16 - Cabin

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Chapter 16

Wahllos stopfte ich völlig unordentlich alle Klamotten, die ich brauchen würde in meine kleine Reisetasche und ließ mit Absicht meinen Geldbeutel draußen, dass letzte was ich gebrauchen konnte, war das peinliche Suchen nach dem plötzlich verschollenen Geldbeutel. Ich atmete ein letztes Mal tief durch, ehe ich mich in meinem Zimmer umsah. Ein Rucksack mit Lebensmittel und eine Reisetasche mit meinem Klamotten, dass müsste alles sein. Schnell huschte ich zu meinem Schreibtisch und suchte einen kleinen Zettel, wo ich eine Notiz für meine Mum hin kritzeln konnte, mir war deutlich bewusst, dass sie mir wahrscheinlich lebenslangen Hausarrest verpassen würde, wenn ich am Sonntag wiederkommen würde, aber ich brauchte diese Auszeit. 

Seit Kylie am Mittwoch aus meinem Zimmer gestürmt war, hatte ich sie nicht mehr gesehen, aber ich war heute früh in Jackson hinein gerannt, welcher mich nur breit angegrinst hat und mich gefragt hat, wie es mir ging. Nachdem ich ihn still angesehen hatte, hatte er mir sein wahres Anliegen mitgeteilt – Kylie machte Vorschritte, wenn sie die Kontrolle verlor, versuchte sie nicht direkt jeden umzubringen, sondern sich zu beruhigen, was jedoch fehlschlug.

Und als ich dann auch noch das Gerücht gehört hatte, dass man Charlie hier in der Nähe gesehen hatte, war es rum. Ich brauchte eine Auszeit und das dringend. Ein Wochenende ohne das ich gestört werden konnte, ich würde mein Handy ausschalten und versuchen alles sacken zu lassen. Da eignete sich doch das alte Jagdhaus meiner Großeltern perfekt für.

Nachdem ich die Notiz geschrieben hatte, legte ich meinen Geldbeutel nach ganz oben in meine Reistetasche und hoffte dass er dort bleiben würde, bevor ich sie zu zog. Ich schulterte meinen Rucksack und nahm in beide Hände jeweils einmal meine Reisetasche und einmal die Notiz.

Ich schnappte mir meine Jacke und lief nach unten, ich legte den Zettel extra so hin, dass meine Mum ihn unmöglich übersehen konnten und zwar unter ihrer Kaffeetasse. Ich warf einen letzten Blick auf die Nachricht und seufzte leise auf. Hi Mum, ich wollte dir nur mitteilen, dass ich eine Auszeit brauche, ich bin pünktlich zum Abendessen am Sonntag wieder da. Ich liebe dich. x Izzy

Während ich durch den Gang lief, suchte ich in unserem Kästchen mit Schlüssel den richtigen für das Jagdhaus heraus. Als ich diesen endlich gefunden hatte, steckte ich ihn in meine Jackentasche und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle, damit ich meinen Weg nach St. Joseph aufbrechen konnte. Zum Glück war es nicht weit weg und ich würde in 30 Minuten mit dem Bus dort sein – länger hätte ich es dort wahrscheinlich sowieso nicht ausgehalten. Ich hasste die stickige Luft im Bus und wenn man das Gefühl hatte in den Achsel einer ungewaschenen Person zu ersticken.

Sobald ich draußen war, umhüllte mich die frische Luft, sodass ich mich tiefer in meine Jacke vergrub und lief dann direkt zur Bushaltestellte, die nicht weit weg von meinem Haus war, normalerweise mied ich es wirklich Bus zu fahren und zählte die Tage sehnlichst herunter, bis meine Mum mir endlich erlaubte, denn Führerschein zu machen.

Sobald ich an der Bushaltestelle stand, stellte ich meine Reisetasche ab und holte aus meiner Jackentasche meine Kopfhörer, damit ich Musik hören konnte. Ich wurde die SIM-Karte später aus meinem Handy nehmen, denn hundertprozentig würde meine Mum mich anrufen sobald sie von der Arbeit wieder kam und den Zettel entdeckte, aber dafür hatte ich keinen Nerv.

Nachdem ich gefühlte Stunden auf den Bus gewartete hatte, kam er endlich und ich lief seufzend hinein, das Abenteuer konnte beginnen.

Lächelnd schloss ich die Tür zu der Jagdhütte auf und atmete sogleich tief durch. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, aber ich fühlte mich eindeutig erleichterter. Niemand wusste wo ich war und für einen Moment konnte ich vor meinen Problemen flüchten – aber das war nicht der einzige Grund warum ich hierhergekommen war.

Sobald ich drinnen war, schloss ich die Tür auch wieder ab, sicher war sicher. Die Hütte war im Wald, zwar nicht wirklich abgelegen, aber trotzdem. Es gab noch ein paar andere Häuser hier, die ‚Nachbarn' sind immer mit meinem Grandpa im Wald jagen gegangen, sodass ich sie flüchtig kannte.

Die Eingangshalle war nicht allzu groß und man kam direkt ins Wohnzimmer und Esszimmer. Man konnte noch hochlaufen und würde dann zu dem Schlafzimmer und Bad kommen, aber da ich vorhatte, meine Zeit hier unten zu verbringen, stellte ich meine Reisetasche vor der riesigen Couch ab und schritt in die Küche, damit ich die Lebensmittel verstauen konnte. Danach machte ich mich gleich auf den Weg den Kamin anzumachen, da es sonst ein wenig kalt sein würde.

Dieser Ort erweckte einige Erinnerungen, an die Zeiten als ich noch kleiner war und immer zu meinen Großeltern gegangen bin, sie verbachten die restlichen Jahre eigentlich nur noch hier, was ich auch definitiv nachvollziehen konnte. Es war wunderschön. Ich war schon immer gerne hier gewesen und hatte meine Zeit hier verbracht.

Als sie beide kurz nacheinander von uns gegangen sind, haben sie meiner Mum das Jagdhaus überschrieben und sie hatte es mir versprochen. Seitdem hatten wir ein paar Erneuerungen unternommen – einen Fernseher hatte seinen Platz im Wohnzimmer gefunden, genauso wie eine Anlage, einige Möbel wurden ausgetauscht und ansonsten blieb alles beim Alten.

Noch immer mit einem leichten lächeln lief ich auf die Anlage zu und steckte mein Handy an, wo ich bereits die Sim-Karte heraus genommen hatte. Ich ging auf Shuffle und warf mich auf die Couch, sofort versank ich in den ganzen Kissen und Decken und seufzte laut auf. Die Couch war der reinste Traum, sie war schwarz, groß und war einfach nur unglaublich bequem. Die Müdigkeit machte sich bemerkbar, da ich die letzten Nächte kaum geschlafen hatte und rollte mich auf die Seite zusammen, während ich in das Feuer des Kamins starrte, ich griff noch ein letztes Mal hinter mich und zog eine dünne Decke über mich und langsam merkte ich wie meine Augen mir zufielen. Ich versuchte sie einige Male offen zu halten, aber irgendwas war es mir egal und ich sank in einen ruhigen und endlich mal erholsamen Schlaf.

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ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's Girl 2Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon