SPECIAL

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Okay...Ihr müsst euch das folgendermaßen vorstellen...Ich logge mich bei Wattpad ein, checke als erstes Mal die Benachrichtigungen und freue mich, wenn neue Leute für meine FF voten und zu ihrer Leseliste hinzufügen. Dann sah ich, dass "Collide" die 2k erreicht hat und FLIPPE VOLLKOMMEN AUS! :D Danke!!!!! Im Anschluss drehe ich die Musik so laut auf, dass der Bass das ganze Haus wackeln lässt, aber das mal nur so nebenbei bemerkt. ;)

Das Special ist für mich persönlich eine ziemlich emotional berührende Angelegenheit: Es handelt sich um einen Fralice-Oneshot. :) Ich habe mich mal hingesetzt (im Sportunterricht) und angefangen, ein Kapitel über ein Pairing zu schreiben, das JEDER shippt: Frank und Alice Longbottom. Nevilles Eltern. Mitglieder des Phönixordens. Auroren. Wunderbare Menschen. Der OS wird abwechselnd aus der normalen Erzählperspektive und aus der rückblickenden Sicht von Alice erzählt. Viel Spaß beim Lesen und ein großes Dankeschön für die 2k! <3


Als Alice Fortescue mit elf Jahren nach Hogwarts gekommen war, hatte sie ihre Mum verloren. Die Tränen waren längst getrocknet, doch die Wunde schmerzte noch immer. Das war nicht weiter verwunderlich: Mrs Fortescue war der Halt in Alices Leben gewesen, hatte ihr den Rücken gestärkt und sie zu dem Menschen gemacht, der sie war. Ihre Mum war jedem als eine herzensgute Frau in Erinnerung geblieben und sie hatte ihre eigenen Bedürfnisse stets hinter die ihrer einzigen Tochter gestellt. Bis heute verstand Alice nicht, was ihre Mum an ihrem Vater gefunden hatte. Er war ein eitler, von sich selbst überzeugter und immer beschäftigter Mann. Zeit hatte er nur für seine Arbeit im Ministerium, doch das Leben von seiner Tochter interessierte ihn erschreckend wenig. Alice hatte früh gelernt, für sich selbst zu sorgen und selbstständig Entscheidungen zu treffen. Sie war ihre eigene Mutter geworden. Niemals hätte Alice erwartet, in Hogwarts so gute Freunde zu finden, und doch hatte sich dieses blonde, nette Mädchen namens Mary während ihrer ersten Fahrt nach Hogwarts zu ihr gesetzt. Alice dachte daran, als wäre es erst gestern gewesen.

Ich  sah gedankenverloren aus dem Fenster. Die Landschaft zog an mir vorbei und ich konnte grüne Wiesen, Felder und Hügel  erkennen. Ein verzagtes Klopfen ließ mich hochschrecken und zur Tür meines Abteils blicken: Dort stand ein kleines Mädchen und lächelte mich schüchtern an. "Darf ich mich bitte zu dir setzen? Die anderen Abteile sind so voll . . ." Ich nickte und unterdrückte ein Grinsen: "Klar, komm rein!" Dankbar schleppte sie sich vollbeladen und mit einem viel zu großen Koffer  durch die Tür. Abwartend sah ich zu, wie sie mühsam versuchte, ihr Gepäck auf die Ablage zu hieven, doch sie war zu klein. Ich stand auf und half ihr dabei. "Danke", schniefte sie. Da sah ich, dass ein paar Tränen in ihren hellbraunen Augen glitzerten, die sie schnell wegblinzelte. Wahrscheinlich wegen des Abschiedes von ihrer Familie, das dachte ich zumindest im ersten Moment. Meine Vermutung bestätigte sich, als sie sich auf den Sitz neben mir fallen ließ und mit erstickter Stimme erzählte: "Weißt du, ich bin die Jüngste in unserer Familie, meine zwei Schwestern sind schon erwachsen und mein Bruder Felix geht noch nach Hogwarts, aber Paul ist schon draußen. Ich vermisse sie so! Und jetzt sehe ich Mum und Dad auch nicht mehr . . ." Tröstend legte ich den Arm um ihre zierliche Schulter, obwohl ich sie noch nicht einmal fünf Minuten kannte. Das Mädchen erweckte in mir einen fürsorglichen Beschützerinstinkt. Ich selber hatte keine Geschwister. Im Gegensatz zu ihren Eltern hatte mein Vater sich nicht im Geringsten darum gescheert, mich am Bahnhof zu verabschieden. Einer seiner Angestellten sollte mich zum Gleis 9 3/4 bringen und hat mich dann da schließlich stehen gelassen. So alleine hatte ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt, auch nicht auf unserem riesigen Anwesen, wenn mein Vater mal wieder bis spät abends gearbeitet hatte. "Ich bin halbblütig und habe mich so gefreut, dass ich nach Hogwarts kann! Wie gesagt, Paul und Felix sind auch magisch, genau wie Mum, aber Jane ist ein Muggel. Meine älteste Schwester Juliet war auch in Hogwarts, aber das war kurz nach meiner Geburt. Sie arbeitet jetzt im St. Mungo, das will ich auch später machen! Ich bin übrigens Mary!", erzählte sie und ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Ich lächelte zurück. "Ich heiße Alice", sagte ich. Mary erzählte mir noch etwas über ihre Familie und ich hörte ihr zu. Später berichtete ich ihr dann zögernd von meiner toten Mum und von meinem Vater. Ich sah echtes, aufrichtiges Mitleid in ihren ehrlichen Augen und ich glaube, das war der Moment, in dem ich Mary wirklich vertraute. Normalerweise hasste ich es, bemitleidet zu werden, aber bei Mary war es in Ordnung, weil sie es ernst meinte. Als der Süßigkeitenwagen kam, kauften wir uns ganz viele Schokofrösche und teilten sie uns, bis die Abteiltür erneut aufgestoßen wurde. Ein hübsches, blondes Mädchen erschien. "Marlene McKinnon", stellte sie sich selbstsicher und mit einem strahlendem Lächeln vor. "Darf ich mich zu euch setzen? In dem Abteil, in dem ich vorher war, halte ich es nicht länger aus! Wir sind noch nicht mal in Hogwarts und schon werde ich von allen Jungen um ein Date gefragt. Die sind vielleicht hartnäckig, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen!" Ich grinste in mich hinein. Das würde ja lustig werden . . . Mary räumte bereitwillig ihre Sachen weg und Marlene quasselte munter weiter. Zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch gar nicht, dass sie eine der treuesten und mutigsten Seelen auf Erden war . . .

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