10. Kapitel

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.....
Er durfte jetzt nicht sterben! Nicht hier und nicht jetzt.
"Komm schon Isaac. Bitte geh nicht, dass darfst du mir nicht antun!", schrie ich verzweifelt.
Er öffnete ganz leicht seine Augen.
"Oh mein Gott Isaac."
Sein Kopf lag auf meinem Schoß und er versuchte zu lächeln.
Ich weinte wie verrückt und hoffte nur auf Derek.
Isaac hob schwer seine Hand und griff nach meiner. Er zog meine Hand zu seinem Hals und schloss mit einem Lächeln seine Augen.
Aber er atmete noch!
Ich küsste ihn auf die Stirn und eine Träne tropfte über seine Wange. Sofort öffnete er wieder seine Augen uns sagte:"Keine Sorge. Ich bleib hier!"
Ich nickte nur und schlang meine Arme um seine Schultern.

Kurz darauf kam endlich Derek!
"Derek! Ich weiss nicht was das war aber-"
"Hilf mir einfach ihn ins Auto zu bringen!", unterbrach er mich.
Gemeinsam trugen wir ihn ins sein Auto. Isaac lag hinten und Derek sagte:"Setz dich lieber zu ihm!"
Ich fragte garnicht warum ich das tun sollte, sondern machte es einfach.
Wieder lag sein Kopf auf meinem Schoß, aber das störte mich nicht.
Isaac schlief und ich beobachtete ihn einfach.
Als wir beim Loft ankamen musste ich Isaac vorsichtig wecken. Er riss sich ruckartig nach vorne und gleich danach krümmte er sich wieder zusammen.
Derek und ich brachten ihn in sein Bett.
"Wieso rufst du keinen Notarzt an?"
Er sagte garnichts sondern verschwand in seinem Zimmer.
Ich ging auch nach unten und versuchte zu schlafen.
Als ich aber dann eingeschlafen war, träumte ich schon wieder von dem Unfall und von Aiden und Ethan.
Mit einem Schreck, wachte ich auf.
Ich schnappte mir mein Handy, dass neben mir lag und schaute auf die Uhr. Es war gerade mal 02:35 Uhr. Ja super!

Ich stand auf und entschied mich, mal nach Isaac zu sehen.
Leise öffnete ich seine Tür. Er lag noch im Bett aber war wach. Isaac versuchte sich auf zu setzen und zu mir zu gehen.
"Nein bleib", sagte ich.
Ich ging zu ihm und verkroch mich unter seiner Decke.
Anscheinend hatte er nichts dagegen weil er mich anlächelte.
"Ich kann nicht schlafen", flüsterte ich.
"Ich auch nicht."
"Wie geht's dir?", fragte ich vorsichtig.
"Gut! Was ist mit den Kratzern in deinem Gesicht? Wer war das?"
"Keine Ahnung. Wenn ich dir das sage, wirst du mir eh nicht glauben."

Er rutschte zu mir und schlang seine Arme um mich. Isaac drückte mich gegen seine Brust und schloss seine Augen. Ich legte meine Hand auf sein schlagendes Herz und wurde ganz ruhig.
Da er so verdammt warm war, schlief ich ziemlich schnell ein.
Ich träumte dieses mal nicht mehr von dem Unfall aber dieser Traum war auch nicht besser.
Diese Frau mit roten Augen, zerfetzte Isaac vor mir.
Wieder schreckte ich hoch und anscheinend hatte ich im Schlaf geweint.
Isaac sah mich besorgt an.
"Nur ein Alptraum..."
"Du hast aber nach meinem Namen geschrien."
"Was?"
Er nickte und wollte wissen, um was es in dem Traum ging.
Dieses mal erzählte ich es ihm, dabei lief mir wieder eine Träne über mein Gesicht.
Er wischte sie vorsichtig weg und zog mich dann zu sich.
"War nur ein Traum. Ich bin hier, bei dir!"
Ich nickte und fiel ihm dann um den Hals.

Mit Derek war wieder alles gut. Nach dem Unfall im Wald, bin ich zu Peter gegangen um mich zu bedanken. Ohne ihn hätte ich Isaac erst garnicht gefunden.
Ich erklärte Peter, dass ich wieder von dem Unfall meiner Eltern geträumt hatte. Als ich dann aber zu Isaac ging, träumte ich nicht mehr davon. Immer wenn ich bei Isaac schlief, träumte ich nicht davon.
Mein Tagesablauf war ziemlich gleich. In der Früh joggen gehen, danach zu Peter und am abend war ich wieder bei Derek und Isaac.
Isaac hatte ich bis jetzt nichts von dem Traum erzählt.
Seine Wunden heilten erstaunlich schnell.
Meine Kratzer im Gesicht und an den Armen waren allerdings immer noch da!

Jetzt war es soweit! Nur noch eine Nacht in Dereks Loft und danach wieder nach Detroit.
Meine alten Freunde hatten mir auch ein paar Nachrichten geschrieben.
Vielleicht sollte ich mich ihnen wieder etwas nähern.
Am liebsten würde ich hier bei Isaac bleiben. Aber da ich wusste, dass ich eh wieder weg musste, hielt ich etwas Distanz von ihm.
Auch wenn ich oft mit ihm zusammen war.

The Twins ¤ Stay awayWhere stories live. Discover now