meiner Freundschaft. Wir müssen uns nicht unterhalten, wir können auch einfach mal schweigend nebeneinander sitzen und am Handy spielen.

Mit unserem Essen setzen wir uns auf unsere Terrasse raus, die über das Meer hinaus ragt. Unter uns lecken die Wellen an die Holzstempen, Vögel kreischen in der Ferne und die Sonne taucht langsam unter. Ein erneuter perfekter Sonnenuntergang. Jeden Abend sind wir bisher hier gesessen, haben uns den Sonnenuntergang angesehen und einen Drink genossen.

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So ähnlich vergehen die nächsten zwei Tage. Wir verbringen viel Zeit am Strand, im Wasser, Lando trainiert wieder ein bisschen, ich schreiben an meinem Blog, telefoniere mit meiner Familie und meinen Freunden zuhause. Gestern haben wir eine Bootstour gemacht, sind zu zwei anderen Inseln gefahren und sind erst am späten Abend wieder gekommen. Heute ist unser letzter ganzer Tag hier auf der Insel und wir wollen ihn nochmal so richtig genießen.

Wie schon die Tage zuvor sind wir direkt nach dem Frühstück an den Strand gegangen, wo wir uns wieder auf Liegen gelegt haben und vor uns hin dösen. Es ist so schön entspannend hier und mir graust es schon wieder, wenn wir nach Hause fliegen. In Monaco ist es zwar auch nicht so kalt, oftmals um die 13°, aber die 30° hier sind schon um einiges wärmer und angenehmer.

Mein Blogeintrag ist so gut wie fertig, auch wenn nicht mehr all zu viel dazu gekommen ist, da wir ja die meiste Zeit am Strand waren. Ich fliege morgen wieder nach Monaco, während Lando wieder nach England fliegt. Er wird viel Zeit mit seiner Familie verbringen und wir werden uns vermutlich erst wieder im nächsten Jahr sehen.

Den ganzen Tag liegen wir faul am Strand, gehen hin und wieder schwimmen, schlürfen Cocktails, schlafen. Der perfekte Abschluss für einen tollen Urlaub. Da wir leider beide noch packen müssen, gehen wir schon am Nachmittag wieder in unser Haus zurück. Ich werde ein wenig emotional, als ich meinen Koffer packe, da ich ihn schon sehr vermissen werde.

Frisch geduscht und schon in meinem Schlafanzug, treffe ich mich mit Lando draußen auf der Terrasse. Wir bestellen uns heute Reis mit Curry und Gemüse, dazu Cocktails um den letzten Abend nochmal ausklingen zu lassen. Wir sitzen nebeneinander auf den bequemen Stühlen, sehen uns den Sonnenuntergang an.

"Danke, für diesen tollen Urlaub, für ein tolles Jahr, für deine Freundschaft", sage ich dann leise und lächle ihn an. "Ich bin wirklich froh, dass wir uns kennen gelernt haben. Du hast mir dieses Jahr wirklich geholfen, mit vielen Dingen."

"Hör auf", sagt er.

Verwirrt sehe ich ihn an. "Was?"

"Hör auf. Du hörst dich an, als würden wir uns für immer verabschieden. Wir sehen uns nur vielleicht einen Monat nicht und wir werden telefonieren und sowas." Er grinst mich an.

Ich verdrehe die Augen. "Du weißt, wie ich das meine."

Er legt einen Arm um mich, zieht mich eng an sich. Gemeinsam sehen wir Richtung Sonnenuntergang. Der perfekte Abschluss für einen tollen Urlaub.

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt