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Ich hatte einen ziemlich merkwürdigen Traum.

Professor McGonagall wollte mir die ganze Zeit Kekse anbieten, aber ich hatte keinen Hunger. Sie war ziemlich hartnäckig und ich schlug ihre Keksdose schließlich weg. Was sich jedoch als fataler Fehler herausstellte, da meine Hauslehrerin nun wütend und fluchend mich mit Keksen bewarf.

Schließlich kam auch noch Remus dazu, der dauernd brüllte "DU BEKOMMST NICHTS VON MEINER SCHOKOLADE!", obwohl ich ihm mehrmals deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass ich doch gar nichts von seiner heiligen Schoki wollte.

Das Geschrei von Remus und McGonagall war so laut geworden, dass mein Traum-Ich sich schließlich mit zugehaltenden Ohren auf den Boden kauerte, bis Sirius zu uns stieß. Er trug einen pinken Schlafanzug mit Teddybären und trällerte wie so oft vor sich hin: "Love you every day, girl . . . Always on my mind . . . One thing I can say, girl . . . Love you all the time . . ."

Dieser Traum-Sirius hatte wirklich riesige, übergroße Hände, mit denen er auch noch eine rote Rose aus seinem bescheuerten Schlafanzug hervor zog und sie der wütendenMcGonagall reichte.

Ich wollte, dass sie alle aufhörten und Sirius mir half, aber er gab mir nur eine weitere Rose. Dann flog James auf seinem Besen um unsere Köpfe herum und als ich ihn anflehte, mir mit McGonagall, Remus und Sirius zu helfen, schüttelte er ernst den Kopf.

"Du hast Severus geküsst, Lily, das ist ganz allein deine Schuld. Das musst du jetzt selbst ausbaden!", erklärte er mir streng und flog davon. Gerade als ein Käse knabbender Peter auftauchte, wachte ich schweiß gebadet auf.


Bei Merlins Bart, was war das denn für ein merkwürdiger Traum gewesen? Und da wollte Alice mir immer erklären, dass wir alles wir erlebten nachts in unseren Träumen verarbeiteten? Dann wünschte ich ihr viel Spaß beim Interpretieren dieses geträumten Mülls.

Mein Magen knurrte laut, da ich wahnsinnigen Hunger hatte. Wahrscheinlich hatte ich deswegen so viel von Lebensmitteln geträumt, das wäre zumindest eine halbwegs vernünftige Erklärung für meine nächtlichen Vorstellungen.

Es war erst 7:38 Uhr am Samstagmorgen, es würde also Selbstmord nahe kommen, einen der anderen so früh zu wecken. Daher suchte ich leise meine Klamotten heraus und schlich mich alleine zum Frühstück. So konnte ich wenigstens in Ruhe darüber nachdenken, was mir gestern Abend klar geworden war: Die Rumtreiber verschwanden jeden Monat bei Vollmond in der Heulenden Hütte und konnten sich offensichtlich in Animagi verwandeln.

Remus sah ziemlich häufig krank aus, wenn ich so darüber nach dachte, ungefähr einmal im Monat.

Doch was wäre, wenn Remus kein Animagus wäre, sondern . . . Der Gedanke war total absurd!

Ich meine . . . Remus, ein Werwolf?

Doch je länger ich darüber nach dachte, desto wahrscheinlicher kam es mir vor. Es passte einfach zu Professor Dumbledore, so etwas zu erlauben und ich verspürte einen plötzlichen Anflug von Zuneigung für unseren Schulleiter.

Entgegen aller Erwartungen hatte ich keine Angst vor Remus bei dem Gedanken, dass er sich monatlich in ein Monster verwandelte, sondern fühlte eher Mitleid und so etwas wie Bewunderung. Was James, Sirius und Peter damit jetzt zu tun hatten, wusste ich auch nicht so ganz . . .

Ich atmete seufzend aus und ließ mich auf die Bank in der Großen Halle am Gryffindortisch nieder fallen. Wie zu erwarten war ich die Einzige, die am Wochenende so früh aufstand. Da konnte ich den anderen keinen Vorwurf machen, denn schon gähnte ich herzhaft, während ich mir großzügig etwas Griesbrei auf den Teller schaufelte und eimerweise Erdbeeren dazu nahm.

CollideWhere stories live. Discover now