35. Kapitel - Erin

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In den ersten paar Minuten in denen wir in dem Freibad waren, wurden mir ungefähr einhundert Namen genannt und genauso viele Getränke angeboten.

Ich hatte alles abgelehnt und erst, als Cory mir eine noch völlig verschlossene Dose Bier gegeben hatte, hatte ich sie angenommen. Auch wenn ich vorher noch nie Bier oder irgendwas anderes alkoholisches getrunken hatte.

Und zugegeben, das Bier schmeckte nun wirklich nicht gerade toll. Dennoch nippte ich immer wieder daran und zwang mich es aus Höflichkeit auszutrinken.

„Und? Habe ich dir zu viel versprochen?", fragte Cory und half mir runter in das stillgelegte Becken. Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich beinahe wegrutschte und mich ängstlich an Cory klammerte.

„Hab dich... Alles okay?", fragte er und sah mich an. Ich nickte und lächelte.

„Ja, nur ein bisschen aus dem Gleichgewicht gekommen", sagte ich und Cory lachte leise.

„Willst du noch etwas trinken? Bei Jason steht noch ein Sixpack", sagte er und zögernd nickte ich.

„Ist es nicht ein wenig gefährlich, hier Feuer zu machen und die Musik so laut aufzudrehen? Dadurch werden die Polizei oder Anwohner doch erst recht auf uns aufmerksam", sagte ich und Cory zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht... Aber es geht ja irgendwie auch darum. Das macht die ganze Party ja so lustig", sagte er und sah mich an.

„Aber wenn du willst, dann fahre ich dich nachhause. Ich kann voll verstehen, wenn du Angst hast, dass wir erwischt werden", fügte er hinzu und lächelte.

„Nein... Ich würde gerne bleiben. Es ist nur... Ich denke oft zu viel über alles nach und... und vergesse dabei manchmal irgendwie wie man Spaß hat", erklärte ich und lehnte mich gegen die Beckenwand. Cory sah mich an.

„Ich verstehe das", sagte er leise und machte einen Schritt auf mich zu. Er stand jetzt direkt vor mir und sah mir in die Augen.

„Ich denke auch schon den ganzen Tag über etwas ganz genau nach und bin mir unsicher, ob es das Richtige ist", sagte er leise und ich lächelte.

„Was ist es?", fragte ich genauso leise und spürte, wie mein Herz anfing lauter zu schlagen. Zumindest nahm ich es jetzt viel deutlicher wahr und spürte in mir eine Unruhe aufsteigen.

„Weißt du... Den ganzen Tag denke ich da an so ein Mädchen. Sie ist echt super und ich mag sie wirklich sehr. Und irgendwie frage ich mich, ob sie mich auch mag und ob ich sie nicht vielleicht einfach küssen sollte", sagte er und kam mir dabei immer näher. Ich lächelte.

„Bittest du mich gerade um Erlaubnis?", fragte ich und Cory grinste schief.

„Habe ich denn die Erlaubnis?", fragte er und ich nickte.

Als sich unsere Lippen berührten schloss ich instinktiv die Augen und erwiderte den Kuss. Alles um mich herum schien irgendwie zu verschwinden und ich hatte das Gefühl zu schweben.

Ich verlor völlig das Zeitgefühl und erst als wir uns voneinander lösten drangen die ganzen Geräusche, die laute Musik und das Gejohle der anderen wieder zu mir durch. Ich sah Cory an und lächelte.

Er lächelte zurück und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Also... Das war der beste Kuss, den ich jemals hatte", sagte er leise und ich kicherte.

„Lach nicht... So ein Kompliment gebe ich nicht leichtfertig", gab er belustigt zurück und strich mir über die Wange. Ich sah ihn an und lächelte.

„Ich kann das Kompliment nur zurück geben", sagte ich und Cory grinste. Ich verschwieg ihm aber, dass er auch mein erster Kuss war und ich deshalb keinen Vergleich hatte.

Avaglade - Die Hüter von Lavandia (Buch 1)Where stories live. Discover now