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ELAIA


Mein Herz schlug schneller gegen meine Brust, je näher Eros mir mit seiner Großmutter kam und ich wie angewurzelt da stand. Am liebsten wäre ich einfach weggelaufen, aber wohin sollte ich schon?

Ich würde es nichtmal bis zur Straße schaffen, in dem Kleid das ich anhatte.

"Mi Vida, darf ich vorstellen? Meine Abuela." lächelte Eros mich so unglaublich sanft an, als die beiden vor mir sthen blieben und sie ihren Blick zu ihm schweifen ließ, bevor sie ihre Augenbraue leicht hob und sie mich dann ansah.

Sie schien Eros so sanft nicht zu kennen. Zumindest wirkte sie für eine Sekunde etwas überrascht bevor sie ihre Miene wieder unter Kontrolle hatte und ich tief durchatmete, denn ihr Pokerface war aller erste Sahne.

Meine Hand streckte ich ihr dann entgegen, da ich nicht glaubte, dass sie das tun würde. "Elaia." stellte ich mich bei ihr vor und nahm meinen ganzen Mut zusammen, damit ich so selbstbewusst klang, wie ich wirken wollte.

Sie musterte mich einige Sekunden, bevor sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln zierten. "Ein wirklich schöner Name." lächelte sie mich dann an, als sie meine Hand in ihre warme Hand nahm und sie sanft zurdrückte. "Ich bin Maria." sprach sie lächelnd weiter, was mich ebenfalls schwach lächeln ließ, da sie einfach wie die Heilige Mutter hieß und ich nicht glaubte, dass die Frau so unschuldig war, wie sie auf den ersten Blick wirkte.

Sie schien mich jedenfalls nicht so scheiße zu finden wie ihr Mann, denn der hatte mich noch immer im Blick und seine Blicke sagten alles.

Wenn Eros auch noch ihr Liebling war, dann musste ich mir ehrlich die Frage stellen, welchen Eros die beiden kannten, den ich nicht kannte, denn so sehr ich ihn auch gern hatte, war er sicher kein Musterenkel.

"Steht den schon ein Datum fest?" wollte sie von mir wissen, was meine Hand schwitzen ließ. Die meinte doch nicht wohl dieses Verlobten Ding. Solange ich Eros nicht selber darauf ansprechen konnte, musste ich wohl einfach so gut ich konnte, überspielen, dass ich nicht heiraten würde.

Eros Blick sagte mir genau, dass sie das meinte und ich ihm am liebsten eine geknallt hätte so wie er gerade lächelte.

"Si." lächelte er sie an, was mich fast auflachen ließ, da ich mehr als nur fassungslos war über seine Worte. "Nächstes Wochenende." sprach er trocken aus und hätte er vorhin nicht seinen kräftigen Arm um mich gelegt, wäre ich sicher umgefallen, so sehr haute mich das aus den Latschen.

Der Mistkerl zog mir den verdammten Boden unter meinen ohnehin schon wackeligen Füßen weg und das einfach so. Ohne den Hauch eines schlechten Gewissens.

Seine Augen fuhren prüfend über mein Gesicht, bevor er wieder zu seiner Abuela sah, die mich ebenfalls so ansah und in mir einfach nur Übelkeit hockam, bei dem Gedanken.

Versteht mich aber nicht falsch. Eros war wirklich der absolute Traum einer jeden Frau, da war ich mir mehr als nur sicher.

Er sah unverschämt gut aus. Er war unheimlich Charmant. Er konnte unglaublich Liebevoll sein. Er konnte auch unglaublich witzig sein, wenn er es wollte und nicht gerade jeder ihn ansah.

Aber er konnte auch der Kartellboss sein, der einen ohne mit der Wimper zu zucken erschoss oder noch übleres Tat.

"Begleitest du mich ein Stück? Ich möchte eine rauchen gehen." fragte sie mich, nachdem die beiden noch Details über diese Hochzeit, die sicher nicht stattfinden würde autauschten und ich wie in Trance da stand und über seine Worte nachdachte.

