Kapitel 23 ~ Ehrlichkeit

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„Dass du alles gibst, um deine kleine Freundin zu verteidigen, hätte ich nicht gedacht. Ich dachte auch nicht, dass du sie so stark verteidigst", lacht sein Vater tief.

Ryan löst seinen Griff langsam und ich renne in die Küche.

„Kim, verdammt, nicht!", ruft Ryan mir hinterher, „Sieh, was du machst. Du akzeptierst meine Entscheidungen nicht, das hast du noch nie. Und jetzt entschuldigt mich für einen kurzen Moment, ich muss meine Freundin beruhigen"
Das ist das letzte, was ich noch hören kann, bevor ich die Tür hinter mir zu knalle.

•~•

Ich stütze mich am Waschbecken ab und die Tränen rinnen meine Wangen entlang.

Ich werde nie gut genug sein, um jemanden zuzusagen. Ich werde immer die sein, die ein loses Mundwerk hat, da sie ihre Meinung sagt und deswegen gehasst wird. Ich bin ich und verletze nur letztlich andere mit meiner Art. Ich verstehe Joyce immer mehr.

„Kim, das ist nicht wahr", nuschelt Ryan und umarmt mich.

„Zum Glück spreche ich meine Gedanken nur vor dir laut aus", versuche ich zu lachen, was jedoch nicht klappt.

„Es tut mir so leid, Darling. Ich schicke sie jetzt nachhause und sage, dass sie mir nur die Daten der Beerdigung schicken sollen", er fasst an meine Schultern und sieht mir in die Augen.

„Du hast Streit mit deinem Vater wegen mir", schluchze ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

„Das stimmt nicht. Lass uns gleich in Ruhe reden, in Ordnung? Es gibt Dinge, die ich dich fragen will und ich dir sagen will. Und das alles so früh wie möglich"

Samantha tritt die Tür herein.

„Kim, ich möchte gerne erneut mit dir sprechen, wenn es in Ordnung ist"

Ich nicke und flüstere Ryan zu, dass er ins Wohnzimmer gehen soll.

„Was willst du mir sagen, Samantha? Dass ich die falsche für Ryan bin und ihn nicht mehr manipulieren soll? Herrgott, mich werden nie Menschen verstehen, die mich nicht kennen", murmel ich und beginne zu lachen.

Wieso konnte ich nicht vor Ryan lachen?

„Wieso lachst du?", fragt sie verwundert.

„So beruhige ich mich, zusammen mit der Erkenntnis, dass letztendlich alle mich hassen und ich nie akzeptiert werden kann", antworte ich ehrlich und ernte einen traurigen Blick.

„Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich mag. Und ich kenne Ryan, er ist mein eigen Fleisch und Blut. So wie er sich für dich einsetzt, musst du ihm etwas bedeuten", lächelt sie und ich schmunzel kurz.

„Danke, aber das hindert mich auch irgendwann nicht daran eine Trennung zu vollführen, um seines Willen. Ich bin mir über die ganzen Jahre egal geworden, mir sind die Menschen um mich herum wichtig", grinse ich.

„Du willst dich von mir trennen?"

Ryan, scheiße, nein! So war das nicht gemeint.

Seine Mutter sieht ihn geschockt an und ich zittere.

„Nein, Ryan. Ich sagte, dass ich nicht zögern werde mich von dir zu trennen, wenn es dir durch unsere Beziehung schlecht geht und ich mich und meine Gefühle einfach auslasse", sage ich ruhig.

„Mom, ich rufe dich an. Geht, bitte"

Sie nickt und umarmt mich.

„Sei ehrlich und teile deine Gedanken mit ihm, er wird dir zuhören und dich nicht verurteilen, so ist er nicht", flüstert sie mir ins Ohr und drückt mich erneut.

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