Kapitel 4 ✅

21.9K 931 20
                                    

Ich stellte das Motorrad auf einen schattigen Platz ab, wo es immer stand. Außerdem hing ich sorgfältig meinen Helm an den Haken unter dem Lenker, damit dieser nicht herunter fiel.

Lasst mich euch etwas über den Underground erzählen. Es war ein Ort, an dem Streetfights stattfanden. Es war illegal und nur wenige wussten davon. Nur enge Freunde und das waren bereits um die 30 Leute. Und nur die wenigsten Kämpfer waren weiblich.

Hier war ich Pixie. Kurz gesagt, das erste Mal als Bryant mich mit hier hin genommen hatte, hatte ich noch einen Pixie-Haarschnitt und ich schätzte, dass der Spitzname jetzt für immer an mir kleben bliebe.

Grundregeln: Du kämpfst und wenn du verlierst gehst du leer gereicht, gequetscht und zerschlagen nach Hause, aber keiner durfte wissen weshalb. Wenn du gewinnst, bekam man das Geld.

Ich weiß, dass sich die meisten von euch fragen, warum ich kämpfe. Es ist nicht wegen des Geldes und es ist auch sicher nicht wegen des Ansehens oder der Aufmerksamkeit.

Mein Bruder hatte mir alles beigebracht was ich wusste. Von Schulfächern bis hin zum reiten, schwimmen, Motorrad fahren und natürlich dem kämpfen. Ich weiß, dass es krank ist, aber durchs kämpfen fühlte ich mich meinem Bruder näher und dieses Gefühl wollte ich so oft wie es ging.

Nebenbei war ich eine gute Kämpferin und es war zu meinem Hobby geworden.

Als ich hinein ging wurde ich vom Barmann begrüßt und scannte den Platz ab. Ich machte mir einen Pferdeschwanz, damit mir meine Haare nicht in die Augen vielen. Heute Abend war es wieder genau so voll, wie an den restlichen. Kämpfer und Zuschauer hatten sich bereits um den Ring versammelt, wo zwei Kerle mitten in einer Schlägerei waren.

Ich joggte zu dem Tisch, an dem man sich anmelden musste, bevor man kämpfen konnte. Meinen Spitznamen trug ich unter denen der anderen Kämpfer und setzte mich auf einen der Barstühlen.

Die Kerle, die gerade kämpften waren beide muskulös und zäh. Einer von ihnen war ein guter Freund von mir. Ich sah aufmerksam zu, als der blonde Kerl einen Schlag gegen seinen Kiefer bekam. Er war ein Anfänger, was sehr offensichtlich war, weil ich ihn noch nie hier gesehen hatte. Außerdem machte der schwarzhaaruge

Der Schwarzhaarige hatte es geschafft den Blonden zu Fall zu bringen, sodass er auf den Boden aufkam. Ich kann euch sagen, dass es ein ziemlich harter Fall war, aber der Ton des Aufschlages wurde durch Beifallsrufe und Schreie verschluckt. Entweder war der Blonde müde oder aufgrund etwas anderem stand er nicht mehr auf, weshalb der Schwarzhaarige als Sieger erklärt wurde.

Er sah mir direkt in die Augen, als er beide behandschuhten Hände erhoben hatte und grinste, begeistert mich zu sehen. Er kam auf mich zu und begrüßte mich: "Hey, Pixie! Bin froh, dass du es geschafft hast. Wie stehts?" Er wies auf meinen Kiefer hin, welcher nach meinem letzten Kampf immer noch leicht blau war. Ich grinste ihn an. "Es heilt ziemlich schnell und ich bin bereit für meinen nächsten Kampf, wenn sie mich aufrufen."

"Das ist mein Mädchen. Lässt dich niemals zu Fall bringen.", er war dabei noch etwas zu sagen, jedoch rief der Sprecher bereits meinen Namen aus. "Geh und tritt denen mal richtig in den Arsch, Süße." Ich lächelte ihn an und sagte: "Wann habe ich dich jemals enttäuscht?"

Damit lief ich zum Ring, meine Tasche leicht schwingend auf meiner linken Schulter. Ich stellte meine Sachen in eine Ecke, bevor ich mich aufwärmte und anfing, meine Hände zu tapen.

Ich hatte nicht auf den Namen meines Gegners geachtet, da ich mich überraschen lassen wollte. Ich rubbelte meine Hände aneinander, um sie aufzuwärmen und dann drehte ich mich zu der Person um, gegen die ich kämpfen würde. Er hatte eine gute Figur und war wuchtig gebaut. Die Jungs neigten dazu beim kämpfen kein Oberteil zu tragen und ich hatte gelernt, mich damit nicht ablenken lassen.

Der Kerl hatte einen bekannten Schimmer in seinen Augen, der mich ärgerte. Mir fiel ein, dass Bryant auch immer diesen Schimmer in seinen Augen hatte, wenn er dabei war, mich beim Schach spielen zu schlagen, sodass meine Verärgerung zunahm. Ich mochte diesen Blick nicht. Teilweise, weil ich nicht mochte, wie dieser Blick mich an meinen Bruder erinnerte und teilweise, weil ich Arschlöcher verachtete.

Der Kampf fing an und die Leute brüllten vor Aufregung. Ich beobachtete seine Bewegungen genau und gab mich der bekannten Flut an Adrenalin, welches in meinen Venen zu fließen begann, nach. Nach ein paar Minuten in denen ich nur auswich und ihn damit nervte, erkannte ich schließlich seinen Rhythmus.

Er tauchte immer seinen Kopf ein bisschen ab, wenn er zum Schlag ausholte und er schlurfte immer mit seinen Füßen, bevor er zutrat. Ich bemerkte außerdem, dass die linke Seite seines Kiefers größten Teils ungeschützt war, weil er Linkshänder war.

Ich traf meine Entscheidung, indem ich ihn blitzschnell einen Schlag auf die Seite seines Oberschenkels tat. Hart genug damit sein Bein ein wenig erschlaffte. Für meine Schnelligkeit war ich bekannt, ein anderer Grund für meinen Spitznamen. Ich machte noch eine weitere, schnelle Bewegung um ihn zu schlagen, wurde aber geblockt.

Wie ich es erwartet hatte, bedeckte er sein Gesicht mit beiden Händen , aber er machte es nicht genau genug, sodass eine Seite seines Gesichts weiterhin ungeschützt gelassen wurde. In der Mitte meines Schlages zielte ich auf seinen Kiefer und wurde damit belohnt, dass er nach hinten stolperte und fast gefallen wäre.

Zur Vollendung meines Angriffes griff ich nach seinem Nacken, bereit um ihn nach unten zu ziehen und ihn mit meinem Knie zu stoßen, aber er erkannte früh genug, was ich vorhatte und schützte sein Gesicht. Ich änderte meine Taktik schnell und rammte mein Ellbogen gegen sein Adamsapfel und umschlang mit meinen Bein seines und brachte ihn somit zu Fall.

Er fiel ziemlich hart, da er nicht mehr aufstand. Es war entweder das oder er war zu verlegen, um sich der Menge zu stellen. So oder so wurde ich, wie in jeder Nacht, zum Sieger erklärt und die Menge wurde wieder wild, indem sie mit ihren Biergläsern auf die Tische schlugen. Ich sammelte mein Geld ein und wank dem Barmann kurz zu, bevor ich mich auf den Weg zu meinem Motorrad machte.

Ich stopfte mein Geld in meine Jackentasche und legte meine Turnschuhe in das Fach unter dem Sitz meines Motorrads, genauso wie meine schwarze Hose.

Ich mochte diese Kleidung nicht besonders, aber es war die einzige Kleidung, die nicht all zu protzig wirkte und gleichzeitig passend zum kämpfen war.

Ich nahm meinen Helm, der immer noch auf dem Haken unter dem Steuer baumelte. Keiner hätte es gewagt sich ihn zu nehmen und wenn, hätte man ihn sofort zurück gelegt, sobald man meinen eingravierten Spitznamen sah. Die Leute wussten hier, dass man nicht mit mir spaßen sollte.

Ich sprang auf mein Motorrad und steckte den Schlüssel in den Zünder. Rauch kam aus dem Auspuff und ich fuhr los.

Jetzt mussten nur noch die Aufgaben bewältigt werden, die uns mein Englisch Lehrer gegeben hatte.







Heyo

Es tut mir mega leid, dass ich so lang nicht mehr geupdatet habe. Ich will das jetzt nicht so als Ausrede nehmen aber ich musste mega viel für die Schule lernen. Außerdem war ich nicht sehr motiviert, aber habe dann doch weiter geschrieben. Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel.

Eure Viki

The Nerd Can Fight - germanحيث تعيش القصص. اكتشف الآن