Prolog

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Ein Jahr. Genau ein Jahr ist es nun her: Der schlimmste Tag meines Lebens:
Noch immer gehen mir die Bilder durch den Kopf, die ich längst verdrängen wollte.
Wie ich ins Auto steige. Das gleichmäßige Brummen des Motors, so wie immer. Dann ein grelles Licht, ein Ruck durch meinen gesamten Körper, ein stechender Schmerz und plötzlich nur noch Schwärze.

Täglich frage ich mich, was ich falsch gemacht habe. Was habe ich getan, dass ich so einen Schmerz verdient habe? Doch ich finde keine Antwort.
Denn es gibt keine. Life is a bitch und ich muss damit leben.

Nie werde ich den Tag vergessen, an dem ich endlich, nach 4 Monaten, entlassen wurde. Doch ich verließ das Krankenhaus nicht auf eigenen Beinen: Von Julien geschoben zu werden, fühlte sich wie Scheitern an. Ich war enttäuscht von mir, da ich unbedingt selber das Krankenhaus verlassen wollte. Dafür übte ich zuhause umso mehr.
Diese 5 Monate waren die schlimmsten meines Lebens:
Trotz riesiger Schmerzen übte ich jeden Tag. Dauernd brach ich zusammen und kam nur noch mit Hilfe hoch. Doch ich wollte so schnell wie möglich aus dem Rollstuhl raus.

Und irgendwann hatte ich es schließlich geschafft. Seit 3 Monaten kann ich wieder laufen.
Doch trotzdem habe ich tägliche Schmerzen. Nicht nur beim Laufen, sondern immer. Jeden Tag. Therapien haben nichts gebracht, also hab ich alle abgebrochen.
Mein Leben ist die Hölle aber ich ertrage es. Auch für Julien. Er ist Tag und Nacht für mich da und unterstützt mich extrem. Ohne ihn hätte ich das alles niemals geschafft.
Und er weiß, wie dankbar ich bin, auch wenn ich es nicht immer zeigen kann.

P.A.I.N. (Sun Diego FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt