13. Kapitel - promise me

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Sunnys Sicht:

Am nächsten Tag durfte ich auch schon wieder nach Hause gehen. Allerdings musste ich mir von einer Schwester noch einen Vortrag über verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, Drogen und Tabletten anhören, bei dem ich allerdings nicht wirklich zuhörte. Als ich ihr schließlich versprach, ab jetzt besser aufzupassen, durfte ich endlich gehen. Schnell verließ ich das Krankenhaus. Draußen wartete Julien mit seinem Auto auf mich. Unsicher blieb ich stehen. Ich sah ihn das erste Mal, seit er so ausgerastet war und wusste nicht, wie ich reagieren sollte.
War er noch sauer? Sollte ich sauer sein?
Doch als er mit betretener Miene auf mich zukam, konnte ich einfach nicht anders, als ihm zu verzeihen und mich in seine Arme ziehen zu lassen. "Es tut mir Leid wegen gestern. Ich hatte nur so Angst und dann...", hörte ich seine Stimme direkt neben meinem Ohr.
"Schon ok. Wahrscheinlich hatte ich das sogar verdient...", gestand ich, während ich mich aus seinen Armen löste. Er nickte leicht und sagte:
"Über die Aktion müssen wir auch noch mal sprechen. Ich hab kein Bock mehr auf Geheimnisse."

Juliens Sicht:

Ich war dankbar, dass Dima mir so schnell verziehen hatte. In dem Moment war es einfach mit mir durchgegangen und ich hatte die ganze Angst und den Stress in Wut umgewandelt und rausgelassen. So schlimm die gestrigen Strapazen aber auch gewesen waren, immerhin hatten sie mir gezeigt, wie wichtig Sunny für mich war und ich ihn niemals verlieren wollte. Und genau deshalb musste er mir jetzt alles erzählen. Ich wollte nie wieder das Gefühl haben, an etwas Schuld zu sein, weil ich mich nicht genug gekümmert hatte. Also fuhren wir zu Sunnys Wohnung, da der Rest von BBM noch bei mir war und wir in Ruhe alles klären wollten.

"Also...", fing ich an, als wir schließlich auf seinem Sofa saßen, "Was ist die letzten Wochen passiert? Warum hast du dich so zurückgezogen und nicht mehr mit mir geredet?"
Sunny seufzte. "Ich weiß nicht. Ich glaube, diese Sache mit Lara und dann die Facebook Seite hat mich einfach noch mehr runtergezogen. Ich hatte einfach das Gefühl, ich wäre nutzlos und verkrüppelt und dann sind halt die Schmerzen wieder schlimmer geworden."
"Aber warum hast du mir nicht davon erzählt? Ich hätte dir geholfen. Du weißt doch, dass du damit nicht allein bist!"
"Ich wollt dich nicht immer mit meinen Problemen vollheulen. Du hast selber genug mit dem JBB zu tun und... Ich wollte einfach normal sein und nicht dauernd Mitleid erregen.", antwortete er leise und sah mich entschuldigend an. Bei dem Anblick seiner großen braunen Augen (Ich hoffe sie sind braun😅😂) hatte ich sofort den Wunsch, ihn zu umarmen und nie wieder loszulassen.

"Sunny, jeder hat mal eine schwere Phase im Leben. Und dann ist es keine Schande, Schwäche zu zeigen oder mal nach Hilfe zu fragen. Ich bin immer für dich da, egal was ist. Und die anderen auch. Wir sind eine Familie – Keiner bleibt auf der Strecke." Ich sah ihn ernst an. Er sollte verstehen, dass er immer auf uns zählen konnte und nicht mehr alleine dastand.
"Bitte, du musst mit uns Reden. Wenn dich etwas verletzt hat, sag es mir und friss nicht alles in dich rein!", fuhr ich fort. Dima nickte.
"Aber bitte denk nicht, ich wollte mich umbringen. Ich hatte nur so Schmerzen und hab dann die Tabletten genommen. Ich wollte das aber nicht zugeben und hab deshalb so getan, als wäre nichts. Aber ich hab wohl die Wirkung unterschätzt...", gab er leise zu.
Ich wusste einfach nicht, was ich dazu noch sagen sollte. Ich war einfach froh, dass mein bester Freund sich endlich mir anvertraut hatte.
"Bitte mach so was einfach nie wieder", sagte ich und schloss ihn erneut in die Arme.

Als wir fertig geredet hatten, fuhren wir schließlich zu meiner Wohnung, wo auch die anderen Member waren. Auch sie waren natürlich erleichtert, dass es Sunny wieder gut ging, allerdings wollte er nicht wirklich darüber reden. Also erklärte ich leise in Kurzform, was der Grund gewesen war, wobei ich die wirklich privateren Sachen ausließ.
Es wurde ein ganz entspannter Abend, wir saßen im Wohnzimmer, redeten und tranken Bier- auf etwas Härteres verzichteten wir erstmal. Wir gingen auch relativ früh ins Bett, da Sunny noch immer etwas Ruhe brauchte und Sergej, Juri, Johnny und Dea auch früh wieder fahren wollten.
Wie eigentlich immer momentan schliefen Dima und ich in einem Bett. Diesmal lag er halb auf mir, was mich allerdings überhaupt nicht störte. Im Gegenteil: Es war ein angenehmes Gefühl und der Kontakt unserer Haut machte mir erst richtig bewusst, dass ich meinen besten Freund gestern fast verloren hätte. Ich dachte zurück, wie er gestern zusammengebrochen war, jemand den Krankenwagen gerufen hatte – in meiner Panik hatte ich nichtmal mitbekommen, wer es war - wie wir eine Stunde warteten und alle verdammte Angst hatten. Schließlich durfte ich rein, konnte allerdings auch nur dasitzen und Sunny beim Atmen zusehen. Dabei waren mir verschiedenste Dinge in den Kopf geschossen. Es hatte mich so an seinen Unfall erinnert. Auch da saß ich neben seinem Bett und hoffte, er würde aufwachen. Nur da war es nicht seine Schuld gewesen. Und als er endlich seine Augen öffnete, war ich einfach unendlich erleichtert. Aber ich konnte es nicht zeigen weil ich gleichzeitig auch so wütend war. Doch mittlerweile hoffte ich, er hatte verstanden, wie wichtig er mir war. Niemals würde ich ihn verlieren wollen.

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Mal ein wenig #Sunjulien 😌
Das Album ist endlich draußen! Wie findet ihr es? Also ich persönlich finde KKT sogar besser weil kein Autotune😂 Und die Hidden EP finde ich nicht so gut. Hab mehr erwartet😕

P.A.I.N. (Sun Diego FF)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora