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ELAIA


Es war zwar nichr ruhig im Raum, aber mir kam es vor, als würde gerade die Welt stehen bleiben, während er mich ansah und er seine warme Hand auf mein Bein legte.

Mich überkam eine Gänsehaut die er sicher sah, so nah waren wir uns gerade.

„Ich muss dich leider mitnehmen, auch wenn ich dir das gerne erspart hätte." Sprach er aus und seine Worte verrieten mir nichts. Als würde er mal wieder spanisch sprechen. So kam es mir vor. Seine Stimme war so rau und so ernst, wie ich sie bisher noch nie gehört hatte.

„Wohin mitnehmen?" fragte ich ihn dann genau so trocken, da ich nicht vorhatte auch nur einen Schritt mit Eros hier raus zu machen.

So ungern ich das ganze zugab. Ich mochte ihn. Sehr sogar. Ich fühlte mich auch hingezogen zu ihm und das konnte vermutlich jede Frau verstehen, die diesen Mann nur einmal ansehen würde.

Aber so Irre, war ich nun auch wieder nicht.

„Meine Familie und ich müssen uns fürs erste verteilen und fliehen." Erklärte er mir, was mein Herz schneller schlagen ließ. Meine Brust hob sich schneller als zuvor, was ihn dazu veranlagte, mich näher an sich zu ziehen. 

Wollte er mich damit beruhigen?

Er musste weg. Er musste fliehen. War er in Gefahr?

„Das geht mich nichts an." Erwiderte ich etwas zu laut. Seine Augenbraue hob er, bevor ich selber kurz um uns herum sah und ich die Blicke seiner Brüder auf uns spürte.

Genau wie den seiner netten Mutter und die aller anderen, die in diesem riesigen Raum standen.

„Seit man dich mit uns gesehen hat, schon." Erwiderte er, was mich tief durchatmen ließ und ich mir überlegte wo man mich mit einem von ihnen gesehen haben konnte. Je länger ich darüber nachdachte, desto schwindeliger wurde mir von dem Gedanken und seinen Worten. Auch von den Blicken ehrlich gesagt.


___

EROS

Sie fing an zu hyperventilieren, je länger sie mich ansah und je länger sie angestarrt wurde.

„Bring ihr was zum trinken und etwas das sie beruhigt." Sprach ich meinen Bruder auf spanisch an, der einmal zu ihr sah und er dann aufstand und ging, bevor ich sie wieder ansah.

„Aber ich hab doch garnichts mit euch zu tun. Wieso muss ich mit gehen?" diese Panik in ihrer Stimme war nicht zu überhören. „Weil ich nur so sicher sein kann, dass du sicher bist." Gab ich ehrlich zu, denn ich hätte mich von ihr fernhalten sollen.

Seit dem Abend in der Bar.

Ich hätte sie nicht mal da wirklich wahrnehmen sollen, dann hätte sie ihr Leben jetzt weiterleben können, wie jede andere in ihrem Alter auch.

Aber ich konnte sie nicht da lassen.

Nicht nachdem ich die Pressemeldungen gesehen hatte, auf denen sie mit mir zu sehen war und sie auch mit Ilias zu sehen war.

Sie war gefundenes Fressen.

Für die Regierung und auch für jeden der uns sonst schaden wollte, wenn man davon ausging, dass sie mir was bedeutete.

Das tat sie nämlich, auch wenn sie mir das vielleicht nicht direkt glauben würde.

„Ich bin doch schon sicher." Sprach sie schnell aus, während es langsam ruhiger wurde und die Aufmerksamkeit wieder ganz uns galt. Genau damit hatte ich ohnehin gerechnet.

ELAIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt