Kapitel 63

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*Charlie P.O.V*

Ich drücke auf die Klingel und nach ein paar Sekunden wir die Tür aufgemacht.

"Hallo. Du kannst hochgehen." sagt ihre Mutter traurig lächelnd. Ich habe mir bevor ich geklingelt habe, noch einmal die Tränen weggewischt, doch man sieht mit Garantie noch, das ich geweint habe. Ich mache langsam ihre Tür auf und trete in die Tür. Sally liegt auf ihrem Bett und neben ihr ein Junge.

"Tut mir leid. Ich wollte nicht stören. Ich geh wieder." sage ich leise und will mich umdrehen, sehe jedoch noch, wie Sally sagt, das ich warten soll.

"Was ist los?" fragt sie besorgt und meine Augen füllen sich wieder mit Tränen.

"Du hast Besuch. Ich störe nur. Hallo erstmal." sage ich zum Schluss an den Jungen gewandt.

"Wer ist das?" frage ich sie leise.

"Ich kann immer noch hören was du sagst." sagt er und lacht leicht.

"Ich kann nicht hören was du sagst." sage ich leicht lachend. Jetzt schaut er mich verwirrt an.

"Wie jetzt?" fragt er mich verwirrt und kommt zu uns.

"Ich bin taub. Ich kann dich nicht hören." sage ich ernst und schaue ich an.

"Was? Aber ... woher weißt du dann, was ich sage? Weißt du es überhaupt?" fragt er und zum Schluss zieht er herausfordernd eine Augenbraue hoch.

"Lippenlesen. Also ..." sage ich und wende mich wieder an meiner Schwester.

"Ich geh dann mal. Viel Spaß euch beiden noch." sage ich leise und drehe mich um. Ich kann meine Tränen kaum noch unterdrücken, weshalb mir die erste über die Wange rollt. Ich spüre plötzlich eine warme Hand auf meiner Schulter. Ich werde sanft nach hinten umgedreht, sodass ich sie wieder anschaue. Meine Sicht ist durch die Tränen verschwommen und Sally nimmt mich fest in den Arm. Ich schlinge meine Arme fest um sie und kann meine Tränen einfach nicht mehr halten. Ich spüre, wie Sally's T-Shirt nass wird und ich werde sanft von ihr weggedrückt und schaut mir in die Augen.

"Was ist los? Was ist passiert?" fragt sie jetzt besorgt. Der Junge, der die ganze zeit neben uns stand, gibt ihr einen leichten Kuss auf die Wange und verabschiedet sich schnell von ihr. Dann geht er.

"Jungs ... Gefallen gebeten ... Harry ... nicht gehalten ..." gebe ich nur schniefend von mir. Sie wischt mir sanft die Tränen weg und wir setzen uns auf ihr Bett.

"Ganz ruhig. Er zähl mir alles von vorne." sagt sie ruhig und schaut mich an. Ich fange an zu erzählen, was alles passiert ist.

" ... und als wir wiedergekommen sind, ist er im Bad verschwunden und als ich ihn was fragen wollte, habe ich gesehen das er die rausgenommen hat und irgendwas gesagt hat. Das, was ich dann im Spiegel sehen konnte, also das war er nur gesagt hat war, das er es nicht kann. Er hasst es und er kann es nicht mehr. Dann hat er mich gesehen. Ich habe sie doch nur gebeten, mir diesen Gefallen zu tun. Ich wollte nur, das sie wissen wie es sich anfühlt. Wie es ist, nichts zu hören. Aber anscheinend bin ich ihm nicht wichtig genug, um das zu machen. Er hätte es durchgezogen, wenn ich ihm wirklich wichtig wäre." sage ich am Ende nur noch flüsternd. Mir laufen wieder Tränen über die Wange. Sie nimmt mich wieder fest in den Arm. Genau das ist es. Sie ist einfach nur da, hört mir zu und nimmt mich in den Arm, wenn ich es am meisten brauche.

"Wir sollen mal runter kommen." sagt sie, als wir uns wieder lösen.

"Warum?" frage ich sie etwas verwirrt. Sie zuckt nur mit den Schultern und wir gehen runter.

"Sieht man doll das ich ... geweint habe?" frage ich sie.

"Ja, aber das ist doch egal. Du kennst sie doch. Sie fragen nicht nach. Alles ist gut." sagt sie aufmunternd. Ich nicke nur leicht und wir gehen runter. Als wir in den Flur kommen, stehen Harry und die Jungs dort, sie sehen mich noch nicht, nur Sally.

"Charlie, es ..." fängt Harry an.

"Ich bin Sally." sagt meine Schwester nur sichtlich sauer. Harry schaut sie etwas komisch an und fragt dann: "Wo ist Charlie?"

"Hier." gebe ich nur leise von mir und gehe einen Schritt weiter in den Flur, sodass sie mich sehen können. Mir laufen immer noch vereinzelt Tränen über die Wange. Er kommt einen Schritt auf mich.

"Komm nicht näher." sage ich mit erstaunlich fester Stimme.

"Charlie ..." fängt er jetzt an.

"Nein Harry. Nichts Charlie. Geht. Geht einfach und lasst mich in Ruhe." sage ich nun und schaue ihn enttäuscht an.

"Ich mag es nicht, dich so enttäuscht zu sehen." sagt er nun.

"Du bist selbst Schuld du Idiot. Lass mich in Ruhe." sage ich nur und will an ihnen vorbei gehen in die Küche. Er hält meinen Arm fest, doch ich schlage ihn nur weg und schreie ihn an.

"Fass mich nicht an!" Er schaut mich ziemlich erschrocken an.

"Fass.Mich.Nicht.An! Verstanden?" frage ich schon fast zischend. Ich sehe noch, wie Sally's 'Eltern' etwas zu den Jungs sagen und auf sie zugehen, bevor sie hinter ihnen die Tür schließen.

"Danke." sage ich nur leise und ihr Mutter legt mir einen Arm auf die Schulter.

"Klar. Geht nach oben. Ich mache euch etwas zu Essen und einen Kakao." sagt sie lächelnd. Wir nicken nur dankend und Sally nimmt wieder meine hand und wir gehen nach oben.

"DVD?" fragt sie grinsend. Ich nicke und sie sucht eine DVD aus. Dann legt sie sie in den Player und macht den Fernseher an. Wir legen uns ins Bett und decken und mit einer flauschigen decke und einer normalen Decke zu. Dann legen wir noch Kissen an die Wand, damit wir uns anlehnen können und wenig später kommt auch schon ihre Mutter rein.

"Also. Hier hab ich Nudeln für euch und euren Kakao. Komische Kombination, aber da Sally das immer so gerne ist, dachte ich mir das ihr das beide mögt. Und wenn ihr fertig seit ruft ihr einfach, OK? Ich hol es dann und dann hab ich noch etwas." sagt sie und zwinkert uns einmal zu.

"Danke. Das ist echt lieb." sage ich lächelnd und dann geht sie wieder.

Nachdem wir gegessen haben und den Film nebenbei gesehen haben schaut Sally mich lächelnd an.

"Mom!" ruft sie und nach wenigen Minuten kommt sie auch schon.

"Fertig? Gebt her." sagt sie lächelnd und nimmt alles wieder mit. Nach zwei Minuten kommt sie wieder rein und hält noch etwas in den Händen.

"Eis hilft immer." sagt sie nun und gibt uns eine große Packung Eis und zwei große Löffel.

"Danke. Für alles." flüstere ich und sie gibt uns beiden lächelnd einen Kuss auf den Kopf. Wie Mom.

Dann geht sie wieder und wir fangen an das Eis zu essen.

"Ich bin müde." sage ich gähnend und legen meinen Kopf nun ganz auf Sally's Schulter.

"Ich auch." sagt sie als ich sie anschaue. Wir machen die DVD aus und legen uns richtig hin.

Wir schauen und Minuten lang einfach nur in die Augen. Langsam werden meine Augen immer schwerer und schwerer, bis ich schließlich im Land der Träume versinke.

Born to dance - 1D FFWhere stories live. Discover now