Kapitel 36

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Selbstverständlich wusste ich wie es sich anfühlte, wenn Edan mich berührte. Leider bremste er sich immer wieder selbst, zog sich nach einem gewissen Punkt zurück und wollte mich nicht mehr. Dieses Mal jedoch spürte ich ihn überall. Er legte keinen Stopp ein. Keine Ahnung wo er anfing und aufhörte. Ich konnte auch nicht sagen, wo er in diesem Moment mit seinem Mund war. Überall und Nirgends. Die Bewegungen von Edan wirkten so schnell und fließend, dass ich vor Verlangen, ihn endlich voll und ganz zu haben, am liebsten geschrien hätte.

Und er wusste es, denn immer wieder kam er zu mir herauf und grinste mich schief an, bei dem ich ihm am liebsten eine gewischt hätte, aber ich konnte mich nicht rühren. Immer dann, wenn ich es tat, war er wieder oben, packte meine Handgelenke und drückte mich erneut ins Kissen, sodass ich mich ihm nicht entwinden konnte. Ihn überhaupt so losgelöst zu sehen war für mich etwas Neues. Trotzdem machte es mich glücklich. Somit wusste ich, dass wir es schaffen konnten. Das alles. Gemeinsam.

Seine Präzision war perfekt; die Bewegungen fließen. Ich hingegen eher plump, doch das würde sich bald ändern. Zumindest hoffte ich das, aber bis dahin musste ich die jetzige Nacht überstehen. Mit ihm und seinen Berührungen, mit denen er mich verrückt machte und mir den Verstand raubte. Schon die Vorstellung das nun immer zu haben, machte mich ganz nervös.

»Edan!«, raunte ich und wollte ihn zum hundertsten Male zu mir ziehen. Ich musste ihn küssen, ihn schmecken. Geduld war nämlich nicht besonders meine Stärke. Vor allem nicht in dem Augenblick. Aber erst recht nicht bei diesem Mann. Erneut rief ich seinen Namen aus, wollte mich stärker wehren. »Komm schon... Das macht mich ganz verrückt!«, hauchte ich leise. Doch plötzlich ließen mich seine Hände ganz unverhofft los und er verschwand prompt. Zwar wollte ich ihn von mir haben, aber nicht so. Und schlagartig fror ich. Nicht, weil mir kalt war, sondern mir seine Nähe einfach fehlte.

Noch ganz in Trance raffte ich mich nach oben, krabbelte über das Bett und stand mit wackeligen Beinen auf. Links nichts. Rechts nicht. Er war weg. Verwirrt streifte ich mir das lange Haar aus dem Gesicht und überlegte kurz. Ich hatte noch nicht einmal gesehen, wohin Edan verschwand. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Jedoch konnte er auch nicht aus dem Raum gegangen sein. »Wo bist du!«, brummte ich und drängte mein Schamgefühl ganz weit weg. Immerhin war ich komplett nackt und das nicht, weil ich mich meiner Klamotten entledigte, sondern Edan mir das letzte Stück Stoff auch noch herunterschälte. Aber egal. Mich interessierte eher, wo mein Vampir steckte. Wie konnte er so schnell weg sein? Ich müsste das doch sehen, oder?

»Also nackt bist du immer noch am schönsten«, lachte es und ich drehte mich eilig herum, aber da war keiner. »Edan! Wo steckst du? Das ist nicht lustig.« Es frustrierte mich eher. Ich wollte ihn und was machte er? Mich verarschen. Gerade wollte ich mich wieder bockig anziehen, da pfiff es über mir leise. Kurz setzte mein Herz vor Schreck aus und ich sprang einen Schritt zurück. »Was ist denn das?«, fragte ich unvermittelt. Edan hing ungelogen an der obersten Ecke des Zimmers, als hätte er Klebstoff an seinen Händen und der Haut. Er trug lediglich eine Shorts, die ich ihm bloß noch vom Leibe reißen wollte.

Aber er hing da seelenruhig an der Decke und griente mich dümmlich an. Ich wollte ihn verprügeln, weil er sich verflüchtigte, aber ihn so zu sehen machte mich verdammt glücklich. Ein leichtes Lächeln huschte aus diesem Grund über meine Lippen und ich flüsterte: »Wie ist das möglich?« In dem Moment, als ich auf ihn zugehen wollte, sprang er lautlos hinab und kam genau vor mir zum Stehen. Nur ein leichter Windhauch war zu spüren. Im Anschluss dirigierte er mich auch schon wieder nach hinten und wir landeten erneut zusammen auf meinem Bett.

»Kann ich das auch?«, wollte ich wissen und er nickte belustigt. »Natürlich kannst du das. Du wirst staunen, was noch alles!« Dann wurde er schlagartig ernst und flüsterte: »Ich liebe dich, Lara! Schon die ganze Zeit. Ich will... dass du das weißt. Du darfst nicht daran zweifeln. Niemals. Ich weiß, dass es nicht immer so aussah. Verzeih mir! Ich werde mich bemühen es dir ab sofort zu zeigen.« In dem Moment als ich zurückgeben wollte was er mir bedeutete, drückte er auch schon unverhofft seinen Zeigefinger auf meine Lippen.

Someday I - I looked into your eyesNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