68: Freunde

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Es gingen gefühlte Stunden eh ich meine Fassung zurückgewann. Ein leichtes Tippen an meiner Schulter brachte mich zurück in die Wirklichkeit.

"Alles in Ordnung?", ich blickte zu Eren auf, welcher sich unter seiner Kapuze verborgen hatte. Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe.

"Nicht so ganz, um ehrlich zu sein.", murmelte ich. Hatte ich überreagiert? Er hatte ja Recht damit, dass ich noch immer eine Soldatin war und auf seine Befehle zu hören hatte aber in diesem Moment war es Erwins Entscheidung mich einzuweihen oder nicht. Erwin stand über Ackermann. Hätte der Giftzwerg wenigstens eine Erklärung gebracht, von mir aus, dass er mich beschützen und nicht reinziehen wolle...das hätte ich zwar auch nicht toll, aber verständlich gefunden. Ich sollte seinen Befehlen vertrauen aber wo war sein Vertrauen im mich?

"Der Corporal hat es bestimmt nicht so gemeint.", wieder riss mich Eren in die reale Welt zurück.

"Ach Eren...", seufzte ich und wuschelte ihm unter der Kapuze durch die Haare. "Ich glaube, der Corporal hat genau das gesagt, was er sagen wollte."

"Hey!", er schob meine Hand weg und zupfte seine Haare zurecht. Ich musste lächeln, obwohl ich mich immer ziemlich beleidigt war. "Habt ihr jetzt Streit?" Eren klang etwas kleinlaut, als wäre er verunsichert.

"Na, glücklich und zufrieden bin ich im Moment jedenfalls nicht mit seinem Verhalten.", grummelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Aber warum interessiert dich das?"

"Hanji meinte, ihr seit viel offener und ausgeglichener, seit ihr zusammen seid.", meine Hand traf meine Stirn mit voller Wucht.

"Bei allen drei Mauer...nicht du auch noch.", grummelte ich. Wäre sie nicht gerade am Trauern, würde ich Hanji erwürgen. Eren lachte leise. "Komm Eren, lass uns eine Runde gehen. Wenn ich noch länger hier stehe, schlage ich Wurzeln." Er nickte und wir verließen das abgesperrte Gebiet. "Was hältst du von den ganzen Tam-tam?" Ich deutete mit den Daumen hinter mich.

"Ach ich weiß nicht. Es ist merkwürdig, dass wir plötzlich nach jemanden suchen, der zwei Titanen getötet hat. Aber ich verstehe, dass sie wichtig waren.", er zuckte mit den Schultern. Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Da hast du gar nicht so Unrecht.", murmelte ich und blickte über die Häuserfassaden. "Ach wechseln wir das Thema. Das jetzige erinnert mich bloß an...den blöden Streit." Ich seufzte. "Also Eren, was ist mit dir? Was geht dir durch den Kopf?"

"Einiges. Ich denke ständig daran, wie es meinen Freunden geht, ob sie sich schon entschieden haben, wer dem Aufklärungstrupp betritt.", er seufzte leise. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Ich glaube, deine Freunde kommen gut durch. Zu welcher Sparte wollen sie denn?", ich setzte mich auf die Stufen irgendeines alten Denkmals, dass auf einem etwas größeren Platz stand, nieder und klopfte auf die freie Stelle neben mir. Eren ließ sich neben mir fallen und legte die Arme auf die Oberschenkel.

"Na ja, ein paar wollen zur Militärpolizei, Jean und Annie, Connie auch. Mikasa und Armin zum Aufklärungstrupp. Ich weiß nicht, ob sich die Anderen schon entschieden haben.", erzählte mir Eren. Ich nickte.

"Mikasa ist doch die schwarzhaarige Impulsive?", ich lehnte mich leicht zurück. Eren nickte.

"Die, die du im Gericht zurückgehalten hast. Danke dafür übrigens. Mikasa will mich immer beschützen und dann handelt sie manchmal schneller als sie denkt.", erklärte er mir und es klang ein wenig sehnsüchtig. Er vermisste sie wohl.

"Ihr steht euch ein bisschen näher als Freunde, oder?", fragte ich schmunzelnd nach und Eren schoss das Blut in den Kopf.

"Äh...w-wir sind wie Geschwister aufgewachsen.", stammelte er sofort. Ich musste etwas lachen und boxte Eren leicht gegen die Schulter.

"Schon gut, geht mich ja auch nichts an.", meinte ich amüsiert. "Was ist mit dem niedlichen Blonden?"

"Armin? Er ist unser bester Freund, seit ich denken kann. Armin ist mit Mikasa und mir aufgewachsen. Er ist ziemlich ruhig und schüchtern aber ein großartiger Denker.", beschrieb Eren und ich hörte ihm interessiert zu.

"Jäger! Silver!", man es war gerade so angenehm. Ackermann tauchte vor und auf. "Wir reiten zurück." Ich verdreht etwas genervt die Augen, eh ich auf stand und dem Befehl nachkam.

Ich schreibe gerade fleißig am Ende und hoffe, dieses Kapitel hat euch gefallen :3

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWhere stories live. Discover now