35. Kapitel

23.5K 1.1K 222
                                    

Chloes Sicht:

Ich öffnete müde meine Augen und starrte an die Wand. Meine Augen waren leicht zugekniffen und ich versuchte mich an das grelle Tageslicht zu gewöhnen. 'Schon wieder ein neuer Tag' dachte ich, 'und noch acht Tage, bevor ich sterbe'. Ich warf die Decke über meinen Kopf und versuchte weiterzuschlafen, doch plötzlich kamen die gestrigen Erinnerungen hoch und bereiteten mir starke Kopfschmerzen. Ich schlug mir auf die Stirn und seufzte laut und deprimiert. 'Wieso Chloe Schatz, wieso tust du so einen Mist immer wieder?' Ich kroch unter der Decke hervor und starrte stumm in die Luft. 'Weil ich blöd bin inneres ich. Du hast es auch nicht geschafft, mich vor diesem ganzen Müll zu bewahren'. So war es auch, ich bereute alles im Nachhinein. Anderseits, ich war so oder so dem Tod geweiht, ich würde James den Rest meiner Lebenszeit zur Hölle machen. So das er nach meinem Tod, keine Haare mehr auf dem Kopf hatte! Ganz genau! Und um dreißig Jahre alterte!

Ich hob den Kopf und hörte auf so psychopathisch zu grinsen. Mein Blick wanderte durch den Raum, er war Gott sei dank nicht hier, so hatte ich endlich mal ein bisschen Zeit um über weiteres nachzudenken. Wo war eigentlich Ian? Er hatte sich schon lange nicht mehr blicken lassen. Wahrscheinlich hatte er mich auch einfach aufgegeben. Wer konnte es ihm verübeln? Ich wäre auch nicht so ein großes Risiko eingegangen, wenn ich nicht dazu gezwungen wäre.

Ich setzte mich auf und schwang meine beine aus dem Bett. Ich zischte schmerzhaft auf und rieb mir über mein Bein mit der Schiene. Dieses verdammte Teil tat weh und juckte wie verrückt! Und das schlimmste, ich kam an diese Stelle nicht ran!
"Wo sind meine Krücken..." Murmelte ich genervt und versuchte mich zu erinnern, wo ich sie gelassen hatte. Mir fiel ein, das ich sie unten gelassen hatte und somit waren sie Kilometer von mir entfernt. Im ganzen hieß das, dass ich hier fest saß und ich bemerkte ebenfalls, das meine Klamotten nicht mehr hier waren. Ich humpelte wie ein kleiner Zwerg zum Kleiderschrank und rüttelte am Türgriff. 'Mistkerl!' Dachte ich wütend. Er hatte den Schrank abgeschlossen, das ich nicht an meine Sachen rankam. Er wollte wohl das ich so auf ihn im Zimmer wartete. Tja, da hatte er sich aber mit der falschen angelegte.
Ich humpelte ins Badezimmer und nahm mir einfach seinen Bademantel. Ich wusste das der Schlaumeier nicht daran gedacht hatte und tatsächlich fand ich einen vor. 'Okay und jetzt zur Tür'. Ich wollte wissen ob Erik irgendwo in der Nähe war, um mir meine Krücken zu bringen. James hatte so komische Schalter an der Wand, mit dem man ihm erreichen konnte, aber meine Stimme würde dann in jedem Raum im Erdgeschoss erscheinen und das wollte ich nicht. James sollte nicht wissen das ich schon wach war. Er würde mich nur nerven wenn er hier war. Ich atmete noch einmal tief ein und sprang erschöpft zur Tür. 'Wow' dachte ich schwer atmend und hielt mich am Henkel fest. Mir war plötzlich ganz schwarz vor Augen geworden, das lag bestimmt daran, das ich mich überanstrengt hatte. Dazu kam, das ich nicht richtig stehen konnte und jetzt wie ein Betrunkener schwankte. Mein einziger halt war die Tür und die öffnete sich plötzlich. Ich kniff meine Augen zu und machte mich schon auf den Schmerz des Marmor Bodens gefasst, doch ich wurde sanft aufgefangen. Er schlang seinen Arm um meine Taille und stützte mich. "Honey? Geht es dir gut?" Fragte er besorgt.

Ach, jetzt macht sich der Herr sorgen? "Ja, geht schon!" Zickte ich und drückte ihn weg. Ich hielt mich an der Tür fest und schaute ihn böse an. 'Nicht umfallen, du brauchst nicht seine Hilfe!'

Er legte sanft eine Hand auf meine Taille. "Warte, ich helfe dir..."

Ich schlug seine Hand weg "das brauchst du nicht! Ich kann das selbst!" Ich hielt mir schon eine Hand bereit, um seinen Schlag abzuwehren.

Er schaute mich nur an und tat nichts. Dieser Moment war mir unangenehm, deshalb versuchte ich an ihm vorbei zu gehen. Doch mit seinem Arm versperrte er mir den Weg und kam mir ein Stück näher. Seine andere Hand kam vorsichtig hoch und strich sanft über meine Wange. "W-Was soll das?" Fragte ich leise und legte schützend meine Hände auf seine Brust. Ich wollte nicht das der abstand noch geringer zwischen uns wurde.

B-B Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt