Kapitel 47

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Heute war der Tag der Beerdigung. Meine Eltern entschieden mit mir mitzukommen und gaben ihr Beileid dadurch kund. Wir waren schon auf dem Weg und auf dem ganzen Auto lag eine Stille.

Die Beerdigung wurde in einem Dorf einige Stunden entfernt gehalten, wo Adam vor dem Umzug gelebt hatte. Ihre Familie wollte, dass sie bei ihren Vorfahren begraben wird, sodass wir über zwei Stunden im Auto sitzen mussten.

Meine Augen lagen auf den vorbei ziehenden Bäumen und ich versuchte nicht daran zu denken, dass wir heute Carlas Leichnam beerdigen und jeder wusste, dass es bei einer Beerdigung zu emotionalen Trauerreden kommen würde.

Jerry hatte mich gefragt, ob ich eine ganz bestimmte Trauerrede für Carla halten könnte, weshalb ich mich vorbereitet hatte und alles aufgeschrieben hatte, was ich sagen wollte. Jedoch klang nichts gut genug, um auszudrücken, was für eine wundervolle Frau Carla gewesen war. Ich hatte jeden einzelnen Zettel wieder zerrissen und auf meinen Boden geschmissen.

Am Ende ließ ich alles fallen und dachte daran jedes einzelne Stück Papier zu verbrennen. Ich konnte nur noch beten, dass mir kein Schimpfwort entschlüpfen wird oder das schlimmste Szenario würde auf jeden Fall sein, dass ich nichts herausbringen könnte, weil ich ansonsten Schluchzend zusammenbrechen würde.

Ich war unglaublich überwältigt und die Angst verschluckte mich. Ich hatte noch nie solche Angst, mit der Ausnahme, dass ich weiß, dass Monic herausgefunden hat, dass ich bei illegalen Streetfights teilnehme.

Als wir schließlich den Veranstaltungsort erreicht habe, stiegen wir alle aus dem Auto heraus und stiegen den kleinen Berg hinauf, um den Ort zu erreichen, an dem Carla beerdigt werde. Es war keine Überraschung, dass viele Menschen gekommen waren.

Es ist unmöglich, dass eine wundervolle Frau wie Carla keine Freunde gehabt hatte. Menschen, die nicht mit ihr befreundet sein wollen, sind mehr als nur dumm. Ich fand Adam unter der Menge und ging auf ihn zu, um meine Hand in seine zu tun.

Monic stand hinter mir, an Jack gelehnt und weinte in seine Brust, während Jacks Hand, die Monic nicht hielt, auf Adams Schulter lag, um ihm morale Unterstützung zu geben.

Ich wagte es nicht in Richtung des Loches zu schauen, wo der Sarg neben einem klaffenden Loch lag. Ich hatte den Drang mit all den anderen Leuten zu weinen, die sich um ihr Sarg und dem Loch versammelt hatte.

Nacheinander, wurden Leute aufgerufen und kamen nach vorne, um ihre Trauerrede zu halten, während ich hier stand und versuchte mir keine Sorgen um meine ungeschriebene Trauerrede zu machen.

Ich hörte einer wunderschön geschriebenen Trauerrede zu. Sie war von einer alten Freundin von Carla, bevor diese in meine Stadt gezogen war. Der Frau flossen Tränen in Strömen über ihr ganzes Gesicht, während sie ihren Text vorlas und jedem einzelnen Tränen in die Augen brachte.

>>Dear Carla,

Du bist eine wunderbare Frau und die besten Mutter die ich je gekannt habe. Niemand wird dich je vergessen und deinem Kampf gegen das Nierenversagen. Gott behüte dich und deine Kinder.<< Eine Träne trat vor. Ich wusste nicht, wie ich das besser machen konnte, ohne etwas aufgeschrieben zu haben, aber ich war mir sicher, dass ich weinen würde, ob ich es nun wollte oder nicht.

Ich verfluchte mich innerlich, 'Jetzt kannst du nichts mehr verfassen, nachdem vor ein paar Tagen jeder Gedanke an der Trauerrede dein Gedanken überschwemmte.'

Ich füllte einen stups an meinem Arm und sah in Richtung meiner Eltern, die ihre Köpfe in Richtung des Priesters zeigten.

Mein Blick schoss zu Adam, der mir ein kleines Lächeln schenkte, bevor seine Hand auf meinen Rücken landete und mir einen leichten Schubser gab. Oh scheiße.

The Nerd Can Fight - germanWhere stories live. Discover now