Epilog

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»Und nun?«

»Es ist sonderbar.«

»Frau Doktor?«

»Holen Sie ihn herein.«

»Also ist es so weit?«

»Wie schnell es geht und wie lange er braucht, liegt an ihm, aber ja, ich denke schon.«

»Okay.«


Von eher weit weg – gedämpft – versuche ich den Worten zu lauschen, ihren Sinn zu erfassen. Ich fühle mich ausgeknockt. Schwerfällig. Nein, diese Worte können es nicht mal annähernd beschreiben.

Sonderbar. Wenn ich es richtig verstanden habe, sagte die Frau Doktor eben sonderbar.

Schritte – zwei unterschiedliche – kommen näher. Ein Schniefen dazwischen. Meine Sicht ist verschleiert. Noch, so hoffe ich. Kurz darauf setzt sich jemand neben mich und nimmt meine Hand in die seine. Zarte Haut trifft auf meine.

»Will, wenn du mich hören kannst. Ich bin hier, war es die ganze Zeit. Bitte komm zurück zu mir.« Seine Stimme klingt traurig flehend, doch es liegt auch ganz viel Liebe und Wärme mit drin.

Wieder ein Schniefen. Die Stimme kommt mir bekannt vor. Doch mein Kopf wird träge, kann keine weiteren Gedanken zulassen. Das Bett ruckelt. Steht er auf? Ob er schon gehen will? Bitte nicht. Doch kurz darauf beugt er sich über mich.

Eisblaue Augen.

Tränen lösen sich aus meinen Augenwinkeln. Er ist es. Natürlich ist er es. Noch immer hält er meine Hand. Wie er es immer getan hat. Und versucht mir Kraft zu spenden. Seine mit mir zu teilen.

»Ich liebe dich, Will.«

Ich stelle mir vor, so fest wie möglich seine Hand zu drücken. Ein kleines bisschen gelingt es mir. Ich liebe dich auch, Mitch.

»Ich bin hier, Will. Ich warte auf dich. Immer.«

Ich werde zurückkommen. Bis bald. Wir werden es schaffen, denn wir sind sonderbar. 

SonderbarDonde viven las historias. Descúbrelo ahora