Kapitel 85

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*Harry P.O.V*

Als ich die Tür aufreiße um rauszugehen, steht Charlie plötzlich vor mir.

"Charlie." flüstere ich geschockt. Sie hat Tränen in den Augen und schaut mich an. Diese Enttäuschung. Diese erneute Enttäuschung in ihren Augen. Sie dreht sich ruckartig um und geht. Ich schaue ihr nur hinterher und bin nicht fähig etwas zu tun.

"Harry?" fragt mein Vater und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

"D-Das war Charlie. Sie ... Sie hat alles gehört." sage ich nur.

"Was? Wo ist sie?" fragt Mom sofort.

"Weg." sage ich monoton und gehe.

"Entschuldigung. Ich muss ganz dringend zu meiner Schwester. Es ist sehr wichtig." sage ich an der Information der Psychiatrie.

"Zu wem wollen sie denn?" fragt die Frau.

"Charlie." sage ich erstmal nur.

"Die Charlie? Dann tut es mir leid. Sie dürfen nicht zu ihr." sagt sie entschuldigend und lächelt etwas traurig.

"Fuck man. Ich muss aber zu ihr. Es ist sehr wichtig." versuche ich es weiter.

"Nein, sie dürfen nicht zu ihr. Keiner darf zu ihr. Tut mir wirklich leid." sagt sie und ich gebe auf. Ich komme nicht rein.

"Mr. Styles?" höre ich die Stimme eines Arztes.

"Ja?" frage ich sofort. Es ist Charlies Arzt und er sieht nicht grade glücklich aus.

"Es geht um Charlie. Sie ... Sie ist verschwunden." sagt er ernst.

"Was? Wie meinen sie das?" frage ich sofort panisch. Es kann doch nicht sein das ein Mädchen in einem Krankenhaus einfach so verschwindet.

"Schwester und andere Ärzte sind immer noch am suchen, jedoch ist sie nirgendwo im Krankenhaus." sagt er nun.

"Wie geht das bitte schön? Das hier ist ein Krankenhaus. Wie kann es sein das sie einfach so verschwunden ist?" frage ich aufgebracht.

"Sie sollte eben zum Essen abgeholt werden, jedoch war das Zimmer leer und sie war nicht mehr zu finden. Es tu mir so leid. Wir tun alles mögliche um sie zu finden." sagt er und schaut mich entschuldigend an.

"Wie konnte das passieren?" frage ich aufgebracht und auf 180.

"Wir suchen sie. Wenn wir sie in einer Stunde och nicht gefunden haben, rufen wir die Polizei." sagt er entschuldigend. Ich nicke und gehe. Weg, Hauptsache weg von diesen Vollidioten.

Ich mache mich auf den Weg nach Hause. Die anderen sind schon nach Hause gefahren, als ich zu unseren Eltern gegangen bin.

"Spielen wir Fußball?" fragt Louis in die Runde, als wir im Wohnzimmer sitzen.

"Harry komm schon. Ablenkung tut gut." sagt Niall grinsend. Ich gebe schließlich nach und wir gehen raus um Fußball zu spielen.

"Ich steh frei!" ruft Sally, und wedelt mit den Armen. Louis schießt mit einem Hochschoß zu ihr, doch auf einmal bleibt sie wie angewurzelt stehen und ... der Ball knallt genau auf ihren Kopf.

"Sally ist alles OK?" frage ich und gehe zu ihr.

"Das tut mir so leid." sagt Louis und läuft zu ihr.

"Charlie." sagt sie auf einmal und rennt los. Als wir und in die Richtung drehen, sehen wir nur, wie die beiden sich umarmen. Charlie ist hier. Sally fängt total an zu weinen, doch Charlie geht es auch nicht anders.

"Charlie!" schreit Emmy und rennt auf sie zu. Nachdem Charlie und Sally sich gelöst haben, springt Emily ihr in die Arme und drückt sie ganz fest.

"Ich habe euch so vermisst." sagt sie mit kratziger und rauer Stimme. Sie umarmt die beiden fest und wischt sich dann die Tränen weg.

"Endlich. Ich dachte schon der Tag kommt nie." sagt Louis und nimmt sie ebenfalls fest in den Arm.

"Ich ... ich kann aber nicht bleiben." sagt sie niedergeschlagen.

"Was? Aber warum nicht?" fragt er jetzt.

"Weil ... ich abgehauen bin. Ich bin weggelaufen. Sie suchen mich schon. Aber ich will da nicht mehr hin. Die behandeln mich wie eine Irre. Ich bin doch kein Psycho." sagt sie nun und schaut nach unten.

"Was? Aber ..." fange ich an.

"Sei du mal ganz leise. Wegen dir bin ich doch nur in dieser scheiß Situation. Hättest du mich nicht so unter Druck gesetzt, hättest du nicht gesagt das alles meine Schuld ist, wäre es nie so weit gekommen. Du hast gesagt das alles meine Schuld ist, weil ich gegangen bin und sie mir nach sind. Du bist an allem Schuld Harry, nicht ich!" schreit sie am Ende schon fast und kommt immer näher. Sie weint schon wieder, doch diesmal vor Wut.

"Es ist ja auch so. Du bist daran Schuld, das unsere Eltern im Krankenhaus liegen. Wärst du nicht gegangen, wären sie nicht losgefahren. Du bist an allem Schuld!" sage ich laut und sehe sie wütend an.

"Du lügst!" schreit sie und holt aus. Wenig später klatscht es ordentlich und ein stechender Schmerz durchzuckt meine Wange. Sie hat mir eine geklatscht. Meine kleine Schwester hat mir ne Backpfeife gegeben. Und zwar eine heftige.

Plötzlich wird sie von mir weggezogen und festgehalten. Es sind Polizisten, doch hinter ihnen stehen ihre Ärzte.

"Du lügst!" schreit sie weinend und ziemlich verzweifelt. Sie währt sich zuerst hartnäckig, doch nach kurzer Zeit hört sie schlagartig auf.

"Du lügst." sagt sie nun leiser.

"Nein." sage ich monoton und fast emotionslos.

"Doch. Und ich dachte, wir wären eine Familie." sagt sie verletzt.

"Charlie. Wir sind eine Familie." sage ich und schaue sie nun an. Das, was sie als nächstes sagt, versetzt mir jedoch einen tiefen Stich ins Herz.

"Nein Harry. Wir sind schon lange keine Familie mehr. Eine Familie würde helfe. Aber du schaust nur zu, wie deine kleine Schwester in die Klapse gesteckt wird."

Born to dance - 1D FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt