26. Kapitel

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Zusammen mit Nico stand ich einige Meter vor Deucalion.
"Was willst du?"
"Nicht so hastig. Wie geht es denn Nico?"
Doch bevor ich antworten konnte, knurrte Nico ihn an.
Ich guckte etwas verwirrt und murmelte dann:"Eigentlich gut. Also weswegen sollte ich jetzt kommen?"
"Du bist in meinem Rudel und musst auch Aufgaben erledigen!", begann er.
"Welche Aufgaben?"
"Nimm dir ein Beispiel an Aiden und Ethan!"
Und genau ab da wusste ich worauf er hinaus wollte.
"Niemals", zischte ich.
"Ich habe dich nicht darum gebeten! Du musst das tun!"
"Ich verlasse doch nicht meine Freunde und streite mit ihnen, sowie Aiden und Ethan."
"Was liegt dir denn an ihnen?"
"Wehe du tust ihnen was!"
Aber er fuhr nur seine Krallen raus und grinste.
Ich schlug ihm ins Gesicht, allerdings zog er eine Kappe von seinem Blindenstock runter und stach mir in mein Bein.
Sofort wäre Nico auf ihn losgegangen, hätte ich ihn nicht gezügelt.
"Ich erlaube dir, dass du nicht mit ihnen streiten musst. Aber du musst sie trotzdem ignorieren!"
"Warum?", fragte ich verzweifelt.
"Du kannst nicht in zwei Rudels gleichzeitig sein!", brüllte er.
"Und wenn ich dieses Rudel verlasse?"
"Werde ich alle deine Freunde töten!"
Ich wusste dass es hoffnungslos war. Wenn ich das nicht tat, würde er sie nur verletzten!
Wo war ich nur gelandet?
Ich nickte nur und lief dann mit Nico nach Hause.

Also konnte ich wieder nicht mit Isaac zusammen sein!
Eins wusste ich, Deucalion durfte nie etwas von Peter erfahren. Sonst hätte ich niemanden mehr.
Aiden und Ethan hätten mir auch wirklich sagen können, weswegen ich kommen sollte.
Sie waren jetzt so anders, was ich echt bescheuert fand.
Wenigstens hatte ich noch Nico!
Ich bereute es so sehr, dass ich im Alpharudel war. Isaac hatte recht, ich hätte wirklich auf ihn hören sollen.
Ich wünschte ich könnte ihn jetzt anrufen. Aber ich wollte ja auch nicht, dass ihm etwas passierte.

Da es ja erst 16:15 Uhr war, wollte ich noch joggen gehen.
Allerdings ließ ich Nico Zuhause, denn er schlief und als alter Hund sollte er sich wirklich ausruhen.
Deshalb joggte ich gleich los und nahm meinen üblichen Weg.
Doch als ich beim Aussichtspunkt war, sah ich jemanden am Felsen sitzen.
Leider war es Isaac!
Ich versuchte leise zurück zu gehen, aber er war ja ein Werwolf, da hatte ich keine Chance.
Als er mich erkannte stand er auf und sagte:"Hey Kylie!"
"Hey!"
Dann wollte ich mich umdrehen und wieder zurück laufen.
Allerdings hielt er mich auf und fragte:"Warte doch mal. Ist alles okay bei dir?"
Es tat mir echt weh ihn so zu ignorieren aber es war zu seinem eigenen Schutz!
"Ja warum?"
"Du scheinst so durch den Wind zu sein und dein Herz klopft wie wild!"
"Ich muss wohl öfters wieder joggen gehen.
Man sieht sich!"
Aber er ließ mich nicht gehen und hielt mich am Handgelenk fest.
"Bitte lass mich gehen, Isaac", flehte ich ihn verzweifelt an.
Sofort ließ er mich los und fragte:"Du hast doch keine Angst vor mir, oder?"
Ich sagte nichts.
Er riss die Augen weit auf und sagte:"Ich könnte dir doch nie etwas tun!"
"Darf ich jetzt gehen?"
"Kylie! Du weisst dass ich dir nie etwas antun würde."
"Lass mich gehen!"
"Wieso willst du gehen?", jammerte er.
Dann ging ich einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn ganz fest. Ich zog seinen Nacken zu mir runter, so dass er mich quasi umarmen musste! Ich wollte ihn einfach das letzte mal umarmen.
Ich legte meinen Kopf gegen seine Brust und schniefte etwas.
Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit, die wie immer zu schnell verging.
Denn er murmelte gegen mein Ohr:"Was ist denn los, Kylie? Du kannst mir doch alles sagen."
Ich entfernte mich etwas von ihm und nahm sein Gesicht in meine Hände.
"Ich weiss. Aber das kann ich dir nicht sagen. Du sollst nur wissen dass es mir leid tut!"
Dann lief ich von ihm weg und wollte zu Deucalion.

"Deucalion!", schrie ich.
Er kam zu mir und musterte mich.
"Ich hab beim joggen Isaac getroffen. Du musst mir etwas Zeit geben. Sie werden mich nicht einfach so gehen lassen! Ich werde sie ignorieren aber bitte tu ihnen nichts."
"Einverstanden. Du hast bis Montag Zeit!"
"Warte. Kann ich noch ein letztes mal etwas mit ihnen unternehmen?Nur für einen Tag. Bitte!"
Er sah total genervt aus, aber was erwartete er von einem 17 jährigen Mädchen?
"Bitte!"
"Meinetwegen. Nur einen Tag!"
"Danke!"

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