Kapitel 14 ~ Telefonat

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Ich schlucke im Moment meine Gefühle für ihn herunter und verhindere somit vorab, dass ich weinen muss.

Manchmal muss eben doch die emotionslose Seite eingreifen.

„Also, sagst du auch noch was?", frage ich garstig, was mir auch leid tut.

„Sorry, Kim, sei nicht allzu sauer, bitte", murmelt er und ich höre eine Tür bei ihm zu fallen.

„Also, das heute war heute echt anstrengend und kurios für mich. Erst klappt meine neue, feste Freundin zusammen, die mir verdammt viel bedeutet, dann haut diese ab und verbringt den restlichen Tag mit diesem Jason, wogegen auch nicht einzusetzen ist, da ich ihr schließlich vertraue. Vor Wut auf mich selbst bin ich zu ihr nach Hause gefahren, ich hab sie vor deinen Eltern geküsst und sie ist dann wieder weg. Ich hab es mit ihren Eltern geklärt, bin ihr hinterher und habe wegen ihr heute geflennt. Dann sind wir wieder bei ihr gewesen, ich wollte sie erfolglos verführen und sie verwirren, dann gab es Essen und als ich auf ihr lag, ist der Tag an mir vorbeigezogen und ich musste nun mal weg. Es tur mir leid, Darling. Es war nicht wegen dir, sondern wegen mir, da ich nun mal nichts aushalte", lacht er und ich erschaudere.

„Ryan, du hältst mehr aus als dir wahrscheinlich bewusst ist. Glaub mir, unsere Beziehung wird dir das klar machen", schmunzel ich und seufze kurz.

Es herrscht für einige Sekunden Stille, welche er unterbricht.

"Wir sehen uns morgen, oder?", fragt er und ich beginne zu lächeln.

"Ja, morgen Nachmittag eine Doppelstunde Deutsch, weshalb?"

"Werte Dame, darf ich sie zu einem Kaffe weiter außerhalb einladen?"

Er klingt wir ein englischer Butler um ehrlich zu sein, weswegen ich beginne zu lachen.

"Aber natürlich. Dennoch, wieso denn außerhalb?", frage ich ihn verwundert.

"Weil ich dort deine Hand halten kann, deine Wange streicheln kann und dich umarmen und küssen kann wann und wo immer ich will. Du müsstest dann nur wie eine 21 jährige aussehen, Darling", raunt er.

"Sehe ich etwa so jung aus, dass ich mich älter machen muss, um mich mit dir zu zeigen?"

"Um Gottes Willen, nein. Aber wir gehen nicht nur Kaffe trinken. Lass uns ein Date haben, wie zwei normale, erwachsene Menschen und lass uns vergessen, dass ich dein Lehrer bin. Ich sag dir dann morgen in Deutsch mehr, in Ordnung?"

Ich nicke, bemerke jedoch schnell, dass er es nicht sehen kann, weswegen ich ein leichtes, flüchtiges 'Ja' hervorbringe.

"Wenn du nicht willst, müssen wir nicht. Es war nur eine Idee", murmelt er leicht enttäuscht.

"Doch, Ryan. Ich möchte. Jedoch der Gedanke, dass wir aus der Stadt raus müssen um uns gemeinsam draußen blicken zu lassen ist-"

"Es ist scheisse, das weiß ich. Denkst du etwa, ich will nicht, dass ich hier mit dir zusammen sein kann und offen sein kann? Dass ich allen zeigen kann, dass ich dich 'Meins' nennen darf? Wäre ich nicht ein Lehrer, würde es diese verkorkste Gesellschaft es wahrscheinlich sogar akzeptieren. Wie bekloppt doch die Regeln eigentlich sind, oder nicht?"

Ich beginne zu schmunzeln.

"Du willst also mit mir 'angeben'?", frage ich vorsichtig und stehe auf, um mich auf mein Bett zu legen.

"Gottverdammt, natürlich möchte ich das. Du bist mein Hauptgewinn, Darling. Und ich will wenigstens mit etwas wundervollem angeben. Kitschig, ich weiß. Tut mir leid"

„Muss es dir nicht. Ich find es cute, haha"

„Wieso liebst du eigentlich jemanden wie mich, wenn du so gut wie jeden Typen haben könntest?", fragt er seufzend.

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