21. Kapitel - Erin

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Ich war so nervös, dass ich kaum geschlafen hatte und es nicht erwarten konnte, bis es endlich an der Zeit war mich fertig zu machen. Ich hatte gestern noch stundenlang in der Bibliothek gesessen und mir alle möglichen Bücher vorgenommen, um mich vorzubereiten. Und fast den gesamten, heutigen Tag, hatte ich ebenfalls damit verbracht, meine Nase in die verschiedenen Bücher zu stecken.

Am Ende hatte ich so viel Wissen wie nur irgendwie möglich aufgesaugt und mir einen groben Überblieb über die verschiedenen Völker verschafft, von denen Mum mir mein Leben lang erzählt hatte.

Da waren zu einem natürlich die Elfen und obwohl fast jede Bevölkerungsgruppe ihren eigenen König oder eine Königin hatte, wurde die Elfenkönigin von allen Völkern respektiert und als oberstes Oberhaupt angesehen. Laut meinem Onkel war Yilva die Elfenkönigin und laut den Büchern war Yilva die Enkelin der großen Elfenkönigin Ava.

Dann waren da die Nymphen die im Avasee in einem Palast lebten, sich aber auch an Land aufhalten konnten, um Handel zu betreiben. Sie konnten, wie die Elfen, Magie wirken und waren an sich ein friedliches Volk. Solange man sie mit Respekt behandelte.

Die Steintrolle waren ein sehr kleines Volk, die nur von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang zu sehen waren. Während des Tages zogen sie sich meistens in ihr Dorf zurück, welches eigentlich nur eine große Waldlichtung war, auf der die Trolle dann schliefen.

Baumtrolle konnten sich zwar nicht vom Fleck bewegen, oder sprechen. Aber dennoch galten sie als ein eigenständiges Volk, auch wenn sie verstreut in ganz Lavandia zu finden waren. Sie waren stille Beobachter und vor allem daran zu erkennen, dass sie tot aussahen, aber ihre Äste und Zweige gummiartig wirkten und sich eigenständig bewegten. Zugegeben, von diesem Volk hatte Mum mir nie erzählt.

Die Waldfeen waren ein kleines, fröhliches Volk. Ähnlich wie ihre Brüder und Schwestern unter Wasser.

Die Wasserfeen (auch Wassergeister genannt) konnten allerdings nicht an Land kommen, aber sie wurden ebenfalls als ein fröhliches Volk beschrieben und ich hoffte wirklich, dass ich sie irgendwann einmal treffen konnte.

Gnome lebten vor allem in kleinen Erdhöhlen, weshalb ihre Dorf auch das „unterirdische Dorf" genannt wurde. Sie waren lustige und zum Teil auch freche Gesellen, konnten aber ziemlich schnell sehr ungemütlich werden, wenn man sie reizte.

Die Zwerge lebten ebenfalls in Höhlen, in denen sie nach Edelsteinen suchten, um diese dann zu Schmuck zu verarbeiten, mit dem sie dann handelten. Sie waren listig und garstig und ich wusste bereits von Mum, dass man einem Zwerg niemals ganz vertrauen sollte, da sie ziemlich egoistisch waren und kein Problem damit hätten, einen ans Messer zu liefern, wenn sie daraus Nutzen ziehen konnten.

Es gab auch zwei Arten von Riesen. Die Waldriesen, eine friedliebende Gruppe, die sich aus allen Streitigkeiten raus hielt und immer darauf achtete, niemanden zu verletzen, und dann waren da die Bergriesen, die auf dem Lavanda-Berg lebten und die Quellen sauber hielten, damit der Fluss und der See genügend Wasser führten.

Fernab vom Lavandia-Wald, im Dunkelwald, lebten die Zentauren. Sie waren eigensinnig und es war ihnen egal, was in Lavandia vor sich ging. Sie waren kämpferisch und lebten als Herde zusammen. Außerdem hatten sie ihre eigenen Regeln. Lediglich die Hüter nahmen sie an, auch wenn sie skeptisch waren und selten um Hilfe baten.

Ebenfalls fernab vom Lavandia-Wald lebten die Wald-und Wiesenkobolde. Wie ihr Name besagte, lebten sie entweder im Dunkelwald, oder auf der Ebene von Lavandia, einer weiten Wiesenebene, hinter dem Wald. Sie sammelten alles, was die Natur hergab und hielten so ihre Umwelt sauber.

Nachdem ich all diese Informationen aufgenommen hatte, verstand ich erst wie groß Lavandia wirklich war. Die Karte die mir mein Onkel gezeigt hatte, hatte mir nur den Avasee und Lavandia-Wald gezeigt. Den Bereich, in dem die meisten Lebewesen lebten.

Avaglade - Die Hüter von Lavandia (Buch 1)Where stories live. Discover now