14 - Monster

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Chapter 14

„Was hast du getan", hauchte ich noch immer völlig geschockt, als ich endlich meine Stimme wieder gefunden hatte.

Lachend winkte Jackson und Joline schliff Kylie heraus, die sich anfing zu wehren und mich ansah. Pure Panik spiegelte sich in ihren geröteten Augen wieder, was mir das Herz brach. Sie wollte anscheinend was sagen, fand aber ebenfalls keine Worte.

„Wenn du auch nur einen Versuch unternimmst ihr zu helfen, werde ich euch beiden alle Knochen brechen – nur mit dem Unterschied das ihre heilen werden, deine nicht", sagte Jackson an mich gewandt und ich sah ihn gequält an, spürte jedoch noch immer die heiße Wut unter meiner Haut pulsieren.

„Du hast ihr Leben ruiniert", murmelte ich leise. „Du bist ein Monster, du bist ein Unmensch."

„Ich wurde schon mit weitaus schlimmeren Sachen betitelte", sagte er unbeeindruckt und kam auf mich zu, jedoch wich ich zurück und nahm ihn ins Visier.

„Wieso sie? Wieso nicht mich, somit hättest du mich direkt auf deiner Seite gehabt."

„Wer weiß, vielleicht habe ich noch vor dich zu einem späteren Zeitpunkt zu verwandeln", grinste er und wackelte vielsagend mit seinen Augenbrauen, was dazu führte, dass sich mein Magen verkrampfte. „In erster Linie ging es mir um das Druckmittel, außerdem ist die beste Freundin doch immer ein guter Anfang oder?"

„Du ekelst mich an", fauchte ich und hätte mich am liebsten auf ihn gestürzt, zum ersten Mal in meinem Leben bereute ich es, dass ich unsportlich und untrainiert war.

„Wie gesagt, man hat mir schon deutlich schlimmere Sachen an den Kopf geworfen und ich will jetzt mal was klarstellen", sagte er mit einer gewissen Härte in der Stimme, sodass ich leicht zusammen zuckte. „Du wirst mir helfen die Werwolfjäger ausfindig zu machen, wie wirst du noch erfahren, wirst du das nicht tun, werde ich Kylie ungezügelt auf die Stadt lassen und ein neuer Werwolf ist sehr, sehr, sehr böse und blutrünstig, sie wird zwar niemanden mit ihrer menschlichen Seite umbringen, aber mit ihrer animalischen und das wird sie verfolgen. Sie ist so eine zarte Persönlichkeit."

„Bitte pass auf sie auf", murmelte ich und fuhr mir über mein Gesicht, damit ich die Tränen weg wischen konnte. „Was wird jetzt mit ihr passieren?"

„Sie wird sich in den nächsten zwei Tagen verwandeln, am Anfang wird es ihr unglaublich schwer fallen sich zu kontrollieren, weswegen man sie besser nicht auf ärgern sollte, besonders am Vollmond. Dadurch dass wir ebenfalls in der Schule sind, können wir ein Auge auf sie werfen, da sie sonst ebenfalls die Aufmerksamkeit von Jägern auf sich lenken könnte. An Vollmond müssen wir sie festketten, weil sie sonst unkontrollierbar ist."

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sah ich weg, da ich nicht wusste, was ich darauf sagen sollte, alleine der Gedanke daran, was sie in den nächsten Monaten durchmachen musste, zerriss mir das Herz. Ich wollte nicht das es so weit kommen würde, unter keinen Umständen, ich hätte sie mit meinem Leben beschützt und nur weil ich Jackson meine Hilfe verweigert hatte musste sie dafür bezahlen. Ich spürte wie weitere Tränen in meine Augen aufstiegen, aber ich riss mich noch zusammen, schließlich wollte ich ihm nicht noch mehr die Genugtuung geben, die er sowieso schon verspürte. Er hatte mich in der Hand und einen Blick in seine Augen verriet mir, wie er es ihm genoss.

„Du bist keiner von den Guten oder?" Fragte ich leise und er brach in schallendes Gelächter aus.

„Ganz und gar nicht, ich will einfach nur meinen Willen durchsetzen okay? Solange du nichts anstellst, was mich verärgern könnte bin ich auch ganz brav", grinste er und ich konnte ihm nicht den geringsten Glauben schenken, nach dem was passiert ist, bezweifelte ich, dass er überhaupt menschlich war.

„Tu mir einfach den Gefallen und pass auf Kylie auf", sagte ich leise und sah weg. „Denn falls ihr irgendwas passieren sollte oder sie jemanden Unschuldigen umbringt, schwöre ich dir, werde ich herausfinden wie man diese Verbindung zerbricht und werde dich umbringen."

„Oh das Kätzchen fährt ihre Krallen aus, gefällt mir, aber pass mit deinen irrsinnigen Drohungen lieber auf, schließlich könnten sich diese ungut auf andere auswirken und das wollen wir doch nun wirklich nicht, das wäre doch unfassbar traurig."

Wortlos sah ich ihn an, während ich die unglaubliche Wut versuchte zu unterdrücken, alles in mir schrie nahezu danach, dass ich ihn einfach die Augen auskratzen sollte, oder ihm gleich eine Kugel in den Kopf schießen sollte. Die Frage stellte sich nur, woher ich eine Pistole herbekommen sollte, was sich als wirklich schwierig herausstellen würde.

„Wir sehen uns", zwinkerte er und verschwand, sodass ich alleine in Kylies Zimmer zurück blieb, welches mir total leer vorkam und ein völlig schreckliches Gefühl vermittelte, alles in diesem Zimmer zeugte von glücklichen Erinnerungen und jetzt war ihr Leben ruiniert.

Es dauerte einen Moment, bis ich wirklich verstand was hier passiert war und ließ mich völlig mitgenommen auf den Boden sinken. Ein unglaublicher Schmerz machte sich in meiner Brust breit, während sich Tränen in meine Augen sammelten und ich laut aufschluchzte.

Mit zitternden Händen versuchte ich mein Handy aus meiner Tasche zu fischen, was mir erst nach drei Anläufen gelang und versuchte es mit verschwommener Sicht zu entsperren, was auch eine Kunst war. Als ich es endlich geschafft hatte, klickte ich Andrews Nummer an und hoffte inständig, dass er dran gehen würde, aber natürlich nicht. Es wäre auch ein Wunder wenn.

Als nächstes drückte ich auf Davins Name, obwohl ich bereits wusste, dass er nicht dran gehen würde, schließlich tat er es seit Monaten nicht, wieso sollte er es also ausgerechnet heute tun? Und natürlich würde ich nicht enttäuscht, keiner der beiden ging an Handys, sodass ich völlig alleine und mit unglaublichen Schuldgefühlen zurückblieb. Immer wieder tauchten Kylies verweinte Augen vor meinem inneren Auge auf und das Wissen, dass sie sich verändern würde. Sie würde ein Werwolf werden und das war alleine meine Schuld, ich musste die gesamten Konsequenzen dafür tragen.

Genauso wie Jackson es gesagt hatte, ich war schuld an die Ereignisse die passieren würden, ich alleine war schuld.

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ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's Girl 2Where stories live. Discover now