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ELAIA


"Manu?" sprach ich ihn leise an, als ich aus meinem Schlafzimmer kam und ich dann abrupt stehen blieb, als ich sah, dass er auf dem Sofa lag und er noch schlief. Meine Augen schweiften über seine durchtrainierten Arme, die genu wie Eros seine tätowiert waren und ich jetzt sah, dass er ganz ähnliche Zeichen auf seiner Haut trug wie mein Mann.

Die Flasche die auf dem Tisch stand, gab mir zu verstehen, dass er gestern nachdem ich mich wieder hingelegt hatte, wohl alleine getrunken hatte und ich mich fragte, wie oft er trank. Eros selber trank auch viel, aber nicht so oft, wie Manu es scheinbar tat auch wenn man ihm das am nächsten Tag nie ansah.

"Bist du wach?" fragte ich ihn leise und bekam keine Antwort von ihm, weswegen ich zurück ins Schlafzimmer ging und ich meine Decke nahm, die ich über ihn legte und ihm nochmal in sein markelloses Gesicht sah.

Es war das erste Mal, dass er noch schlief, während ich wach war.

Seine Worte klangen in meinen Ohren, die er mir gestern gesagt hatte und ich mich nun fragte, hatte er deswegen getrunken? Wohl kaum. Er hatte schon an meinem ersten Abend hier, zur Flasche gegriffen und da kannte er mich nicht. Lag es an seiner eigenen Frau? Hatte er Schuldgefühle, weil er mich so ansah, wie er es tat und er mir sagte, ich solle ihn nicht so ansehen.

Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wie genau ich ihn ansah, deswegen war mir unklar, womit ich aufhören sollte seiner Meinung nach.

Ich wusste nur eine Sache. Ich versuchte einfach nur zu überleben und mich mit Eros Leben abzufinden und mich so gut es mir möglich war, mich hier einzufinden und auch mit seiner gewöhnungsbedürftigen Familie zu verstehen.

Schlafend ließ ich ihn da liegen, bevor ich in die Küche ging und ich in den Kühlschrank sah, der kaum was anbot, da Eros uns immer etwas zum essen bringen ließ. Deswegen ging ich dann wieder in mein Schlafzimmer und wühlte in Eros Jackett rum, dass noch hier lag, da ich schon richtig vermutete.

Ich zog den Büdel mit Geld raus und fragte mich ehrlich, wieso er immer mit so viel Geld durch die gegend lief. Ich traute mich garnicht zu zählen, da ich alleine schon vm Gefühl her wusste, dass waren gute 20 Tausend die ich gerade in der Hand hielt und er damit umging, als wären es 20 Dollar.

Ich nahm mir ein paar der Scheine aus dem Büdel, bevor ich den Rest wieder in sein schwarzes Jakett streckte und zog mir dann einen seiner Pullover, der nach ihm roch, drüber. 


Ich hole uns kurz etwas zum Essen. Brauche nicht lange.


Schrieb ich auf einen kleinen Zettel, den ich auf dem Tisch im Wohnzimmer legte, damit Manu wusste, dass ich nicht lange brauchen würde, falls er aufwachen würde, bevor ich wider da war und er sich keine Sorgen machen musste.

Während ich den Zettel platzierte, sah ich auf den Tisch und sah die Waffe an, die er mir gestern angeboten hatte. Tief atmete ich durch, bevor ich sie unter meinem Pullover versteckte, da ich das Gefühl hatte, es wäre besser eine zu haben und sie nicht zu brauchen, als eine zu brauchen und keine zu haben.

Leise schloss ich die Türe hinter mir, bevor ich dann auf die Straße ging und ich nicht mal wusste in welche Richtung ich gehen sollte. Es war das erste Mal, seit Wochen, dass ich wirklich draußen war und das alleine. Die frische Luft sog ich ein, ehe ich die Straße rechts von mir nahm und ich irgendeinen kleinen Laden finden würde. Und wenn nicht, würde ich eben wieder zurück gehen, aber wenigstens sah ich so etwas anderes, als immer wieder die selben vier Wände.

ELAIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt