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EROS


"Das hier stand mir besser." lächelte sie mich frech an, als sie aus dem kleinen Zimmer kam und ich einmal an ihr runter sah.

Nur ein mal. Nur ein einziger Blick. Zu mehr war ich garnicht fähig. Hätte ich einen zweiten gewagt, weiß ich nicht, ob wir beide heute nochmal ruas gekommen wären.

Vermutlich nicht.

Tief atmete ich durch, bevor ich ihre zarte Hand in meine nahm und ich dann mit ihr zusammen, lieber zu den anderen ging, die mich ablenken würden, von ihrem Aussehen. Das hoffte ich zumindest. Sicher war ich mir dabei leider auch nicht. Schaffen würde das vermutlich auch kaum jemand.

„Bringst du mich später wieder sicher nachhause?" wollte sie wissen, als wir auf dem Deck waren und ich meine Augen zu ihr schweifen ließ. „Ziehst du deswegen so ein Gesicht?" fragte ich sie, da sie so ängstlich wie sie heute aussah, noch nie ausgesehen hat.

Fast störte es mich schon, dass sie so große Angst vor mir hatte.

„Ich bring dich sicher nachhause. Hab ich doch bisher immer getan." Versicherte ich ihr, da ich das auch vorhatte und ich es bisher auch getan hatte. „Außer du willst bei mir bleiben." Sprach ich weiter und sah in ihr hübsches Gesicht.

Ihre Wangen färbten sich rot. Es verriet mir, dass sie mich vielleicht gerne wie jeden anderen Mann sehen würde, es aber nicht tat.

„Will ich nicht." Sprach sie leise aus, als sie sich wieder fing und sie mich ein paar Minuten nur angesehen hatte. Ob sie sich das ganze bildlich vorgestellt hatte?

„Der Abend ist noch jung. Vielleicht ändert sich das ja noch." Erwiderte ich, auch wenn ich bisher noch keine Frau an meiner Seite hatte, die nicht sofort ja gesagt hätte. „Bezweifle ich." Sprach sie schlicht aus, was meinen Mundwinkel zucken ließ, bevor ich weiterging und sie mir nachging.

„Was soll das sein?" hakte sie nach, als sie den Tisch sah und ich meine Familie ansah, die dran saß. Die Blicke aller schweiften zu uns, während ihre Hand in meiner anfing zu schwitzen und sie mich unsicher ansah.

„Das Abendessen." Erwiderte ich dann und rückte ihren Stuhl, denn sie kurz ansah, bevor sie mich ansah und sie dann zur Türe sah. Ihre Augen ließ sie wieder zu mir schweifen, ehe sie sich dann setzte und ich mich neben sie setzte.

„Nein danke, ich will ein Wasser." Sprach sie aus, als die Dame kam, die uns bediente und sie scheinbar kein Wein mochte. „Ich muss morgen zur Schule." Sprach sie aus, als sie meinen Blick sah und ich leise lachte.

„Morgen ist Samstag." Erinnerte ich sie, bevor sie sich für das Wasser bedanke. „Morgen habe ich trotzdem zwei Prüfungen die ich schreiben muss." Sprach sie aus, was mich zu ihr sehen ließ.

„Machst du dieses Jahr deinen Abschluss?" fragte ich sie, auch wenn ich es schon wusste und sie in einem Monat eigentlich durch sein sollte. „Wenn es gut läuft schon." Sprach sie aus, was mich wieder an ihr spanisch erinnerte. „Lass mich raten Spanisch morgen." Sprach ich aus, da sie es schon aufgegeben hatte, wie mir schien und sie sich nicht mal drauf vorbereiten wollte.

Leise lachte sie auf, als sie mich ansah und sie ihren Blick wieder zum Tisch schweifen ließ.

„Ich bin in Spanisch schon durchgefallen, wegen deiner Arbeit." Sprach sie aus, was mich verwirrt in ihre Richtung sehen ließ und alle anderen still wurden. „Er hat mir nicht geglaubt, dass ich das war." Erklärte sie mir mit geröteten Wangen, als sie merkte wie uns alle ansahen.

Leicht nickte ich erstmal, da ich mich wohl selber um ihren Schulabschluss kümmern würde, damit ich mich nicht ganz schäbig fühlte, während ich eine Schülerin verführen wollte.

Ich wollte nur eine Nacht mit ihr, damit dieser Zauber oder was auch immer sie mit mir gemacht hatte, nachließ. Sobald ich sie hatte, würde ich sie sicher wie jede andere Frau auch sehen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Genau aus diesem Grund, wollte ich sie nur eine Nacht lang haben und sie spüren.

Sie wäre mir danach gleichgültig und würde mich nicht mehr reizen, denn das taten sie nie.

Den ganzen Abend sah ich ihr dabei zu, wie sie ihre Unsicherheit runterdrückte und sie jeden meiner Brüder faszinierte. Genau so sehr wie sie meine Cousins und auch den Rest meiner Verwandtschaft faszinierte.

Sie wusste genau was sie sagte. Sie wusste genau wie sie etwas sagte und sie wusste auch genau zu wem sie was sagen konnte.

Ihren Blick ließ sie zu mir schweifen als wir wieder am Hafen anlegten und sie mich fragend ansah. Leicht nickte ich, bevor ich dann aufstand und ich ihr meine Hand anbot und sie sich lächelnd von allen verabschiedete.

„Deine Familie ist nett." Sprach sie aus, als wir raus waren und ich leise lachte. „Hin und wieder schon, ja." Sprach ich ehrlich aus, da sie für gewöhnlich nicht so auf außenstehende reagierten.

Das sie heute alle so drauf waren, hatte sicher auch seine Gründe, aber die konnte sie nicht verstehen.

Sie sahen genug Potential in ihr, um zu einem von ihnen oder sogar mir zu passen. Aber das würde sich ändern, wenn ich sie erstmal hatte, denn wir schliefen mit den selben Frauen, aber keiner von uns würde eine Frau heiraten, die einer von uns schon mal gefickt hatte.

„Willst du mich wiedersehen?" fragte ich sie direkt, als wir im Wagen saßen und sie ihre Augen zu mir schweifen ließ. „Nicht wirklich." Gab sie leise zu, was mich leise lachen ließ und ich tief durchatmete.

„Wir wärs mit einem Vorschlag?" bot ich ihr an, da ich mir vorkam, als würde ich auf Drogen sein, wenn ich mit ihr war und wenn ich ohne sie war, dann war es wie der kalte Entzug.

„Komm heute Nacht zu mir und schenk mir nur diese eine Nacht. Danach siehst du mich nie wieder." Sprach ich leise aus, da ich dieses Gefühl nicht leiden konnte. Diese fehlende Kontrolle. Als würden meine Gedanken nicht mehr mir gehören sondern ihr. Sie drehten sich ständig um sie.

„Ich will nachhause Eros. Du hast gesagt, du bringst mich nachhause." Sprach sie panisch aus, als sie das hörte und ich dann leicht nickte. „Ich zwing dich zu nichts. Es war ein Vorschlag." Erklärte ich ihr, da ich doch nur einmal mit ihr schlafen wollte.

Vermutlich würde ich diese Nacht sogar wirklich lieben und nicht nur ficken, aber jede meiner Berührungen sollte sie wollen. Keine einzige sollte sie einfach hinnehmen.

„Danke für den Abend Elaia." Sprach ich aus, als ich anhielt und sie den ganzen Weg geschiwegen hatte. Aber selbst dieses Schweigen klang wie Musik in meinen Ohren, wenn es ihr Schweigen war.

„Wann seh ich dich dann wieder?" wollte sie wissen, als sie mich ansah und ich leise lachte, da ich alles versuchen würde, diese Frau nicht wieder zu sehen. Diesem Verlangen in mir nicht nachzugeben. „Im besten Fall garnicht." Sprach ich ehrlich aus und sah ihr lächeln an, ehe sie die Tür öffnete und sie mich nochmal kurz ansah.

„Es war sehr schön mit dir und wärst du nicht der, der du bist, würde ich dich vielleicht gerne wieder sehen." Sprach sie leise aus, bevor sie ausstieg und ich ihr hinterher sah, bis sie in dem Gebäude in dem sie wohnte verschwand.

Noch ein paar Minuten blieb ich da stehen, ehe ich dann losfuhr, da ich mich ablenken musste.



ELAIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt