Kapitel 44

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Ich beobachte Adam genau. Sein Blick war immer noch auf die selbe Stelle seit 5 Minuten und ich war ehrlich besorgt. Ich meine, ich bin besorgt, aber es fing an, in eine Panikattacke überzugehen, wenn er sich nicht bald bewegte.

Vor einer Stunde hatte das Krankenhaus Adam angerufen, um ihm mitzuteilen, dass Adams Mutter gestorben war und diese Nachricht brach ihn. Ein Klumpen war in meiner Kehle, ich wollte weinen und mit Adam trauern, aber ich musste für ihn stark sein.

Er brauchte eine Unterstützung und zwischen uns beiden war er derjenige, der seine Mutter verloren hatte und ich war die einzige dort, die sich nicht die Augen ausweinte, sodass ich derzeit die ganze James-Familie tröstete.

Pio saß auf meinem Schoß, während sein Kopf in meinem Nacken lag und ich spürte, wie seine Tränen sanft auf mein Shirt fielen. Ich konnte mich nicht um mich kümmern, da der kleine Junge die einzige Sache in meinem Kopf war und ich konnte mich deshalb um nichts anderes kümmern, als eine Linie an die sich die Familie klammern konnte, egal wie dünn sie war.

Cali war an meiner anderen Seite, ihre kleinen Hände um meine Taille und ihren Kopf auf meiner Brust, während sie ihr Gesicht in mein Shirt vergrub und laut schluchzte. Ich streichelte ihre Haare schweigend, als sie weinte. Meine Finger kämmten ihre Locken und glätteten sie, während meine andere Hand Pios kleinen Körper  an meinen drückte.

Die ganze Zeit waren meine Lippen versiegelt, während ich sie gegen Pios Stirn drückte, um ihn irgendeinen Trost zu bieten. Jerry war irgendwo im Haus und wollte für eine kleine Weile alleingelassen werden und Preston war in seinem Zimmer, aus dem Musik raus kam.

Ich wusste, was er versuchte seit ich die gleiche Sache nach Bryants Tod tat. Die Musik so hoch drehen, um sicherzustellen, dass sie die Schreie ertränken und verhindern, dass die Schluchzer jemand auf der anderen Seite der Tür höre.

Adam saß am Ende der Couch und wollte mich nicht allein lassen, doch er brauchte auch Platz. Ich wollte ihn nicht aus seinen Gedanken holen, also störte ich ihn nicht.

Als das ganze Zimmer still war, nur noch mit den Schluchzer und Schnupfer der Kinder gefüllt, tauchte eine bestimmte Sache in meinen Gedanken auf. Ich hasste das Gefühl, so nutzlos zu sein. Es war das einzige, was ich tun konnte und es bestand aus all den Dramen meines Lebens.

Schließlich rief ich meine mentale Liste aller meiner Probleme auf und strich Penelopes Namen und Kämpfen weg und listete dafür den Streit mit Sonia hinzu.

Es war das geringste Problem und ich konnte es nicht in mir finden, um zu sorgen, wenn ein Polizist käme und mich verhaften würde.

Ich war so müde.

Die Sache, die an erster Stelle auf meiner Liste stand, war überraschender Weise nicht Dom oder Quentin oder Glatzkopf, nicht einmal der ärgerliche stirnrunzelnde Kerl.

Das einzige, woran ich denken und mich konzentrieren konnte war Carlas letzter Wunsch, den sie mir das letzte Mal im Krankenhaus geäußert hatte.

Ich nahm das kleine zerknitterte Papier aus der Tasche meiner Jacke und öffnete es langsam. Es war ein kleines Stück Papier und drinnen stand eine Reihe von Zahlen, die ich nicht verstand.

Warum wollte Carla mir das geben? Was bedeuten diese Zahlen?

Trotzdem erinnerte ich mich, was ich ihr versprochen hatte und mein Blick flackerte zu einem unbeweglichen Adam, der immer noch gerade aus und ins Nichts starrte.

Meine Hand, die Pios hielt, streckte ich nach ihm aus, als ich hörte, dass die Schluchzer der Kinder in weiches Schnarchen und Atmen gewechselt hatte. Ich legte meine Finger vorsichtig auf seine Schulter und als ich sah, dass er regungslos blieb, ließ ich meine Hand auf seiner Schulter und rieb sie leise.

The Nerd Can Fight - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt