Time to talk

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"Fatima?"

Mein Bruder starrt mich aus seinen grünen Augen - die gleich wie meine aussehen - an und ich klappe den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Nichts entweicht meiner Kehle.

Sandro durchbricht die Stille schließlich, in dem er sich leise räuspert und in dem Moment löst sich auch Munir aus seiner Starre und fährt sich fahrig durch die Haare. "Mann, Fa! Du hast mich halb wahnsinnig gemacht!", zischte er und ich zucke entschuldigend mit den Schultern.

Seine Reaktion überrascht mich nicht. Mein Bruder hat sich immer schon so große Sorgen um mich gemacht, egal, um was es ging. "Muni... ich bin neunzehn. Ich kann auf mich aufpassen.", murmele ich verdrießlich, doch da fährt Munir wieder herum und starrt mich an.

"Denkst du, du bist mir egal, nur weil du neunzehn bist? Ich mache mir immer noch Sorgen um dich, egal wie alt du bist." "Du hörst dich an wie Mum.", grinse ich amüsiert und Munir rollt mit den Augen. "Die hat sich auch halb todgesorgt. Dad auch.", informiert er mich und ich presse nervös die Lippen zusammen.

Ich seufze leise und Munir atmet angespannt aus, bevor er mich in seine Arme zieht. "Du bist so eine Nervensäge.", murmelt er dumpf an meiner Schulter und ich spüre, dass sich seine versteiften Schultern langsam beginnen zu lösen. Erleichtert aufgrund der Versöhnung schlinge ich meine Arme auch um ihn und seufze leise. Das hab ich jetzt nötig.

"Ja klar, er kriegt wieder eine richtige Umarmung...", höre ich Sandro leise nuscheln und grinse kopfschüttelnd, als Munir sich wieder loslöst.

"Wieso bist du eigentlich mit meiner Schwester hier, Mann?", richtet Munir das Wort an Ramirez und dieser wirkt plötzlich nicht mehr so locker. "Ähm..." Ich werfe ihm einen eindringlichen Blick über Munirs Schulter zu und Sandro scheint dabei ins Schwitzen zu geraten. "Uhm... ich bin ihr, zufällig begegnet..."

Sauer facepalme ich mich selbst. Auf sowas fällt mein Bruder doch nicht rein. Er ist ein El Haddadi.

Munir zieht eine Augenbraue hoch und verschränkt die Arme. "Hältst du mich für blöd?" Sandro grinst nur leicht angespannt, da beginne ich mich einzuschalten. "Ich hab ihn angerufen. Zurückgerufen trifft es eher. Ich wollte ihn zuerst fragen, wie du so auf mich zu sprechen bist, bevor ich hier aufkreuze. Zur... Sicherheit. Dann bin ich zuerst zu ihm."

Munir wirkt nicht besonders überzeugt, nickt dann jedoch. "Wieso hast du dich nicht gleich bei mir gemeldet?" "Ich wollte nicht, dass du Mum und Dad anrufst.", gestehe ich und Munir verzieht das Gesicht.

"Tja, das ist blöd, weil genau das wollte ich gerade tun.", seufzt er und dreht sich um, um zurück ins Zimmer zu gehen. "Nein!", belle ich sofort und laufe ihm hinterher, um sein Handy aus seiner Hand zu reißen. "Nichts da!", japse ich und halte das Telefon von mir weg nach hinten, sodass Munir es nicht erreichen kann. Sandro hinter mir bleibt überrascht stehen und die Zimmertür fällt ins Schloss, sodass wir nun alle drei im Zimmer stehen.

"Mann, Fa, sie machen sie riesige Sorgen um dich! Du wirst mir gleich erklären, wo du warst, aber vorher will ich ihnen zumindest sagen, dass du hier bist, damit sie beruhigt sind." "Wenn du ihnen sagst, dass ich hier bin, bin ich gleich wieder weg!", warne ich und das bringt Munir dazu, auf der Stelle einzufrieren.

"Was soll denn das jetzt...? Willst du, dass sie vor Sorgen durchdrehen? Das ist echt nicht fair ihnen gegenüber, Fa! Und mir gegenüber auch nicht, das bringt mich in eine blöde Lage!", zischt er und ich hebe warnend den Finger. "Hör zu... ich wollte, dass du siehst, dass ich okay bin. Nur du. Mum und Dad können mir den Buckel runterrutschen. Sag ihnen von mir aus, dass ich okay bin, aber weder wo ich bin noch bei wem, okay?" Munir knurrt leise. "Dazu müsste ich ja erstmal wissen, bei wem du überhaupt bist!", bellt er gestresst und kommt einen Schritt auf mich zu.

Don't Kill My Vibe // Neymar JRWhere stories live. Discover now