07 - Dress

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Chapter 7

Seufzend ließ ich mich durch die Stadt schleifen, auch wenn ich am liebsten nur in mein Bett wollte, aber da dies mein einziges Bedürfnis war, musste ich auch mal andere Sachen tun. Und zudem konnte man Jolines braunen Hundeaugen nun wirklich nur schwer widerstehen. Als sie mich in Sozialwissenschaft gefragt hatte, ob ich ihr in der Stadt Gesellschaft leisten würde, konnte ich nicht nein sagen, zudem ich noch immer ein leichtes schlechtes Gewissen hatte, dass ich sie zuerst nicht bei uns haben wollte – gegen sie hatte ich ja kein Problem.

Meine Laune war noch immer auf den absoluten Tiefpunkt, aber ich versuchte mich zusammen zu reißen. Den restlichen Tag über hatte ich weder mit Alec noch mit Kylie gesprochen, da jedes weitere Wort in einem Streit geendet wäre, ich war noch so wütend und geladen, dass ich dieses Risiko nicht eingehen konnte. Ich kannte mich, in einem Streit, würde ich all die Dinge sagen, die mir auf den Herzen lagen – und das waren genau die, die ich nicht preisgeben konnte. Und zum Glück war mir auch kein einziges Mal Jackson über den Weg gelaufen.

„Tut mir wirklich leid für Jackson unverschämtes Benehmen in der Cafeteria, wenn er mal auf etwas fixiert ist will er es auch durchsetzen, außerdem redet er erst bevor er denkt, gib ihn noch eine Chance, er ist wirklich total in Ordnung", sagte Joline und zog mich plötzlich in eine Boutique für Abendkleider.

Was zur Hölle wollten wir hier? Joline kam mir persönlich nicht so wirklich wie der Typ vor, der sich jeden Abend schick machte und auf eine angesehene Party ging. Zudem ging man mit solchen Kleidern, die hier angeboten wurden nicht auf eine einfache Hausparty, ich wollte gar nicht wissen, welche Preisklasse dieser Laden hatte.

„Was wollen wir hier?" Fragte ich verwundert und beabsichtigte damit auch auf ihre Bitte nicht eingehen zu müssen, schließlich wusste ich nicht, warum ich Jackson eine zweite Chance geben sollte, besonders da ich mich ihm sowieso nicht nähern würde. Es musste schon etwas sehr gravierendes passieren, dass ich nachgab.

„Für den Winterball!" Quietschte sie aufgeregt und klatschte begeistert in die Hände.

Plötzlich dämmerte es mir und ich schlug mir gegen die Stirn. Ich war so ein Vollidiot – natürlich, der Winterball. In drei Wochen würde der Ball stattfinden, das Einzige worauf man sich im Jahr wirklich freuen konnte. Alkohol, natürlich nicht mit der Erlaubnis der Lehrer, einen guten DJ und meistens sorgte dieser Abend dafür, dass man ihn nie vergaß. Ich bin immer mit Alec und Kylie hingegangen, aber dieses Jahr sah ich absolut kein Grund, warum ich hingehen sollte. Ich würde mich auch unter keinen Umständen dorthin schleifen lassen.

„Ich brauch unbedingt ein Kleid und du bist meine Beratung!" Rief sie und direkt kam eine Verkäuferin auf zu uns, die sie ebenfalls beraten sollte, schließlich war ihre Meinung wichtiger als meine.

Während ich mich am liebsten auf den Stuhl geworfen hätte und einfach nur zugeschaut hätte, fasste sie mich an meinem Handgelenk, jedoch riss ich mich direkt los und murmelte kurz darauf ein leises Sorry, während ich ihr folgte, aber sie war so euphorisch, dass sie es gar nicht bemerkte.

„Ich brauche ein Kleid für den Winterball – das Budge ist dabei völlig egal, ich zahl mit der Kreditkarte von meinem Vater", grinste sie und entblößte die kleine Karte, die das Paradies eröffnete. „Es soll nicht allzu schlicht sein, ich möchte auffallen und am besten kein schwarz."

„Warte einen Moment, ich hol dir ein paar Kleider, die du dann anprobieren kannst", murmelte die Verkäuferin, die völlig in ihrem Job aufging. „Kann ich euch irgendwas anbieten? Kaffee? Sekt? Wasser?"

„Wir hätten gerne Sekt", antwortete Joline und ich sah sie etwas entgeistert an.

„Wir sind noch minderjährig", sagte ich leise, als die Verkäuferin verschwunden war und Joline sah mich mit einem eindeutigen Blick an. „Ich bin keine Nonne – aber trotzdem."

„Du bist 17 Jahre stell dich nicht so an", sagte sie und lief pfeifend durch die Ständer von Kleidern und sah sich um. Ihre Hände glitten immer wieder durch die schönen Stoffe der Kleider und obwohl ich kein Fan davon war, sah ich das eine oder andere Modell, was mein Herz schmelzen ließ. Solange ich sie nicht selbst anziehen musste, war alles gut.

„Ich bin erst 17 geworden – warte woher weißt du das eigentlich?" Fragte ich verwirrt und überlegte fieberhaft, ob ich irgendwann mein Alter erwähnt hatte, aber Fehlanzeige.

„Kylie hat es erwähnt."

Ich antwortete darauf nichts mehr und kurz darauf kam auch schon die Verkäuferin mit einigen Kleidern, die sie auf ihren Armen hielt und Jolines Augen leuchteten dabei freudig auf.

„Probier diese mal."

Sie verschwand direkt in der Umkleide und ich ließ mich endlich auf den Sessel fallen, wahrscheinlich mussten sich so die Männer fühlen, die ihre Frauen zur Ankleide begleiteten.

„Kann ich dir auch irgendein Kleid bringen?" Fragte die Verkäuferin mich, aber ich lehnte dankend ab, schließlich brauchte ich kein Kleid. Die Verkäuferin drehte sich wieder um, damit sie den Sekt holen konnte und ich rieb mir über mein Gesicht.

„Wieso nicht?" Fragte Joline aus der Umkleide und ich lachte leise.

„Ich gehe nicht auf den Ball", antwortete ich ihr und geschockt streckte sie ihren Kopf aus der Umkleide und hoffte wahrscheinlich darauf, dass ich ihr sagte, dass ich nur einen Scherz machte „Schau nicht so geschockt – ich gehe nicht."

„Du musst gehen! Du würdest wunderschön in einem Kleid aussehen!" Schwärmte sie und zog sich weiter an.

Leicht verzog ich meinen Kopf und schüttelte meinen Kopf. Ich würde nicht gehen und ich würde auch kein Kleid anziehen. Ich musste mich schon überreden lassen, dass ich auf dem Abschlussball eins anzog, da ich auch zuerst nicht gehen wollte. Aber das wurde nicht akzeptiert, weder von meiner Mum, noch von meinen besten Freunden. Und somit wurde ich genötigt dorthin zu gehen.

„Wenn ich dich zum Essen einlade, kommst du dann?" Fragte sie und laut lachte ich auf, netter Versuch.

„Essen ist zwar immer ein sehr verlockendes Angebot, aber nein ich werde nicht zum Winterball gehen, da müsste schon ein Wunder passieren, dass ich gehe."

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ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's Girl 2Where stories live. Discover now