Nächstes Wochenende. Eros hatte sie entweder wirklich nicht mehr alle oder ihm war meine Meinung dazu einfach nur noch scheiß egal. So wie er hier drauf war, musste ich wohl von dem zweiten ausgehen, denn ich hatte ja auch ken Mitspracherecht, was unseren Aufenthaltsort anging.

Meinen Blick ließ ich kurz zu Eros schweifen, der leicht nickte und er dann seine warmen Hände von mir nahm, was ich fast bedauerte, denn für eine Sekunde kam es mir so vor, als würde ich sicher gleich fallen.

Tat ich zum Glück nicht.

Einen sanften Kuss drückte er mir noch auf die Lippen, so dass jeder hier uns ansah und ich mich dann von ihm löste. Er wandte sich an seinen Cousin, was mich dazu brachte mich zu der Dame zu drehen, die mich abwartend ansah und ich sie dann anlächelte.

"Wie alt bist du Elaia?" fragte sie mich, als wir auf der Terrasse stehen blieben und ich mich unauffällig umsah, da ich mir unsicher war, wieso sie hier raus wollte. Vielleicht wollte sie mich ja einfach übers Geländer werfen, damit ihr Liebling Eros mich nicht heiraten würde.

"Ich bin 17." antwortete ich ihr ehrlich, als ich mich von dem Geländer entfernte und ich sie im Zweifelsfall da runter schubsen würde, wenn sie mir was tun wollte. "Das ist ein schönes Alter." lächelte sie mich an und lachte leise, als sie sich dran lehnte und sie gerade eine Zigeratte rauchte.

"Ich hab nicht vor dich runter zu schubsen. Das ist nicht mein Stil." lachte sie leise, was mich hart schlucken ließ, da sie mir das scheinbar wirklich angesehen hatte und ich verzweifelt anfing zu lachen. Es klang wie ein hysterisches Lachen, aber das war mir egal, ich konnte meine eigene Dummheit nicht fassen manchmal.

"Du möchtest so jung heiraten?" fragte sie mich weiter, was mich innerlich in Panik versetzte. Werlcher normale Mensch heutzutage heiratete denn bitte so früh, wenn es nicht sein musste. Ich jedenfalls wollte es nicht und schon garnicht einen durchgeknellten Kartellboss, der der Meinung war, dass einfach so entscheiden zu können.

"Es kam auch für mich überraschend." gab ich mehr oder weniger ehrlich zu und versuchte sie dabei nicht zu kränken. Ich wollte ihr nicht deutlicher sagen, dass ich ihren perfekten Engel Eros nicht heiraten wollte, weil ich das ganze was er tat nicht für richtig hielt.

Ihre Mundwinkel zuckten leicht, bevor sie leicht seufzte und sie ihre Augen zu Eros schweifen ließ.

"Ich werde dir jetzt etwas anbieten Elaia, weil ich finde ihr habt beide etwas anderes verdient. Du ein normales Leben, dass Eros dir niemals bieten kann und wird und er verdient eine richtige Frau an seiner Seite." sprach sie trocken aus, was mich ehrlich gesagt verwirrte für einen Moment.

Ausdruckslos sah ich ihr in die Augen, da ich schon verstanden hatte, dass ich scheinbar auch bei ihr unten durch war und das ohne mich zu kennen. Nur weil ich Jung war, hieß es noch lange nicht, dass ich ihm keine richtige Frau sein konnte.

"Zwingt er dich hierzu? Wenn ja, dann musst du mir das jetzt sagen. Ich sorge dafür, dass du sicher zurück nach New York gebracht wirst und du Eros nie wieder sehen musst." bot die Frau mir an, was mich nun in eine unmögliche Situation brachte.

"Wenn ich ablehne bringen Sie mich um. Stimmt's?" fragte ich sie und meine Stimme selber nahm ich nur noch wie ein rauschen wahr, da ich mir sicher war, ganz egal was ich jetzt sagte, diese Frau würde mich umbringen.





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