4. Kapitel

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Jetzt hielt er mich entgültig für verrückt!
"Was war denn mit dir los?", fragte er völlig geschockt.
"Nichts. Alles bestens!"
"Alles bestens? Du wärst fast erstickt und danach hast du nach mir geschlagen. Das nennst du alles bestens?"
"Ich hab nach dir geschlagen?", vergewissterte ich mich völlig entsetzt.
"Ja. Aber das ist ja nicht das Problem...", meinte er.
"Hab ich dir sehr weh getan?"
"Nein, mir geht's gut. Wieso wärst du fast erstickt?"
"Ich sollte besser Nachhause gehen...", murmelte ich.
"Was? Nein! Was ist mit dem smiling man?", grinste er.
Aber gerade eben wollte ich nicht lachen deshalb sagte ich vollkommen ernst:"Der ist mir jetzt auch egal!"

Dann stand ich auf und lief zu seiner Tür. Isaac versuchte mich aufzuhalten, aber ich ließ mich nicht überreden!
Wir begannen uns zu streiten, obwohl er nicht wütend, sondern besorgt klang. Und ich einfach nur genervt!
Irgendwann hatten wir Derek geweckt und er versuchte das ganze zu schlichten. Aber dann kamen Derek und Isaacs ins streiten und ich ergriff die Chance abzuhauen!
Draußen hörte man sie immer noch schreien.

Mittlerweile war es schon 5:30 Uhr. Allerdings war es noch dunkel. Ich fühlte mich irgendwie so beobachtet, als ich mich umdrehte, stand jemand hinter mir und hielt mir die Hand vor den Mund, da ich sonst sofort los geschrien hätte.
Doch zu meinem Glück war es nur Scott!
Ich ließ meine angespannten Schultern fallen und erst dann ließ er mich los.
"Was machst du hier alleine?", fragte er besorgt.
"Das gleiche könnte ich dich auch fragen!", gab ich zurück.
Er lächelte leicht und antwortete:"Ich komm gerade von Stiles und hab dann dich gesehen. Außerdem bin ich ein Junge..."
"Ja und! Ich kann genauso zurückschlagen wie du", sagte ich zickig.
"Trotzdem. Warum bist du um die Uhrzeit alleine draußen?"
"Ich komm gerade von Isaac und-"
Er begann zu grinsen und sagte:"Von Isaac?"
"Ja von Isaac! Hast du ein Problem damit!?"
"Nein. Aber er ist total verknallt in dich und du willst immer nur deine Ruhe", lachte er Isaac aus.

"Das stimmt! Ich will meine Ruhe haben und was Isaac fühlt ist mir egal!", sagte ich kühl.
"Ist auch besser so. Du bist nicht für immer hier, dann wäre er noch mehr am Boden zerstört als er eh schon ist!"
"Er kennt mich doch garnicht. Wir haben uns vor zwei Tagen kennen gelernt!"

"Weisst du, es liegt nicht an der Zeit ob man jemanden kennt oder nicht, sondern an den Gesprächen!"

Ich nickte und setzte meinen Weg fort. Scott begleitete mich und plötzlich hörte ich meinen Namen rufen. Isaac!
Wir blieben stehen und Isaac kam um eine Ecke gelaufen.
Als er mich sah, kam er auf mich zu gerannt, hob mich hoch und umarmte mich ganz fest.

Als er mich wieder absetzte, umarmte er mich noch einmal ganz fest. Scott sagte nichts, sondern lächelte nur.
"Es tut mir so leid, Kylie!", sagte er mit Tränen in den Augen und zittriger Stimme.
War ich ihm wirklich so wichtig?

"Was tut dir leid, Isaac?", fragte Scott.
Isaac erklärte ihm, wie bescheuert er zu mir war.
Ich fand ja nicht, dass er gemein zu mir war.
"Verzeih mir!", dabei lief ihm eine Träne über seine Wange.
Ich wischte sie weg und sagte:"Ich war nie sauer auf dich!"
Ich ging auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Danach lächelte er schüchtern und wir gingen zusammen zu mir.

Als wir vor meiner Haustür standen, fiel mir wieder ein, dass wir ja ausgeschlossen waren!
Ich ließ mich auf die kleine Treppe mit den drei Stufen, vor der Haustür fallen.
Scott setzte sich zu mir und sagte einfach garnichts.
Allerdings ging Isaac ohne etwas zu sagen, in den Garten.
Ich bin ihm nicht einmal hinterher gelaufen, warum wusste ich auch nicht so recht.
Nach 5 Minuten, sperrte jemand die Haustür auf. Scott und ich standen auf und ich glaubte Scott hatte schon so eine Vorahnung.
Isaac stand in meinem Haus mit einem großen Grinsen im Gesicht.
Bevor ich fragen konnte, erklärte er:"Du hast einen großen Baum vor deinem Balkon und zum Glück war dein Fenster gekippt."
"Aha", mehr bekam ich nicht in diesem Moment von mir raus.

Da es schon 6:00 Uhr war, kam gerade Benjamin von der Treppe runter gelaufen. Denn er bereitete jeden Morgen um 6:00 Uhr seinen Kaffee zu.
Er lächelte uns drei an und sagte:"Schön dass du dich mit Scott gut verstehst. Isaac wie geht's dir denn wegen deinem Vater so?"
"Was ist mit seinem Dad?", fragte ich verwirrt.
Isaac wich unseren Blicken aus und kratzte sich unsicher am Hinterkopf. Er sagte nur kurz und knapp:"Alles bestens Mr. Johnson!"
Ben nickte so verständlich und verschwand dann in der Küche.
"Was ist denn mit deinem Dad? Ich verstehe das nicht, warum hast du ein Zimmer bei diesem Derek? Er ist doch garnicht dein Dad, er ist doch erst so um die 20 Jahre alt!", sagte ich verzweifelt.
Scott und Isaac grinsten leicht.

"Wir sollten jetzt gehen! Gute Nacht Kylie", verabschiedeten sich Isaac und Scott. Bevor ich noch widersprechen konnte, waren sie schon draußen.
Was war denn mit seinem Dad?
Ich lief lustlos in die Küche und setzte mich an einen hohen Stuhl, vor unserer Theke.
"Ben?"
"Ja Kylie!"
"Was ist denn mit Isaacs Dad?", fragte ich.
"Wieso willst du das wissen?"
"Keine Ahnung. Mich interessiert es halt!"
"Das sollte er dir lieber selbst erzählen."
"Will er aber nicht, deshalb frag ich ja dich!"
"Er wird schon seine Gründe haben, warum er es dir nicht erzählt. Gib dem Jungen Zeit!"
"Die hab ich aber nicht. In 10 Tagen sind wir wieder weg! Derek ist aber nicht sein Dad, oder?"
"Derek Hale? Nein, er ist nur von ihm adoptie-"
"Adoptiert worden?", beendete ich seinen Satz.
"Mein Gott. Isaac und ich sind solche Opfer, was Familie angeht!"

"Kylie!", schrie er.
Okay, so wütend war er ja noch nie!
"Sei froh, dass du Leute um dich hast, die dich lieben und sich sorgen um dich machen!", brüllte er.
"Das will ich aber nicht! So eine Familie hatte ich schon und jetzt sind sie alle tot!", konterte ich aggressiv.

Ich bemerkte Isaac und Scott am Gehweg die ich durchs Fenster entdeckte. Allerdings war mir das egal! Ich wusste nur, dass sie das Gespräch mit bekamen.
"Du hast Mike! Und mich", schrie er.
"Mike? Wirklich, ist er eigentlich mein Bruder? Ihm war es scheiß egal wie es mir in den letzten zwei Jahren ging! Er hatte nie um seine Familie getrauert. Und du! Du bist nicht meine Familie, du wirst nie das Wort 'Dad' hören, weil du das auch nicht bist und nie sein wirst!"

Er ballte seine Fäuste und atmete schwer! Ey, der schlägt mich doch nicht? Wo bin ich eigentlich gelandet?
Er kam mir näher, aber ich zeigte keine Angst und stand deshalb vom Stuhl auf.
Soll er doch zu schlagen, dann würde Scott gleich sehen, welchen tollen Onkel er hatte!
Ben stand direkt vor mir und holte tatsächlich mit seiner Hand aus und schlug mir auf meine rechte Wange...




Danke fürs lesen. Was meint ihr was sich jetzt Scott dachte und vor allem Isaac, da er ja selber schlechte Erfahrungen mit seinem Dad hatte!
Schreibt es in den Kommentaren, würde mich freuen:)
Das nächste Kapitel kommt am Samstag abend, davor bin ich den ganzen Tag beim reiten.

Eure
Melli ♡

The Twins ¤ Stay awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt