Kapitel 8 ~ Das Gespräch

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Ich habe Amy und den anderen gesagt, dass sie gehen können und falls ich mich verspäte sagen sollen, dass ich mit MacGregor rede.

Es stimmt schließlich auch.

Ich schlendere langsamen Schrittes zu der Gerätekammer und sehe aus dem Augenwinkel MacGregor schnell auf mich zu laufen.

Er zieht mich am Arm in die Kammer und schließt hinter sich ab.

"Alles okay mit deinem Bauch?", frage ich schuldbewusst und blicke ihn entschuldigend an.

Er zieht sein Shirt hoch und man erkennt einen blauen, mittelgroßen Fleck knapp über seinem Bauchnabel.

Mein Blick huscht ebenfalls um sein angedeutetes Sixpack, welches nicht zu viel und nicht zu wenig ist.

Er bemerkt es und grinst etwas dreckig, jedoch nicht sehr lang.

Mir steigt die Röte ins Gesicht und ich ziehe ihm sein Shirt wieder runter.

Er sieht mich eine Zeit lang nur monoton an und überlegt, bis er endlich Worte findet.

"Wegen dem von vorhin: Kim, ich weiß einfach nicht, wie ich es verhindern soll. Ich zerstöre dein Leben, deine Chance auf eine tolle Ausbildung oder Studium und vorallem auch deinen Ruf, wie man so schön sagt. Ich möchte nicht der Grund sein, weshalb du Angst haben musst raus zu gehen, weshalb du von allen komisch angeguckt wirst und als keine Ahnung was bezeichnet wirst. Ich mach mir Vorwürfe. Gott bewahre, was stellst du mit mir an?", er fährt sich unruhig durch seine dunklen Haare, ein paar Strähnen fallen vor seine Stirn, was ziemlich süß aussieht.

"Hör mir zu. Ich habe mich vielleicht vorhin verhört, ich hoffe es aber nicht. Ich möchte wissen, wie du zu dem Thema stehst, wenn du sagst, es geht nicht, dann lasse ich dich in Ruhe und behandel dich normal, ich werde dich keinesfalls vernachlässigen, okay?", er lächelt mir sanft zu und in seinen braunen Augen erkennt man reine Liebe, nicht mehr die geschlossene Seele, die sich keinem öffnet oder sich verstellt, so wie ich.

Ich glaube, wir sind gar nicht mal so verschieden, wie ich es gedacht habe.

Ich atme tief ein und lächel ihn an.

"Hör zu, Ryan. Du hast dich vorhin keineswegs verhört. Das, was du gehört hast, habe ich gesagt und meine es auch so. Klar mag es komisch sein, dass es so 'früh' schon angesprochen wird, aber-"

"aber wir kennen uns theoretisch schon länger", beendet er meinen Satz.

"Genau", grinse ich.

Ich stelle meine Taschen ab und gehe einen Schritt auf ihn zu.

"Ich", Ryan wollte gerade etwas sagen, als wir einen Schlüssel im Schloss hören.

Ich weiche einen Schritt zurück und setze ein genervtes Gesicht auf, ebenso wie er.

"Hör zu, du sitzt heute in der 7. Stunde in eurem Klassenraum nach, ich werde dich dann beaufsichtigen, kapiert?", funkelt er mich gespielt genervt an.

Ich nicke stumm, nehme meine Sachen und verschwinde aus der Sporthalle, während mir der Lehrer, welchen ich nicht kenne, verwundert hinterher sieht.

Das wird wohl ein Treffen.

Unser erstes 'Treffen'.

•~•~•

Ich laufe mit einem breiten Grinsen in das Gebäude der Schule, etwas, dass ich lange nicht mehr getan habe.

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