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Harry verließ den Kerkerraum, in dem sie eben Zaubertränke gehabt hatten. Er stieß Ron mit dem Ellenbogen in die Seite.
»Freitag. Wochenende«, grinste er. Auch Ron sah erleichtert aus. »Unsere erste Woche bestand aus gerade einmal drei Tagen. Und ich kann die nächsten Ferien jetzt schon nicht mehr erwarten!«
»Wenn dieses Jahr vorüber ist, wirst du dich nie wieder mit Hausaufgaben herumplagen müssen. Das war's dann mit Schule. Du kannst Hermine heiraten und dein Leben leben.«
»Ich werde Ron bestimmt nicht heiraten, bevor er mir nicht versprochen hat, dass er arbeiten wird«, mischte Hermine sich ein. »Außerdem, Harry, sind wir erst siebzehn. Hochzeit ist sehr optimistisch von dir, man könnte es auch voreilig nennen.« Sie warf ihre Haare zurück und nahm Rons Hand. Sie gab gab ihm einen Kuss auf die Wange und sagte:»Mach erstmal deine UTZ's, Ron, dann sehen wir weiter.«
Sie brachten ihre Schultaschen in ihre Schlafsäle und verließen das Schloss dann. Sie schlenderten hinunter zum See und begannen, am Ufer entlangzulaufen. Es war immer noch ziemlich kalt, aber sie alle drei trugen rot, goldene Schals. Hermine hatte sich auch eine Mütze - selbstverständlich auch in den Gryffindorfarben - aufgesetzt, unter der ihre dunklen Locken hervorguckten. Sie und Ron hielten Händchen.
»Habt ihr eigentlich schon den Aufsatz in Kräuterkunde geschrieben?«, fragte Hermine die beiden Jungen.
»Hermine!«, rief Ron empört, »Ich habe Wochenende! Hör auf mit Aufsätzen und Hausaufgaben!«
Harry grinste und sagte zu seiner besten Freundin:»Ich habe schon angefangen. Aber den Großteil muss ich noch machen.«
Sie nickte. »Mit dir kann man wenigstens vernünftig reden, Harry.« Sie lächelte Ron an und stieß ihn spielerisch in die Seite.
»Hey!«, lachte er und drückte sie leicht von sich weg. »Mit mir kann man ja wohl wunderbar reden! Ich kenne keinen besseren Gesprächspartner als mich! Es gibt eben nur dieses kleine Thema, das ich nicht so gerne anschneide. Schule, Hausaufgaben...«
»Spinnen, Lavender Brown...«, führte Hermine grinsend fort.
»...Viktor Krum, deine Großtanten Tessie und Muriel, Ginnys Liebesleben, Cormac McLaggen... Stimmt Ron, bis auf diese wenigen Punkte bist du ein total lockerer Gesprächspartner. Ich könnte die Liste auch noch weiter führen.« Harry grinste triumphierend.
»Ich hasse dich, Harry«
»Du bist auch mein bester Freund, Ron«, erwiderte Harry überspitzt liebevoll.
In diesem Moment landete direkt vor ihnen auf dem Gras ein großer Waldkauz, der Harry schon bekannt vorkam.
»Dromeda«, murmelte er zu sich selbst und kniete sich zu der Eule hinunter. Er band ihr das Pergament vom Bein, während Ron »Harry Potter bekommt Eilpost!« verkündete. Harry verdrehte die Augen, rollte das Pergament auseinander.

Lieber Harry,
ich habe gute Neuigkeiten - auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob du sie nicht sogar schon erfahren hast. Minerva hat mich in Kenntnis gesetzt, dass du am Freitag per Portschlüssel hier ankommen wirst. Ich freue mich schon sehr auf dich (Ich glaube, dass auch Teddy sich freut. Ich erzähle ihm jeden Tag, dass Harry Potter uns besuchen kommt.)! Ich habe mich anfangs zwar gewundert, warum du nicht hierher flohst, aber Minerva wird schon ihre Gründe haben. Vielleicht ist das Flohnetzwerk zurzeit wieder in einer Krise. Was weiß ich denn schon...
Ich werde alle Vorkehrungen für deine Ankunft treffen, Harry, und ich bin überzeugt, dass es dir hier bei uns gefallen wird! Es wird schön sein, mal wieder einen Mann im Haus zu haben (Teddy ist ja erst ein halbes Jahr alt, der zählt noch nicht). Wir werden das schon alles hinkriegen!
Grüß Hogwarts von mir (es ist schon so lange her) und bis in einer Woche!
Dromeda

Harry sah lächelnd auf.
»Was schreibt sie?«, erkundigte Hermine sich. Harry gab ihr den Brief. Sie nahm ihn in beide Hände und las. Ron stand hinter ihr, hatte den Kopf auf ihre Schulter gelegt und auch er überflog das Geschriebene.
»Sie scheint sich wirklich sehr zu freuen, Harry!«, stellte Hermine fest und zeigte offen ihre Freude.
»Wer würde sich auch nicht über einen Besuch von Harry Potter freuen?«, grinste Ron und überspitzte seine Worte ein wenig. Harry verdrehte die Augen.
»Verdreh nicht die Augen, Harry«, fuhr Ron fort, »Unterschätz deine Berühmtheit nicht! Harry Potter, der Junge, der lebt. Derjenige, der Voldemort umgebracht hat. Der für Frieden gesorgt hat! Das erste, was Andromeda machen wird, ist dich nach einem Autogramm zu fragen. Und eine Woche später gibt es dann eine große Schlagzeile im Tagespropheten: ›Er ist ein hinreißender Junge! Ich bin unglaublich stolz auf ihn!‹ - Andromeda Tonks spricht über Harry Potter!
Ich sag dir Harry, so wird's kommen.« Ron trug ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
Harry schüttelte belustigt den Kopf. »Ronald Weasley, du bist wirklich unverbesserlich!«
»Nenn mich bloß nicht Ronald!«, rief Ron empört.
»Würd ich nie machen, Ronald!«
»Sei bloß leise, Harry...gard, äh... Harrymut, Harrybold... Harrius... Harryrich? Ach Mann, für Harry gibt es keine komischen Namen. Wieso bin ich der einzige, der einen dämlichen Namen hat?« Ron schaute kindisch eingeschnappt zu Boden.
Harry legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter grinste schelmisch. »Ach, du hast doch keinen dämlichen Namen! Ich weiß gar nicht was du meinst, Ronald Bilius
Ron verzog sein Gesicht zu einer gehässigen Grimasse, schubste Harry leicht von sich weg und gab sich Mühe, seinen besten Freund trotzig anzusehen. Harry erwiderte seinen Blick herausfordernd fröhlich mit hochgezogener Augenbraue. Er sah, wie sehr Ron sich anstrengen musste, nicht zu lachen. Und dann hielt er es nicht mehr aus und Ron prustete los.
»Okay, du hast gewonnen, Harry!«, lachte er.
Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. »Ihr müsstet euch zwei mal sehen!«
»Du bist nur neidisch, dass ich so ein kreativer Namenserfinder bin!«, grinste Ron. »Ich meine, Harrymut war wirklich ein Knüller!«
Hermine sah ihn verliebt an. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und sagte:»An deiner Stelle würde ich aufhören, Harry Harrymut oder dergleichen zu nennen, Ron, denn sonst nennt er dich für den Rest deines Lebens Ronald.«
»Hermine, du bist so unglaublich klug!«, erwiderte Ron theatralisch bewundernd.
Harry steckte sich den Brief in eine Tasche seines Umhangs und nahm sich vor, später darauf zu antworten. Er hob den Kopf, als Ron, der mit Hermine schon einige Meter weiter gegangen war, ihn ›Harryfried‹ rief.
Harry konnte sich das Lachen nicht verkneifen und lief seinen Freunden hinterher.

Why? || DrarryМесто, где живут истории. Откройте их для себя