Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction

76: Titan

Es war ruhig, viel zu ruhig. Auch wenn wir die sicherste Position hatten, so glatt konnte das nicht gehen. Wenn wir Rauchsignale erblickten, dann nur grün. Plötzlich kam ein Soldat heran geritten.

"Erstatte Bericht! Angriffe von der rechten, hinteren Flanke. Der Titan ist sehr weit vorgedrungen, die Spähereinheiten sind so gut wie zerschlagen. Bitte an den Trupp links von euch weiterleiten.", rief der Soldat. Ich zischte leise. Das war ganz und gar nicht gut. Ackermann nickte und schickte Petra los um die Nachricht weiterzuleiten, als ich aufhorchte.

"Schwarze Rauchzeichen! Rechts hinter uns!", rief ich. Levi blickte sich kurz um und nickte, dann gab er Eren den Befehl das Zeichen weiterzuleiten. Ein Abnormaler. Das hat uns noch gefehlt. Es waren sicher schon etliche gestorben, unter dem schwarzen Rauch starben noch mehr und wir konnten nicht zurück, die Mauer war viel zu weit weg. Die Anderen wirkten ebenso angespannt, Eren sah sich immer wieder um.

"Eren! Konzentriere dich!", ich ritt auf seiner Höhe und heftete meinen Blick auf die Umgebung vor mir, als ich einen näher kommenden Wald erkannte. Ich kannte ihn. Er war mal eine Touristenattraktion gewesen, da er aus Mammutbäumen bestand. Das Passieren würde uns die Sicht auf Titanen kosten aber es gab kaum ein besseres Einsatzfeld für die Gear. Allerdings lag er ziemlich weit von Shiganshina entfernt. Langsam war ich mir nicht mal sicher ob wir es überhaupt noch auf die Stadt abgesehen hatten aber ich hatte versprochen zu vertrauen, also drängte ich den Gedanken zurück und hielt das Tempo. Wir ritten auf den einzigen Weg, welcher mittig durch den Wald führte. Die Anderen mussten nach links und rechts ausgewichen sein. Als die Schatten mein Gesicht streifen, stieg das merkwürdige Gefühl wieder auf. Warum waren wir hier? Vertrauen. Ich versuchte möglichst entschlossen auszusehen und bemerkte, dass die Anderen verunsichert waren. Shiganshina war jedenfalls nicht länger unser Ziel, da war ich mir jetzt sicher. Eren begann Levi auszufragen, doch der gab unpräzise und knappe Antworten. Ich horchte wieder auf und wandte den Kopf. "Schwarzer Rauch! Hinter uns!"

"Zu den Klingen.", befahl Levi. "Wenn das Vieh ein Mal da ist, zählt jede Sekunde." Er zückte seine Schwerter, als wir ein Beben spürten. Ein Titan tauchte aus dem Nichts auf, sein Körper von Sehnen und Muskeln überzogen. Auch wenn mir bekannt war, dass Titanen kein Geschlecht hatten, so ähnelte der hier einer Frau mit blondem Haar. Er...oder eher sie war unglaublich schnell und jagte uns vor sich her, doch früher oder später würden wir das Rennen verlieren...vermutlich früher.

"Corporal! Dürfen wir auf die 3D-Maneuver-Gear wechseln?!", rief Petra panisch. Ich verstand die Angst mit zu gut. Auch mit ging ein wenig die Pumpe. Ackermann gab keine Antwort, als aus dem Nichts Verstärkung auftauchte, die dem Titan nicht lang als Gegner dienten. Ich schluckte schwer und versuchte meinen Blick vorn zu halten. "Wir brauchen Befehle!" Ich biss die Zähne zusammen. Inzwischen war auch Auruo in Panik und brüllte nach Befehlen. Eld zückte ebenfalls seine Schwerter, alle waren bereit das Vieh zu erlegen, doch Ackermann weigerte sich noch immer Befehle zu geben.

"Ohren zuhalten.", meinte Levi plötzlich, absolut ruhig. Wir sahen ihn verwundert an. Eh wir dem Befehl nachkamen. Ich hasste die Sekunden in denen ich beinah taub war. Auf meinen Gehörsinn hatte ich mich bisher am meisten verlassen können. Es gab eine kurze Schallexplosion, dann konnten wir die Hände wieder senken. "Ihr kreischt herum wie hysterische, kleine Mädchen. Wir haben Eren zu beschützen auch wenn wir dabei draufgehen. Wir flüchten zu Pferd und basta." Er mich kehrte die Entschlossenheit in ihre Gesichter zurück.

"Wo wollen wir denn hin?! Das Vieh sitzt uns schon im Nacken!", rief Eren. Ich blickte nicht zurück aber ich hörte das Geräusch einer Gear. Neues Kanonenfutter...dieser Titan war eindeutig eine Nummer zu groß. Gunther weiß Eren an nach vorn zu schauen. Eren protestierte, wollte umkehren und die Verstärkung retten. Ich gab ihm innerlich Recht, ich konnte den Klang des Sterbend nicht ertragen aber uns mit diesem Titan anzulegen, war unser sicherer Tod. Eren verfiel in Panik. Auch Petra wies ihm an nach vorn zu blicken. Ich holte von hinten gerade auf, als ich sah, dass Eren seine Hand in Richtung seines Mundes bewegte.