Kapitel 10 ✅

14.7K 589 26
                                    

Ich konnte fühlen, wie sich das Auto überschlug. Wie der Schrei von Metall gegen Eisen meine Sinne durchdrang und das Autos erneut kippte. Ich wurde in die Umarmung des Sitzes geworfen, bevor alles stoppte und ein Schweigen die Nacht erfüllte. Aber ein Problem hatte ich noch. Ein riesiges Gewicht lag auf mir und ich lag kopfüber im Auto.

Ich fühlte, wie etwas feuchtes an meinem Kopf herunter lief. Mein Kopf pochte, als würde ein Kompressor, dagegen hämmern und meine Augen fühlten sich schwer an, aber ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass ich nicht einschlafen sollte.

Mein Hals trocknete aus und als ich das Gesicht über mir sah, legte sich die Angst, wie Steine, in meiner Magengrube und Panik kam in mir auf.

Ich hörte schwach die Stimme meines Bruders, die meinte, dass ein ängstlicher Mann ein toter Mann sei. Er sagte aber nicht, dass ich ruhig bleiben sollte, sodass ER der Grund war, dass ich hyperventilierte.

"Nein, Nein, Nein! Bry? Bry?! Nein, dass kannst du nicht ernst meinen. Du musst irgendetwas sagen. Beleidige mich. Aber bitte irgendetwas! Bry?! Wach auf, bitte wach auf!", flehte und bettelte ich, aber ganz gleich wie lang ich dies machte. Er öffnete seine Augen nicht.

Ich wartete auf den Moment, in dem er plötzlich ein Grinsen im Gesicht bekam und laut 'Buh' rief. Aber es kam nicht.

Ich schluchzte unkontrollierbar und schrie mich heiser. Ich fühlte nichts, aber schrie, dass, was ich verloren hatte, heraus. Hoffte, dass mich jemand hören würde. Die Tränen liefen, ohne Ende, über meine Wangen hinunter. Ich fühlte wie die Trauer mich komplett durchdrang und die Hoffnung schwinden ließ.

"HILFE! JEMAND MUSS UNS HELFEN! BITTE! HILFE! HÖRT MICH JEMAND?! BITTE!" Ich suchte eine Öffnung, irgendetwas.

Ich begann mitten in meiner Panik zu ersticken und mein ganzer Körper war erbärmlich, als ich versuchte ihn in Schach zu halten.

Mein Gehirn wollte nicht kooperieren, denn es war zu beschäftigt sich Gedanken darüber zu machen, ob mein Bruder überlebte oder nicht.

"Bry?! Halte durch! Lass mich nicht alleine! Bry-<"

Ich öffnete meine Augen und setzte mich auf, als mein ganzer Körper anfing zu erbeben. Es war nur ein Traum. Ich skandierte, aber es half nicht. Also rollte ich mich zu einer Kugel zusammen und fing an zu schluchzen. Ich versuchte mich zu überzeugen, dass es nur ein Traum war. Aber die Wahrheit war, dass mein Unterbewusstsein wusste, dass es mehr war und verweigerte die Lügen, mit denen ich mich selbst fütterte, um mich und mein verstörtes Wesen zu beruhigen.

Ich fühlte wie sich eine Hand auf meinen Rücken legte und ihn besänftigend rieb, bevor ich zurück wich. Ich hob meinen Kopf, sodass mein Gesicht fasst Monics berührte, welche mich traurig anlächelte. Ich schaute mich um und sah in verwirrte und besorgte Gesichter der Jungs.

Ich rieb meine Augen wütend, da ich es nicht mochte, dass sie mich weinend sahen. "Sorry, habe ich euch geweckt?" Ich wollte den Kloß in meinem Hals herunter schlucken, da ich es nicht mochte, wenn ich mich verwundbar anhörte. Mein Hals war immer noch sehr trocken und eine Hand reichte mir ein Glas mit Wasser, welches ich dankbar annahm.

Nachdem sie mich um mich gekümmert hatten, konnte ich sie davon überzeugen, dass es nur ein Albtraum war und sie wieder gehen konnten.

Monic wusste, dass es etwas anderes war. Sie wusste, dass man mir in einer solchen Situation kein Wort glauben konnte, aber sie wusste auch, dass ich es nicht mochte, wenn mich jemand verletzbar sah. Es war schwach und es war widerlich.

Sie half mir die Jungs zu überzeugen und sagte ihnen, dass sie mir Gesellschaft leisten würde.

Sie wusste über meine Albträume bescheid. Es passierte, einen Monat, bevor sie beschloss aus dem Bundesland zu ziehen, um von Neu zu beginnen. Ich konnte ihr deshalb nicht böse sein, da ich wusste wie sie sich fühlte. Aus Verzweiflung etwas hinter sich zu lassen, in der Hoffnung, es würde einem nicht jagen.

The Nerd Can Fight - germanTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang