55. Kapitel

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Mittlerweile war ich schon in Las Vegas. Aber durch diese ganzen Gerüche vom Casino war es nicht sehr leicht ihre Adresse zu finden.
Ich war eine ganze Stunde beschäftigt, ihr Haus zu finden. Als ich davor stand, taten mir die Kinder irgendwie leid. Sie hatten zwar ein Handy, aber dort wo sie wohnten, war es einfach nur arm. Es war nur ein kleines Haus, das nur aus Holzlatten bestand.

Ich stellte mein Cross an den Straßenrand und ging dann auf das Grundstück.
Ich klopfte an der Tür und eine verauchte Frau öffnete sie mir.
Es war die Mutter von Flori und Mia!

Ich hielt noch nie sehr viel von assozialen Müttern.

"Hallo, ehm...ich kenne ihre Kinder-"
"Florian, Mia ihr habt besuch!"
Dann ließ sie mich einfach am Eingang stehen. Ich wollte ins Haus, aber wie bei der Eberesche konnte ich nicht durch!
"Kylie", rief Flori.
"Hey..."
"Komm doch rein!", meinte Mia.
Nochmal versuchte ich es und dieses Mal klappte es.
Sie umarmten mich und entschuldigten sich dann bei mir, da es ihrer Mom schon wieder gut ging.
Dann wollten sie mir ihre Zimmer zeigen.
Florian hatte zwei Zeitschriften auf einer kleinen Matratze am Boden.
Oh mein Gott! Würde die Mutter weniger rauchen, hätten sie auch mehr Geld. Die armen Kinder.

"Das sind ja coole Zeitschriften", lächelte ich ihn an.
"Ja finde ich auch. Aber ich muss sie leider verkaufen."
"Woher hast du sie und warum?"

Wir setzten uns zu dritt auf diese Matratze.
"Ich hab sie von einem Freund. Er hat mir auch das Handy geschenkt. Es war mal sein altes. Als er dann nach einem halben Jahr wieder ein neues bekommen hat, hat Mia sein anderes wieder gekriegt. Und wir brauchen morgen Geld zum Essen kaufen."
"Raucht eure Mom eigentlich noch?"
"Ja woher weißt du das?", fragte Mia.
"Der Geruch war ziemlich stark von Rauch."
"Also ja sie raucht noch."

Das war doch nicht ihr ernst!?

Ich stand auf und lief zu der Frau. Wieder manipulierte ich sie:"Sie werden nie wieder rauchen oder sonstiges an unnötigen Kosten ausgeben!"

Dann kam Flori und fragte:"Mom, dürfen wir mit Kylie rausgehen?"
"Ja klar."
Wir liefen nach draußen und wieder streichelten sie Nico.

"Flori du musst deine Zeitschriften nicht verkaufen."
Ich holte einen 10 Dollar Schein raus und drückte ihn in Floris Hand.
"Aber-"
"Nichts aber. Das kann dir egal sein. Ich brauch es nicht. Du schon!"
Er umarmte mich und murmelte ein:"Danke!"
"Es ist Schade, dass ich hier nicht länger bleiben kann."
"Aber warum denn nicht? Wer sagt dass du früher fahren musst?"
"Eigentlich niemand."
"Dann bitte bleib", sagte Mia.
Sie hatten recht. Vielleicht könnte ich ihnen helfen, etwas Geld zu verdienen.

Also blieb ich für ein paar Tage.
In der Nacht schlief ich auf der Couch im Wohnzimmer. Nico lag bei Mia im Bett wie ein Kuscheltier.
Plötzlich rüttelte jemand an mir. Ich schlug meine Augen auf und Flori stand links von mir.
"Kylie, irgendwas war an meinem Fenster."
Sofort stand ich auf. Wir gingen in sein Zimmer, wo das Fenster gekippt war. Florian griff nach meiner Hand. Ich drückte ihn etwas hinter mich und ging dann zum Fenster.
Ich konnte sofort den Geruch vom Basilisk erkennen. Ich schloss das Fenster und blieb übernacht bei Florian.
Er war mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Mia mochte ich natürlich auch sehr, aber Florian war viel anhänglicher.

Irgendwann schliefen wir dann wieder ein. Allerdings ließ er meinen Arm nicht los. Wie alt war er denn jetzt wirklich?
Das müsste ich ihn wohl morgen fragen.

Am nächsten Morgen sah ich wie Flori in einer dieser Zeitschriften weiterblätterte.
Am liebsten würde ich die zwei einpacken und mitnehmen. Ihr Schicksal tat mir leid. Sie waren solche wundervollen Kinder, sie hätten wirklich etwas besseres verdient.

The Twins ¤ Stay awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt