Kapitel 6 ✅

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Ich weiß nicht was und ich weiß nicht wie, aber hier war ich. Auf einer Wiese mit bunten Blumen, die sich im wind wogen. Wo verflixt war ich hier?

Plötzlich veränderte sich alles. Die Wiese fing an zu brennen und das Feuer verbreitete sich sehr schnell. Ich schrie um Hilfe, aber keiner konnte mich hören. Ich kniff meine Augen zusammen, als die Hitze nicht mehr auszuhalten war. Ein Lachen erschallte neben mir und ich hob meinen Kopf. Ich sah vertrauten Haare und braune schelmische Augen.

"Sieh nicht so angespannt aus, Casey. Entspann dich." Er gluckste leise. Ich erkannte plötzlich, dass die glühende Hitze verschwunden war und ich nun in einem Auto saß. Ich erinnerte mich genau daran. Es war kurz vor dem Unfall. Ich drehte mich schnell um, um Bryant mit weit aufgerissenen Augen anzuschauen.

"Bry hör mir gut zu. Du musst langsamer fahren. Sonst passiert noch ein Unfall und du wirst nicht überleben.", versuchte ich es ihm langsam zu erklären, damit er nicht ausflippte, obwohl ich es von innen bereits tat.

Er gluckste. "Netter Versuch, Case, aber ich bin mir sicher, dass ich gegen deine skandalösen Tricks immun bin." Ich schlug meinen Kopf, aus Frustration, auf das Armaturenbrett. Ich hatte nicht vor, ihn noch Mal sterben zu sehen. "Whoa, geht es dir gut? Mach das nicht!", forderte Bryant, als er mich schräg anschaute. Nahm seinen Blick von der Straße und inspizierte meine pochende Stirn, bevor er wieder auf die bereits leere Straße vor uns sah.

Ich atmete tief ein und zählte die Sekunden in meinem Kopf. Meine Schultern waren angespannt. Meine Beine waren bereit sich zu bewegen. Meine Hand war auf meinem Sicherheitsgurt und ich war bereit den Knopf zu drücken, um ihn zu lösen. Ich werde ihn nicht nochmal sterben lassen.

Ein Scheinwerfer kam auf uns zu und ich konnte den vertrauten Schrei meines Bruders hören. Ich hatte den Knopf mit einem Schlag gestoßen und zog am Sicherheitsgurt, aber mein Herz hämmerte schmerzlich gegen meine Brust, weil es sich nicht lösen lassen wollte. Ich drückte verzweifelt auf den Knopf, als Autohupen die Luft erfüllten und das vertraute zerren aufkam, als das Auto versuchte auszuweichen.

"Bryant!", schrie ich verzweifelt.

"Casey!"

Meine Augen öffneten sich und ich wachte auf. Schweiß bedeckt. Mein ganzer Körper erbebte und meine Brust hob und senkte sich in einem zügigen Tempo.

Es ist nur ein Traum. Es ist nicht real.

Ich nahm mein Handy von meinem Nachttisch und zuckte zusammen, als das grelle Licht mich blendete. Es war erst sechs Uhr. Ich stand auf und überwand die Distanz von meinem Bett zu Bryans, bevor ich mich auf seines schmiss. Tief seufzte ich auf und hielt mein Blick zur Decke, während meine Finger den abgenutzten Stoff meines Oberteiles rieben.

Ich konnte nicht wieder einschlafen, das war schon immer so. Ich wachte auf, von einem Albtraum geplagt und konnte danach nicht mehr einschlafen. Ich erhob mich von meinem Bett, ging zur Tür, öffnete sie und ging zu meinem kleinen Sportraum. Wäre nicht schlimm, wenn ich meine Schläge und Tritte noch etwas trainieren würde.

Nach einer Stunde hörte ich auf zu trainieren und ging unter die Dusche.

Das warme Wasser floss meinem Rücken hinunter, aber es hatte nie die entspannende Wirkung auf mich, weshalb ich mich immer fragte, warum sie das immer in Geschichten meinten.

Ich griff nach meinem Handtuch und band es mir um meinen Körper, bevor ich heraus trat und schlabberige Kleidung anzog. Meine Haare waren noch nass, weshalb ich sie noch nicht in einen Pferdeschwanz band, damit sie vorher noch an der Luft trocknen konnte.

Ich verließ mein Haus, nachdem ich mir ein gegrilltes französisches Käsetoast gemacht hatte. Schnatzend ging ich und beobachtete die Straße auf der die Autos nur so rasten.

The Nerd Can Fight - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt