6: Zurück

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Als es langsam Abend wurde und die Anderen beschäftigt waren, zog ich die Tasche mit den Gewichten hervor und verschwand unauffällig nach draußen. Dort legte ich mir alle Gürtel und Gurte mit den Gewichten an, zog sie zurecht und überprüfte sie.

"Cathi, was tust du da?", erschrocken wirbelte ich herum und erkannte Laura, die mich musterte. "Was sind das für Foltergeräte?" Sie griff nach einem der Gurte und schien sichtlich verwundert.

"Das sind meine Trainingsgewichte.", erklärte ich und schlug ihr leicht auf die Hand, damit sie den Gurt nicht verschob.

"Trainingsgewichte?", jetzt ging sie mir auf die Nerven. Langsam setzte ich mich in Bewegung und ging in einen fließenden, joggenden Gang über.

"Ohne Scheiß?! Du rennst mit den Dingern?!", sie war plötzlich neben mir. Ich verdrehte die Augen. "Wieso bist du beim offiziellen Training so mies, wenn du sowas machst?" Sie zapplte mit ihren Händen und deutete auf die Gewichte.

"Weil ich da mies sein will.", gab ich zurück und ignorierte ihren Protest. Als die Sonne langsam versank, fragt nicht wann genau, stoppte ich vor der Hütte, ziemlich außer Atem. Laura hockte schon seit einer ganzen Weile auf den Stufen und musterte mich kopfschüttelnd.

"Du bist komisch.", meinte sie, während ich die Gürtel abschnallte. Ich musterte sie kurz, sagte aber nichts dazu. Das ich nicht ganz sauber tickte, wusste ich selbst. Laura schüttelte weiter den Kopf.

"Wenn du ihm weiter so schüttelst, fällt er ab.", schmunzelte ich dann und war selbst verwundert. Ich war nicht so der amüsierte Typ, ganz im Gegenteil. Seit meine Eltern gestorben waren, hatte ich mir Schlagfertigkeit und eine gewisse Mürigkeit angeeignet.

"Ich hab gewonnen! Jem schuldet mir Geld!", jubelte sie und ich blickte sie fragend an. "Wir haben uns gefragt, ob du überhaupt lächeln kannst und prompt darum gewettet." Ich zog ein Augenbraue nach oben, eh ich ihr stumm eine Kopfnuss verpasste. "Au, das war doch echt nicht nötig oder?"

Die nächsten Wochen trainierten wir mit dem 3D Maneuver Gear, vor allem im Wald. Tatsächlich tat ich mich anfangs etwas schwer damit, einmal traf ich nicht richtig mit dem Hacken und wäre vermutlich gegen den nächsten Baum geknallt, wenn meine Bewegungen inzwischen nicht so dermaßen schnell geworden wären. Ich hatte sofort reagiert und den Hacken auf den nächsten Baum gefeuert, diesmal hatte er gehalten. Auch das töten der Holztitanen durch einen tiefen Schnitt im Nacken klappte ganz gut. Die Theorie dagegen war ermüdent. Ich hielt nicht viel von Regeln und allgemeinen Strategien, da es doch immer auf die Situation ankam um angemessen handeln zu können, oder zu entscheiden ob eine Handlung angemessen war. Eines Tages, ziemlich kurze Zeit vor den letzten Prüfungen, rief mich der Ausbilder zu sich.

"Silver, sie bekommen ein paar Tage frei.", erklärte er und ich musterte ihn verwundert.

"Warum, wenn ich fragen darf, Sir?", ich nahm die Hand vom Herz und musterte ihn fragend.

"Das Waisenhaus hat uns benachrichtigt und wir sollen ihnen ausrichten, dass ihr Bruder dort nicht mehr bleiben kann. Er hat zuviel Ärger gemacht.", ach verdammt, Robert. Ich nickte und noch am selben Tag verließ ich das Trainingslager. Eine Kutsche brachte mich zurück nach Shiganshina.

So wie hat es euch gefallen?

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt