Bonus #2 - Glitter and Hotness

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"Könntest du jetzt endlich deinen Hintern hier runter bewegen?", höre ich die Stimme von meinem werten Freund und rolle übertrieben mit den Augen, während ich versuche, die Creolen-Ohrringe anzulegen.

"Ich weiß, dass du gerade die Augen überdrehst, querida."

Seine Stimme hört sich einerseits genervt an, andererseits auch irgendwie amüsiert und ich kann mir sein schiefes Grinsen vor dem inneren Auge geradezu vorstellen.

"Ich bin ja fast fertig, idiota... mach dir mal nicht ins Hemd.", fauche ich gestresst zu mir selbst, als ich endlich beide Schmuckstücke angelegt habe.

Unsicher drehe ich mich um und werfe einen Blick in den Spiegel.

Verdammt... ich und ein bodenlanges, edles Kleid. Wie weit ist es bitte gekommen?

Dabei ist dieses Modell nicht einmal auffällig oder kitschig, sondern eher dezent. Ein schlichtes Schwarzes mit einzelnen schimmernden Pailletten am herzförmige Dekolleté.

Zu dumm, dass man als weibliches Wesen nur so bei einer solchen Gala aufkreuzen durfte. In diesen Zeiten beneidete ich Männer, die einfach gemütlich mit Sakko und Krawatte aufkreuzen durften, wie es ihnen beliebte. Unfaire Welt.

"Sag mal, wie lange brauchst du noch-..."

Neymar stoppt mitten im Satz, als er ins Schlafzimmer der Hotelsuite zurückkehrt, den Blick aufs Handy gerichtet, bevor er aufsieht und mich von oben bis unten mustert.

"Ha, du musst gerade reden!", japse ich und verschränke die Arme.

Sein auffallender Blick lässt meine Haut prickeln wie verrückt, weshalb ich mich schnell kaschierend wieder zum langen Spiegel umdrehe.

"Ansonsten bist du derjenige, der Ewigkeiten für seine verdammten Haare und sonst was braucht. Man könnte manchmal sogar sagen, du spielst den weiblichen Part in... Hey hey hey, was machst du da?"

Ich zucke überrascht zusammen, als ich seine Finger an meiner Hüfte spüre, da diese mir sofort einen Stromschlag durch die Brust senden.

"Ich hatte nicht damit gerechnet, dich wirklich im Kleid zu sehen...", höre ich ihn von hinten in mein Ohr raunen und muss mich anstrengen, nicht meinen Kopf mit einem Seufzen nach hinten an seine Brust zu lehnen.

"Dein Ernst? Du dachtest nicht wirklich, ich kreuze in Jeans und Stiefeln auf? Zur Ballon d'Or - Gala? Ich hab einen verfluchten Scherz gemacht, Brazilian.", lache ich und spüre einen federleichten Kuss auf meiner Schulter.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und verkneife mir ein Seufzen.

"Was soll das werden, Ney? Wir sind spät dran, oder nicht?", lache ich und lege meine Hände auf seine, die immer noch auf meiner Taille liegen.

"Und wenn wir die ganze Show verpassen, würde es mich nicht im Geringsten kümmern, amor."

Seine Stimme klingt heiser und - wie ich zu meinem Leidwesen feststellen muss - verdammt sexy, weshalb ich einmal kurz meine Gedanken ordnen muss, bevor ich mich in seinen Armen umdrehe.

"Ach, jetzt so plötzlich?", frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. Neymars Blick jagt mir immer noch eine Gänsehaut über den Rücken, aber diesmal genieße ich es.

Ich habe keinen Grund mehr, irgendwelche Gefühle oder Reaktionen zu unterdrücken oder seine unglaubliche Wirkung auf mich zu leugnen...
Er gehört ganz allein mir. Er ist mein Freund.

"Ja, jetzt so plötzlich.", murmelt er leise und spielt mit einer Haarsträhne, die ich neben dem Ohr herausgezupft habe.

Ich runzele die Stirn. "Ist es das Kleid?", frage ich und ernte ein schiefes Grinsen von dem Brasilianer vor mir, dass ihn stets noch anziehender wirken lässt, bevor er nickt.

Don't Kill My Vibe // Neymar JRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt