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ELAIA


„Das nennt ihr auf der Flucht zu sein?" hakte ich zickig nach, als ich mit Eros und Santino an einem Tisch saß und die beiden mich kurz fragend ansahen. „Welcher flüchtige isst in einem 5 Sterne Restaurant in Kapstadt etwas?" hakte ich nach, da ich mittlerweile nichts mehr glaubte.

Fast hätte ich ihm den ganzen scheiß abgekauft, aber nichts da.

Der wollte mich verarschen, da war ich mir ganz sicher.

Er hatte sie einfach nicht mehr alle.

Er machte sich auch sicher keine Gedanken darüber, ob ich in Sicherheit war oder nicht.

Nichts an seinem Verhalten ließ mich glauben, dass er wirklich auf der Flucht war.

„Was hast du dir unter einer Flucht vorgestellt mi Amor?" hakte Eros nach zu dem ich sah und ich meine Gabel in die Hand nahm, als mein essen kam und ich anfing zu essen, obwohl es mir nicht schmeckte. 

„Nichts da mi Amor." Sprach ich erstmal aus, bevor ich Santino leise lachen hörte und ich Eros die Belustigung ansah über meine Worte. Vielleicht sah er auch so amüsiert aus, weil ich das Messer in meiner Hand so hielt, als würde ich ihn am liebsten erstechen.

„Dunkle Gassen und billige Motels." Gab ich ehrlich zu, da ich mir das so vorstellte und ich es in Filmen auch immer so gesehen hatte. Leise fing auch er an zu lachen, als er das hörte und ich mein Glas nahm um das Zeug runter zu würgen.

„Wäre dir das lieber?" hakte er nach, als er anfing zu essen und sein Essen viel besser aussah, als meines. „Am liebsten wäre mir mein Zuhause." Erklärte ich und stocherte dann in seinem Teller rum. „Ich will deinen Teller." Sprach ich aus, als ich ihn ansah und sein Mundwinkel leicht zuckte, als er mir seinen Teller dann gab und ich lächelnd drauf sah.

„Wenns dich glücklich macht." Sprach er noch aus, bevor ich anfing zu essen und ich ihn dann ansah. „Wie gesagt ich wäre glücklicher, wenn ich wieder zuhause wäre." Gab ich ehrlich zurück und hörte ihn tief durchatmen.

___


„Das soll mein Leben jetzt sein?" hakte ich bei Eros nach, als er und ich alleine waren in dem luxuriösen Hotelzimmer. Seine grünen Augen ließ er zu mir schweifen, als er sich auf das Bett setzte und er sein Handy aus der Hand legte.

„Fürs erste ist das hier unser Leben, mi Amor." Sprach er aus, was mich zu ihm sehen ließ und ich kaum merklich den Kopf schüttelte. Das unser hat er betont, als würde es irgendwas bedeuten. Als gäbe es ein uns, in dieser Welt.

Für mich gab es dieses uns in meiner Vorstellung, aber das es auch für ihn ein uns gab wunderte mich doch.

„Hättest du mich nicht einfach zuhause lassen können Eros?" fragte ich ihn leise, da ich ihn nicht wirklich verstand. Ehrlich gesgat hatte ich das Gefühl, dass er es ohne mich sowieso viel leichter haben würde, als mit mir.

Das man nach ihm suchte, dass konnte ich mir vorstellen, aber wieso er mich mitnahm verstand ich nicht. Wieso musste ich alles und jeden aufgeben? Ich hatte weder mit ihm noch mit seinen krummen Geschäften etwas zu tun.

Dachte er, ich würde ihn verpfeifen?

Ich wusste doch überhaupt nichts über das ganze.

„Denkst du ich reiß dich gerne in diese Scheiße mit rein?" fragte er mich und klang leicht gereizt, was ich zum ersten mal bei ihm hörte. Besser gesagt,  sprach er so das erste mal mit mir, denn gehört hatte ich das schon mal, nur galt es nicht mir damals. „Wieso tust du es dann, wenn du es nicht willst?" fragte ich ihn trotzdem, auch wenn er sauer zu werden schien.

ELAIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt