Kapitel 50

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Es war Freitag und ich schwitzte wie ein Fluss. Ich schien nicht, eine sehr lange Pause zu gebrauchen. Sogar von der Schule; besonders von der Schule. Es war unwirklich.

>>Ms. Johnson, kommen sie sofort zum Dekanat.<< Sagte eine Stimme aus der Sprechanlage. Ich schlang noch nie so schnell hinunter. Gar nicht gut.

Komm schon, Johnson. Atme. So lange du nicht im unrecht bist, brauchst du keine Angst haben. Ich hatte Adam aus der Schlägerei geholfen und ich hatte nur versucht, die Kerle davon abzuhalten, ihn zu Tode zu verprügeln.

Okay, vielleicht hatte ich einen Schulkameraden in einen Mülleimer gesteckt, aber er hatte danach gefragt.

Ich meine, ernsthaft, seien wir ehrlich. Er hat Adam verprügelt. Weißt du wie viele Mädchen sie gekillt hätten, wenn ich nicht zur Rettung gekommen wäre? Ich hatte ihnen ein Gefallen getan, als ich es selber geregelt hatte und habe sie davor bewahrt von 'Fangirls' überrannt zu werden.

Okay, vielleicht hatte ich es heraufbeschworen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob der Kerl Fangirls hat, aber ich konnte es mir vorstellen, also musste ich recht haben. Ich weiß, schräge Logik, aber ich hatte nie gesagt, dass ich normal bin.

Ich stand von meinem Stuhl auf, dutzende Augenpaare folgte jeden einzelnen meiner Schritte, während ich meine Sachen zusammenräumte und die Klasse verließ. Es scherte mich nicht im Geringsten, was sie jetzt über mich dachten.

Ich stellte sicher, dass sie wussten, dass mir ihre verurteilten Blicke egal waren, indem ich mein Kinn hob und meine gleichmütige Maske auf den richtigen Platz rückte. Zu guter Letzt, zeigte ich ihnen allen einen unsichtbaren Mittelfinger, dein ich mental in die Höhe hob.

Als sich die Tür schloss, ließ ich zu, wie sehr mich dieser Ruf in das Büro der Dekanin störte. Der Weg bis zum Büro war nervenauftreibend. Trotz der Tatsache, dass ich nichts falsch gemacht hatte, ist der Dekan eine verbitterte Lady, die 24/7 finster dreinblickte.

Als ich schließlich vor ihrem Büro stand, versuchte ich mich zusammenzureißen, bevor ich klopfte und ein leicht weiblich, kratzige Krächzen >>Herein.<< Sagte.

Ich gab der Tür einen kleinen Schubser und glitt durch den kleinen Spalt, um dann direkt vor dem Tisch des Dekans zu stehen und spielte mit dem Ende meines Ärmels.

Die Dekanin schaute mich noch nicht an, aber ich konnte fühlen, wie ich anfing zu zittern. Von der Schule verwiesen zu werden stand eigentlich nicht auf meiner Liste. Sie sah mich noch nicht mit ihrem verurteilten Blick an, doch ich schwitzte bereits, als wäre ich den ganzen Weg gerannt.

>>Eh, sie haben gerufen?<< Fragte ich scheu. Ich mag wohl ein Streetfighter sein, aber ich bin immer noch die kleine nerdige Case in der Schule und ich möchte, dass es so bleibt.

>>Ja.<< Ich schluckte nervös und zerrte mein Shirt aus meinem Nacken. Bin ich es nur oder ist das Shirt kleiner geworden?

>>Bin ich in Schwierigkeiten, Mrs. Zhang?<< Ich machte mich auf das schlimmste bereit und atmete stoßweise, als ihre Augen schließlich auf mir landeten. 

Aber statt mir den strengen und schimpfenden Blick zu geben, wie sie es immer bei den anderen tat, schenkte sie mir seltenes Lächeln und bat mich zu sitzen.

>>Ich möchte mit dir reden und es tut mir leid, dich aus dem Unterricht geholt zu haben. Das ist eine sehr wichtige Angelegenheit.<< Sie faltete ihre Hände auf ihrem Tisch, auf dem jede Menge Papier lag und Bilderrahmen standen, mit ihrer Tochter und ihrem Mann vor vielen Jahren.

Ein Bild mit einer jungen Frau mit vertrauten Abschlusshut und Anzug war in dem anderen Rahmen und es bestätigte mich, dass ihre Tochter vor ein paar Jahren Schülerin an dieser Schule war.

The Nerd Can Fight - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt