Kapitel 21

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Wie es sich wohl anfühlt ganz bei Sinnen zu sein? Zumindest hoffte ich, dass er es machte, denn nun gab es keinen Grund mehr mich irgendwie zu beeinflussen. Schon aus dem Grund, da ich vor ihm stand und meinen Hals dar bot. Trotz alledem ging mir immer wieder durch den Kopf: Hoffentlich wird es nicht wehtun. Andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, dass Edan mich verletzte. Er mochte mich, so viel stand fest, sonst wäre er nicht mit mir in dieses Einkaufscenter gegangen. Langsam glaubte ich auch nicht daran, dass es ein schlechtes Gewissen war. Er wirkte aufrichtig, ehrlich... und er brauchte meine Hilfe.

Ich werde Edan ja nur mein Blut geben. Na, wenn's weiter nichts ist... Ich kicherte und schüttelte augenblicklich den Kopf. Das war irgendwie schon eine blöde Situation, denn immerhin stand ich mit einem Vampir hinter dunklen Vorhängen, in einer Kabine eines Klamottenladens und wollte das er mich biss. Nur gut, dass niemand meine Gedanken lesen konnte. Diese waren nämlich ziemlich konfus. Jedoch war es nun einmal an dem.

Als ich Edans Brust mit meinen Händen berührte, zog er scharf die Luft ein. Noch immer war er distanziert, doch ich wollte, dass sich das wieder änderte und überrumpelte ihn mit einem Kuss. Vielleicht wird er dann nicht mehr so stocksteif da stehen, dachte ich. Klar hieß das, dass mein Herz nur noch mehr zerriss. Vor allem weil ich wusste, dass zwischen uns nicht mehr sein würde, weil er sich sträubte, aber in diesem Augenblick drängte ich es ganz weit zurück. Voller Begierde öffnete er schließlich die Lippen und schob seine Zunge prompt in meinen Mund. Obwohl er mich nicht nur einmal küsste, war dieser Kuss anders. Er fühlte sich an, als wäre er ausgehungert und das nicht unbedingt von meinem Blut, eher von den Berührungen.

Seine Hände umklammerten stürmisch meinen Po und er presste mich hart gegen sich, sodass ich spüren konnte, dass er viel mehr als das wollte. Mist. Das sollte doch anders laufen. Eigentlich wollte ich bloß, dass er mich biss, aber in diesem Moment schweiften meine Gedanken schon wieder ab und Unanständiges wanderte durch mein Hirn. Warum ist er nur so? Wenn Edan mich doch haben musste, konnte es immer so sein, aber im Endeffekt machte er ständig einen Rückzieher. Änderte sich das nun? Mit Sicherheit nicht. Es war schon fast frustrierend und mein Verstand sagte mir, ich solle zurückweichen, aber mein Körper und mein Herz schrien mich innerlich an: Mehr.

Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, endete dieser Kuss wild und unnachgiebig, aber er ließ seine Lippen nicht von mir und tastete sich mit seinen Fingerspitzen stürmisch über meinen Hals. Ich wusste, dass er es jeden Moment machte, doch ich war vorbereitet. Mehr als das. Mit einer Hand umklammerte er schlussendlich meine Hüfte. Mit der anderen hielt er nun sanft meinen Mund geschlossen, damit mich niemand hörte. Auch wenn ich in erster Linie darüber erschrocken war, dass sich seine Lippen mit seiner Hand tauschten, änderte sich nichts daran, dass ich ihm das geben würde, was er benötigte.

Ich nickte kaum merklich und gab ihn somit das Zeichen, auf das er wartete. Sekunden fühlten sich plötzlich wie Stunden an. Nein. Die Zeit war eher eingefroren. Erst berührte mich etwas Spitzes, im Anschluss bohrten sich langsam und unaufhaltsam seine Fänge in meine Haut und ich begann zu schreien, aber kein Ton kam heraus, weil er dafür sorgte und mir etwas fester den Mund zu hielt. Verdammt. Das erste Mal spürte ich es richtig. Aber es war anders, wie gedacht. Ganz anders.

Als er begann zu saugen, verwandelte sich der Schmerz urplötzlich in etwas anderes. Mein Verlangen gegenüber Edan wuchs und wuchs und ich wollte dass er mit mir mehr, als nur das tat. Ich musste ihn spüren. Auf der Stelle. Mein Unterleib begann zu pochen und mein Körper wurde empfindlicher denn je. Ein heißeres Stöhnen meinerseits, presste sich an seinen Fingern vorbei. Unverhofft ließ er meinen Mund los und drückte mich hart gegen die Wand der Kabine, was es nicht gerade leichter machte. Meine Sehnsucht nach seinem Körper entflammte. Dieses Gefühl war stärker, als in meinem Zimmer. Hatte er mich diese Empfindungen tatsächlich vergessen lassen?

Someday I - I looked into your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt